Wirtschaft
Merken

Wer wird Sachsens "Unternehmer des Jahres"?

Der renommierte Wirtschaftspreis der Sächsischen Zeitung wird an diesem Freitag vergeben. Ins Finale haben es drei sehr unterschiedliche Bewerber geschafft.

Von Annette Binninger
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Wer unternehmerisch erfolgreich sein will, muss auch träumen können. Dafür steht auch die „Träumende“ der Künstlerin Małgorzata Chodakowska.
Wer unternehmerisch erfolgreich sein will, muss auch träumen können. Dafür steht auch die „Träumende“ der Künstlerin Małgorzata Chodakowska. © Claudia Jacquemin

Alles ist anders in diesem Jahr. Auch die große Gala in der Gläsernen Manufaktur ist dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Statt dessen wird Sachsens renommiertester Unternehmer-Preis an diesem Freitagmittag in kleinem, aber doch edlem Dresdner Manufaktur-Ambiente überreicht. Und auch diesmal wissen die drei Bewerber, die es bis ins Finale geschafft haben, noch nicht, wer das Rennen gemacht hat und in diesem Jahr die „Träumende“, die Skulptur von Małgorzata Chodakowska, mit nach hause nehmen darf.

Der Wettbewerb „Sachsens Unternehmer des Jahres“ ist eine Initiative von Sächsischer Zeitung, Freier Presse, Leipziger Volkszeitung, MDR Sachsen, KPMG AG, Volkswagen Sachsen, LBBW Landesbank Baden-Württemberg und der Gesundheitskasse AOK Plus. Entsprechend hochkarätig ist auch die Jury besetzt, die drei sehr unterschiedliche Unternehmen ins Finale gewählt hat. Auch sie werden erst heute Mittag erfahren, auf welchem Platz des Siegertreppchens sie stehen – aber Gewinner sind in jedem Fall alle Drei.

Unter ihnen ist die Agrartechnik Sachsen GmbH aus Ebersbach. Kurz nach der Wende von Bernhard Bertelsmeier gegründet, mussten die Brüder Marcus und Ralph nach seinem überraschenden Tod Ende 2014 den schwierigen Generationswechsel meistern. Als renommierter Dienstleister für Landtechnik hat sich das Unternehmen mit 147 Mitarbeitern und acht Niederlassungen mittlerweile zu einem der bedeutendsten Unternehmen in der Branche entwickelt. Reparatur, Pflege, Wartung und Instandsetzung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten aller Art hat sich das Unternehmen zur Aufgabe gemacht.

Von der Dorfbäckerei zum Filialisten

Immer informiert sein über die neuesten Innovationen, allzeit lernwillig und - bereit, das wollte auch die Bäckersfamilie Hennig aus Pegau bei Leipzig stets sein. Als die Mauer fällt, fahren die Hennigs gleich am nächsten Tag über die Grenze nach Bayern und schauen sich dort eine Bäckerei an. Immer wieder neue Rezepte ausprobieren, die neuesten Zutaten besorgen. Wo es früher nur Mischbrot, Weißbrot, Doppelbrötchen und Malfa-Brotgab, wurden Kaiserbrötchen plötzlich zum großen Renner. Mittlerweile ist aus der Dorfbäckerei von damals eine Kette mit 77 Filialen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt geworden. Das Unternehmen hat rund 900 Mitarbeiter und macht fast 50 Millionen Jahresumsatz.

Atemberaubend schnell und das aus eigener Kraft ist auch die Leipziger Appsfactory in den vergangenen Jahren gewachsen. Wer nach einer Route bei der Deutschen Bahn sucht oder das Quizduell von Jörg Pilawa spielt, der nutzt die Arbeit des Unternehmens, das Alexander Trommen, Roman Belter und Rolf Kluge 2009 gegründet haben. Mit mehr als 90 Kunden aus den Bereichen Automobil, Medien, Finanzen und eCommerce hat sich die Appsfactory in wenigen Jahren einen guten Namen gemacht. Mittlerweile hat das Unternehmen 220 Mitarbeiter an vier Standorten – neben Leipzig sind das Hamburg, Erfurt und München. Weitere sollen folgen.

Ebenfalls ausgezeichnet im Rahmen der kleinen Preis-Gala wird die Testa Motari GmbH aus Johanngeorgenstadt (Erzgebirgskreis). Der Automobilzulieferer mit 50 Mitarbeitern erhält die Auszeichnung in der Sonderkategorie „Fokus X – Bester Arbeitgeber“. Für preiswürdig empfand die Jury den mutigen Schritt von Geschäftsführer Martin Frenzl, sämtliche Hierarchien in seinem Unternehmen aufzulösen und auf die Selbstverantwortung seiner Mitarbeiter zu setzen. (SZ/abi)