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Wettbewerbsvorteil für Private

Die Dresdner Hotel-Allianz fordert trotz des Airbnb-Deals ein Zweckentfremdungsverbot für Wohnungen. Touristiker Thomas Gaier im Interview.

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Thomas Gaier, Sprecher der Dresdner Hotel Allianz.
Thomas Gaier, Sprecher der Dresdner Hotel Allianz. © Sven Ellger

Herr Gaier, was halten Sie von dem Deal zwischen der Stadt und der Plattform Airbnb?

Dies ist ein erster Schritt, Airbnb beziehungsweise deren Unterkünfte als einen gleichwertigen Partner zu den Hotels zu behandeln. Insofern befürworten wir die Vereinbarung.

Ein erster Schritt?

Wir würden uns freuen, wenn Airbnb-Unterkünfte dieselben Auflagen erfüllen müssten wie Hotels. Dazu zählen Brandschutz- und Hygienevorschriften. Wir wollen das Angebot privater Unterkünfte nicht eingrenzen, aber wir wollen zumindest gleiche Voraussetzungen schaffen. So wie es jetzt ist, haben die privaten Unterkünfte einen Wettbewerbsvorteil.

Was meinen Sie damit?

Allein der Brandschutz ist ein enorm wichtiges Thema. Der kostet richtig viel Geld. Weiter geht es mit Gema- und GEZ-Gebühren, die wir bezahlen und bei unseren Preisen einkalkulieren müssen.

Zweiter Rettungsweg, Sprinkleranlage - wie sollte das Ihrer Meinung nach in einer gewöhnlichen Wohnung oder einem Eigenheim umgesetzt werden?

Ob das möglich ist oder nicht, will ich nicht bewerten. Letztendlich geht es aber um die Sicherheit der Gäste. Wenn die Wohnung zwei, drei Wochen im Jahr an Gäste vermietet wird, ist das sicherlich kein Problem. Aber es gibt professionelle Anbieter, die Wohnungen ausschließlich für den ganzjährigen Gästebetrieb herrichten. Dort ist es eine absolute Notwendigkeit, dass dieselben Anforderungen gelten wie bei Hotels.

Sollten gleiche Voraussetzungen geschaffen werden, würden Sie also kein Zweckentfremdungsverbot von privaten Wohnungen mehr fordern?

Wir freuen uns, dass einige Dresdner Stadtratsfraktionen das Thema Zweckentfremdungsverbot jetzt aufgreifen. Weil Dresden Wohnraum entzogen wird, und das nicht im hochpreisigen Segment, sondern in dem Preisbereich, in dem es bereits zu wenige Wohnungen gibt. (SZ/sr)