Bautzen
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Rückkehrerin eröffnet Hundesalon

Sabine Riegel ist nach 30 Jahren im Schwarzwald wieder in der alten Heimat angekommen. Von ihrem beruflichen Neustart verspricht sie sich einiges.

Von Carmen Schumann
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Sabine Riegel frisiert nicht nur ihre eigene Hündin Jule, sondern hat jetzt einen Hundesalon an der Tuchmacherstraße eröffnet.
Sabine Riegel frisiert nicht nur ihre eigene Hündin Jule, sondern hat jetzt einen Hundesalon an der Tuchmacherstraße eröffnet. © Carmen Schumann

Bautzen. Die Hündin Jule ist ein sehr geduldiges Foto-Model. Klaglos lässt sie die Prozedur über sich ergehen. Frauchen Sabine Riegel frisiert nicht nur ihre eigene Hundedame, sondern auch die Vierbeiner ihrer Kundschaft. 

Anfang August vollzog sie ihren beruflichen Neustart an der Bautzener Tuchmacherstraße 19. Anfangs lief es noch etwas schleppend, weil sie noch keinen Telefonanschluss hatte. Doch jetzt ist das geklärt und die Kunden können mit ihr Kontakt aufnehmen. Ihre Visitenkarten hat Sabine Riegel bei den ortsansässigen Tierärzten verteilt und im örtlichen Telefonbuch ist sie jetzt auch zu finden. Die gebürtige Görlitzerin setzt jetzt in ihrer Heimat das fort, was sie in den letzten elf Jahren bereits im Schwarzwald getan hatte, nämlich Hunde durch Waschen, Scheren und Schneiden wieder schick zu machen.

Bis es allerdings soweit war, verging einige Zeit. Eigentlich wollte Sabine Riegel immer schon etwas mit Tieren machen, doch sie lernte zunächst in ihrer Heimatstadt Görlitz, Menschen zu frisieren. Kurz nach der Wende siedelte sie dann in den Schwarzwald über, wo sie weiterhin als Menschen-Friseurin tätig war. Doch ihre Tierliebe brachte sie zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierheim, wo sie mit den Hunden Gassi ging. Eines Tages fand sie dort einen Aushang, der über eine Ausbildung zum Hundefriseur informierte und war sofort Feuer und Flamme. In zwei Teilen absolvierte sie diese Ausbildung, nämlich zum einen in Kassel und zum anderen in Dresden. Als sie die Papiere in der Tasche hatte, frisierte sie die Vierbeiner zunächst nebenberuflich. Als die Zahl der Kunden immer mehr zunahm, machte sie das Hundefrisieren zum Hauptberuf.

Immer Tiere um sich

Zu dem Schritt, wieder in die Heimat zurückzukehren, entschloss sich Sabine Riegel hauptsächlich deshalb, um ihre Eltern besser betreuen zu können. Da in Görlitz jedoch die Konkurrenz auf der östlichen Seite der Neiße zu groß ist, beschloss sie, sich in Bautzen anzusiedeln. Ihre Wohnung befindet sich im gleichen Haus, wie der Hundesalon. Sabine Riegel ist sehr froh, dass der Vermieter die Praxisräume nach ihren Wünschen renovieren ließ. Das helle Grün der Wände tut nicht nur den Augen der Vierbeiner, sondern auch denen ihrer Herrchen und Frauchen gut. Diese können nach Wunsch dabei bleiben, wenn ihre Lieblinge gewaschen, geföhnt und frisiert werden. Sie können aber auch in der Zwischenzeit Besorgungen erledigen. Wie Sabine Riegel sagt, dauert das Frisieren etwa anderthalb Stunden, mit Waschen dauert das Ganze etwa zwei Stunden. 

Ihre zweijährige Jule gehört der Rasse Bedlington-Terrier an. Sie ist schon ihr zweiter Hund derselben Rasse. Den ersten, einen Rüden, bekam sie geschenkt. Das sei das schönste Geschenk ihres Lebens gewesen. Als der Rüde mit nur elf Jahren starb, kam Jule ins Haus, denn ohne einen Hund konnte Sabine Riegel einfach nicht mehr sein. Schon früher hatte sie immer Tiere um sich, so zum Beispiel Hamster und Meerschweinchen. Der Bedington-Terrier wurde in England gezüchtet. Optisch ähnelt er einem Schaf. Aber er gilt als sehr intelligent und gleichzeitig auch als sehr anhänglich. Diese Eigenschaften schätzt Sabine Riegel an ihrem Liebling.