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Werbekampagne für den Luisenhof

Ein Bewerber ist abgesprungen, jetzt sucht der Makler im Internet nach einem neuen Mieter. Das leere Ausflugslokal wird derweil aufgehübscht.

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© Sandro Rahrisch

Von Sandro Rahrisch

Die Chancen auf eine schnelle Wiedereröffnung des Luisenhofes sind gesunken. Ein Interessent, mit dem seit mehr als zwei Monaten über den Betrieb der Ausflugsgaststätte verhandelt wurde, ist abgesprungen, sagt Immobilienmakler Joel Rosenberg. Nun wird die Suche nach einem neuen Mieter im Internet weitergeführt.

Um die fast 1 300 Quadratmeter große Immobilie an den Mann zu bringen, ist unter der Adresse luisenhof-dresden.com eine Internetseite erstellt worden. „Nehmen Sie die gastronomischen Geschicke des ‚Balkons Dresdens’ in Ihre Hand“, heißt es dort. Bewerber sollen nachweisen, dass sie Erfahrungen im Betrieb von gleich großen Gaststätten haben. Die Annonce ist inzwischen auch auf dem Immobilienportal „Immoscout24“ zu finden.

Derweil sind im Luisenhof die Handwerker eingekehrt. „Jetzt haben wir Zeit und Platz, um alles etwas schick zu machen für neue Interessenten“, so Rosenberg. Das Parkett soll geschliffen und neu versiegelt werden, in den unteren Räumen gebe es Feuchtigkeitsschäden, die beseitigt werden müssten. Auch über bauliche Änderungen werde nachgedacht. Diese könnten auf Wunsch neuer Mieter auch vom Vermieter übernommen werden, ist in der Anzeige zu lesen. Zuletzt hatten 400 Gäste Platz im Restaurant, weitere 160 auf der Terrasse mit Elbblick. Die Gaststätte, benannt nach der sächsischen Kronprinzessin Luise von Toskana, ist 1895 eröffnet worden. Eine Generalsanierung wäre allerdings nicht nötig, sagt der Makler.

Seit dem 1. Juli ist der Luisenhof geschlossen. Wirt Armin Schumann hatte die Gaststätte am Loschwitzer Elbhang 13 Jahre lang betrieben, am 30. Juni dieses Jahres gab er die Schlüssel ab. Nach einem Eigentümerwechsel im Dezember sollte ein neuer Mietvertrag aufgesetzt werden und die Pacht um 5 000 auf monatlich 19 000 Euro steigen. Zu viel, fand Schumann. Ob es für neue Interessenten bei dem Preis bleibt, ist unklar. Dieser werde nur auf Anfrage mitgeteilt, ist im Exposé zu lesen. Der Zeitpunkt des Mietbeginns könne frei vom neuen Betreiber bestimmt werden.

Zuletzt zeigte auch Circus-Roncalli-Gründer Bernhard Paul Interesse am Luisenhof. Ein Angebot hat er aber bis heute nicht abgegeben. Beworben hatte sich dagegen der Betreiber des „Steiger am Landhaus“. Er schied allerdings aus, nachdem er sein Restaurant an der Wilsdruffer Straße schließen musste. Intensiv werde derzeit mit einem Interessenten verhandelt, sagt Rosenberg. Ergebnis: offen. Weitere Bewerber seien daher gern gesehen, auch zur Besichtigung.