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Wenn die Sonne mit dem Nebel

Interessante Farbenspiele waren am Donnerstagvormittag am Himmel zu beobachten. Nun wechselt das Wetter aber.

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© SZ/mb

Von Maik Brückner

Osterzgebirge. Ein seltenes Schauspiel bot sich am Donnerstagvormittag am Himmel. Durch die dichten Wolken lugte immer wieder mal die Sonne hervor und tauchte die Landschaft in warme Farben. Manch ein Autofahrer legte extra einen Stopp ein, um diesen Morgenhimmel zu fotografieren. Dem Zinnwalder Wettbeobachter Norbert Märcz bot sich diese Gelegenheit nicht. Denn die Wetterwarte war um diese Zeit noch in Nebel eingehüllt. Hier braucht die Sonne länger, um den Nebel zu verdrängen, sagt der Wetterbeobachter. Denn aus dem Böhmischen Becken jenseits des Erzgebirgskamms sei immer wieder neuer Nebel durchgedrückt worden.

Ursache für das Farbspiel am Himmel ist eine sogenannte Inversionswetterlage. Die stellt sich dann ein, wenn die Luft oberhalb der Erdoberfläche kalt ist, die darüberliegenden Luftschichten wärmer sind und die aufgehende Sonne noch zu schwach ist, den Nebel wegzuschieben. Am Freitag dürfte es damit vorbei sein. Denn es hat sich Regen angekündigt, der am Vormittag fallen soll. Am Wochenende müssen die Osterzgebirgler mit Schnee rechnen. Wie viel fallen wird, lasse sich schwer sagen, erklärt Märcz. Denn über dem Atlantik hängt ein Tief, das den Computerprogrammen Rätsel aufgibt. „Das Wetter für die nächsten Tage lässt sich nur sehr schwer prognostizieren.“ Der Wetterbeobachter wagt es trotzdem. Er rechnet damit, dass sich die Schneedecke rings um Zinnwald wieder schließt.

Am Donnerstag waren von der weißen Pracht der letzten Tage eine zwei Zentimeter dicke Schicht Pappschnee übrig geblieben, die aber schon Lücken hat. Im für die Wintersportler besten Falle wird die Schneedecke am Sonntag auf 20 Zentimeter anwachsen. Es sind aber auch zwei Zentimeter möglich. Und auch in Dipps und Umgebung sollten sich die Bewohner darauf einstellen, dass es schneien wird. Am Montag kommt dann Wind dazu. Sollten diese Prognosen eintreffen, dürfte es das erste Chaos im morgendlichen Berufsverkehr geben, glaubt Norbert Märcz.

Der Städtebahn Sachsen sind die Aussichten auf das Winterwetter offenbar noch zu vage. Obwohl am Wochenende die neue Saison der Wintersportexpress-Züge beginnt, wird das Unternehmen keine Extrazüge auf die Gleise stellen. Das gilt auch für den arbeitsfreien Buß- und Bettag, der am nächsten Mittwoch ist. „Die Wetterbedingungen lassen noch keinen Wintersport zu“, sagt Bahnsprecher Karsten Böhme. Wer es trotzdem wagen möchte, kann mit einem der regulär verkehrenden Züge der Städtebahn nach Geising und Altenberg fahren. Die Züge zwischen Heidenau und Altenberg rollen am Wochenende jedoch nur im Zwei-Stunden-Takt.