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Werben mit Humor

In Dresden sind ab Dienstag 100 Großplakate und 400 City-light-Poster mit Sprüchen und Reimen zu sehen.

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© PR

Von Bettina Klemm

Dresden. Weltbürger gehörten schon immer zu Dresden. „Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft in unserer Stadt leben von ausländischen Fachkräften. Sie machen einen wesentlichen Teil aus und haben die Stadt seit Jahrhunderten bereichert“, sagt Dirk Hilbert. Auf dem Plakat, das der Erste Bürgermeister in seiner Hand hält, steht auf gelbem Grund: „Bei dem Herrn Do kauft Paul Gemüse. Es wird ´ne Quiche für Elise“. Die Fahnen von Vietnam, Deutschland und Frankreich stehen über den Worten.

Es gibt auch Postkarten mit den Sprüchen.
Es gibt auch Postkarten mit den Sprüchen. © PR

Auf charmante Art und Weise sollen die Sprüche zum Nachdenken anregen, erklärt Gunda Röstel. Die Chefin der Stadtentwässerung Dresden wählt den Spruch „Mit Marit machen Lech und Gro hier Wissenschaft auf Weltniveau!“. Für Drewag-Chef Reiner Zieschank ist es eine gute Fortsetzung der Kampagne „Hallo Mensch“, die die Dresdner Verkehrsbetriebe schon seit Längerem für ihre Straßenbahnen und Busse haben. Statt Gut-Mensch-Sprüchen und moralischen Zeigefingern ist Humor angesagt. So sollen kleine Anekdoten in Versform verdeutlichen, wie die Vielfalt der Nationen und Kulturen den Alltag bereichert. Die Hauptidee der Kampagne ist der Slogan „Die Welt bereichert Dresden. Jeden Tag.“

Die Marketingexperten der Unternehmen haben seit Sommer 2014 an der Kampagne gearbeitet. Schließlich fanden sich Dresdner Verkehrsbetriebe, Drewag, Stadtentwässerung, Stadtreinigung und Ostsächsische Sparkasse Dresden zusammen. Diese Kommunale Gemeinschaft wird von der Landeshauptstadt, Dresden Marketing sowie der Lokalen Agenda 21 für Dresden unterstützt.

Für die heute startende Aktion benötigen sie insgesamt 54 000 Euro. Die Kosten teilen sie untereinander auf. Mit Unterstützung der Firma Ströer werden ab heute in den kommenden Wochen sechs verschiedene Motive auf insgesamt 100 Großflächenplakaten und 400 City-light-Postern in Dresden zu sehen sein. Zudem werden 30 000 Gratispostkarten in gastronomischen und kulturellen Einrichtungen verteilt. Die beteiligten Partner nutzen auch ihre Mitarbeiterzeitungen, Internetauftritte und Fahrzeuge, um für ein weltoffenes und tolerantes Dresden zu werben. Für jedes Unternehmen gibt es eigene Sprüche. Für die Stadtreinigung zum Beispiel: „Guck mal“, sagt Gerrit zu Vranje, „für Sauberkeit sorgt hier Oranje“. Die Drewag verwendet: „Aleeke findet Winter drollig. Herr Schwarz heizt ihm die Wohnung mollig.“ Die Idee zu den Reimen hatte die Dresdner Werbeagentur VOR. Sie ging bei einer Ausschreibung Ende November als Sieger hervor. „Viele Ideen haben auch die Unternehmen beigesteuert“, sagt Agentur-Chef Peter Pfau. Nun ist weiteres Mitmachen erwünscht. Für die Kampagne gibt es eine eigens erarbeitete Internetseite. Dort werden die Dresdner und ihre Gäste eingeladen, ihre Erfahrungen und Meinungen zum Thema zu schreiben, gern auch in gereimter Form. Zum Stadtfest sollen die besten Vierzeiler präsentiert werden. Gesucht werden auch weitere Unternehmen, die sich an der Aktion beteiligen.

Die Webseite der Initiative finden Sie unter www.bereichert-dresden.de