Von Anja Ehrhartsmann
Klingenberg. „Wir haben keine Bewerbung bekommen“, sagt Heike Neuber, Hauptamtsleiterin der Gemeinde Klingenberg. Das sei zwar schade, aber es soll niemand dazu überredet werden, das Ehrenamt des Friedensrichters zu übernehmen. „Wir schauen uns nun um, ob wir uns mit einer anderen Kommune zusammentun können.“ Eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden sei prinzipiell gesetzlich zulässig. „In der Praxis sieht das so aus, dass die Partnerkommune dann auch für unsere Bürger zuständig wäre und die Gemeinde Klingenberg ihren Schiedsstellenbezirk aufgibt.“ Die momentane Amtsperiode des Friedensrichters läuft noch bis Ende 2019, dann stehen wieder Neuwahlen an. Angenommen, jemand würde sich dann für Klingenberg melden, könnte die Zweckvereinbarung wieder rückgängig gemacht werden. Bis eine endgültige Entscheidung darüber getroffen ist, wie es konkret weitergeht, wird es laut Heike Neuber wohl noch eine Weile gehen. Denn verschiedene Gremien, unter anderem der Klingenberger Gemeinderat, müssen noch darüber entscheiden.
Seit März hatte die Gemeinde für den Schiedsstellenbezirk Klingenberg und Hartmannsdorf-Reichenau einen neuen Friedensrichter gesucht, der für fünf Jahre gewählt werden sollte. Zu den Aufgaben eines Friedensrichters gehört etwa, Streitigkeiten zwischen Nachbarn außerhalb des Gerichtssaals beizulegen.