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Bergwerk, Festung, Kryokammer: 6 Orte, an denen es in Sachsen kalt bleibt

Es ist heiß in Sachsen, jetzt ist Abkühlung gefragt. Nur wo? Wir haben uns umgeschaut und einige Orte entdeckt. Von angenehm kühl bis hin zu Eiszeit-Niveau.

Von Maximilian Helm & Angelina Sortino
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Abkühlung gesucht? Wir hätten da ein paar Ideen.
Abkühlung gesucht? Wir hätten da ein paar Ideen. © SZ/Juppe/Ellger

Die Hitze tobt in Sachsen: Die Temperaturen am Freitag reichen von 30 Grad im Leipziger Raum bis 36 Grad in der Oberlausitz. Für viele ist das nur noch anstrengend und nicht mehr angenehm sommerlich.

Doch einfach verkriechen und warten bis es vorbei ist, kann auch keine Lösung sein. Zu warm ist es selbst in den Wohnungen.

Dabei gibt es sie Zuhauf: die kalten Zufluchtsorte. Wir haben einige davon gesammelt und zeigen anhand des streng wissenschaftlichen Kält-O-Meters, wie sehr sich dieser Ort zum Überstehen der Hitzewelle eignet. Haben sie noch eigene Tipps? Dann schreiben Sie uns doch eine E-Mail und verewigen Sie sich in unserer Sommer-Sonne-Kälteliste.

Festung Dresden: Mauern gegen Hitze

Die erste Art Kühlschrank wurde in einem Weinkeller betrieben, nicht ohne Grund, denn auch für die sengendste Hitze braucht es einige Zeit, um ins Erdreich vorzudringen. Außerdem steigt warme Luft nach oben - also ab unter die Erde. Zum Beispiel in die Festung Dresden, wo es mit Festung Xperience sogar einen multimedialen Rundgang gibt. Die Betreiber empfehlen "eine Jacke" wegen der "relativ konstanten aber kühlen Temperatur." Perfekt!

In der Festung Dresden herrscht das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur.
In der Festung Dresden herrscht das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur. © Thomas Kretschel

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Besucherbergwerk: Frieren mit Vorwand

Wer sich nicht als Sommerfeind outen möchte, kann der Familie ja einen Trip ist Besucherbergwerk vorschlagen. Aus rein pädagogischen Gründen, versteht sich. Der Marie Louise Stolln in Berggießhübel wirbt sogar auf seiner Webseite mit einem wohltemperierten Erlebnis: "Egal welches Wetter auch gerade ist, bei uns finden Sie ganzjährig gleichbleibende klimatische Bedingungen von 8 bis 10° C vor", heißt es dort. Weil im Moment viele Urlauber und Einheimische die Möglichkeit zum Abkühlen nutzen, werden im Sommer zusätzliche Führungen angeboten.

Im Besucherbergwerk in Berggießhübel sind ganzjährig angenehme acht bis zehn Grad.
Im Besucherbergwerk in Berggießhübel sind ganzjährig angenehme acht bis zehn Grad. © SAE Sächsische Zeitung

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Joynext Arena: Frösteln auf Kufen

Ab dem 25. Juli öffnet die Trainingseishalle der Joynext Arena. Der Termin wurde wegen der Energiekrise etwas nach hinten geschoben, aber dann geht es los. Meistens ist in der Halle zwar Training, mittwochs darf aber jeder übers Eis flitzen. Ganz besonders guten Freunden kann man mit einer schräg gestellten Kufe sogar einen kleinen Eisregen spendieren. Yeah!

In der Joynext-Arena in Dresden kann man Mittwochs Eislaufen.
In der Joynext-Arena in Dresden kann man Mittwochs Eislaufen. © Symbolfoto: Christian Juppe

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Simmel-Markt Dresden: Frisches Shopping

Draußen sind vierzig Grad und das Eis ist alle. Was wie der größte anzunehmende Unfall aussieht, könnte Ihre Chance sein, gleich einen Doppelschlag gegen die Hitze zu landen. Man muss nur den richtigen Supermarkt wählen - wie den Simmel-Markt in der Dresdner Neustadt. Dort kann man sich zum Beispiel etwas zu intensiv die Fisch-, Fleisch-, und Käseauslage anschauen und dabei die kühle Brise genießen.

Ein Kälte-Höhepunkt liegt etwas versteckt. Was in US-Supermärkten Standard, in Europa aus Energiespar-Vernunftgründen weniger verbreitet ist: eine begehbare Getränke-Kühlkammer. Dort sind nur etwas über null Grad und damit Erfrischung garantiert.

An der Fleischtheke im Simmel weht eine frische Brise mit Hackepeter-Aroma. Wer's mag!
An der Fleischtheke im Simmel weht eine frische Brise mit Hackepeter-Aroma. Wer's mag! © Sven Ellger

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Eiszeit-Lounge Leipzig: Die Anti-Sauna

Wer es noch viel kälter braucht, weil er aus irgendeinem Grund Pinguin im Stammbaum hat, sollte es in der Leipziger Eiszeit-Lounge probieren. Seit 2017 gibt es diese Kältekammer, in der man sich über frostige -110 Grad Celsius freuen kann. Das ist ungefähr die Temperatur, bei der reiner Alkohol gefriert.

Das Ganze hat einen ernsthaften Hintergrund: Schock-Kälte-Anwendungen dieser Art sind vor allem als Schmerztherapie verbreitet, können laut Betreiber aber auch bei Herzerkrankungen helfen. Man verbringt nur höchstens drei Minuten in der Kammer. Das hat seinen Preis: 29 Euro kostet das erste Mal, wer gleich mehrere Anwendungen bucht oder die Kammer zu zweit nutzt, zahlt weniger. Mehr zur Eiszeit-Lounge finden Sie auf der Webseite.

Die Kältekammer derce in Leipzig schafft -110 Grad Celsius.
Die Kältekammer derce in Leipzig schafft -110 Grad Celsius. © Eiszeitlounge

Kält-O-Meter: Bitte keine Metallteile ablecken, Lebensgefahr, dankeschön!

Blick auf die Wetter-App: Frische Aussichten helfen

Für Faule: Wem die bisherigen Tipps etwas umständlich erscheinen, der kann auch nur kurz die Wetter-App auf dem Smartphone öffnen oder in unserem Wetterblog nachlesen, ob das mit der Hitze in Sachsen eher eine Langzeitbeziehung oder nur eine kurze Liaison wird.

Beim Blick aufs Handy wird klar, beim Aufwachen am Samstagmorgen hat sich das Verhältnis schon abgekühlt und die krasse Hitze ist diskret hinfort geschlichen. Die Höchsttemperaturen am Samstag reichen nämlich von 22 bis 25 Grad, in den höheren Lagen von 16 bis 21 Grad.

Dank des Klimawandels dürfte die Hitze sich leider trotzdem wie ein sehr nerviger Ex-Partner verhalten, der immer wieder auftaucht, um einem gehörig einzuheizen.

Ein Blick in die Wetter-App und schon fühlt man sich besser.
Ein Blick in die Wetter-App und schon fühlt man sich besser. ©  Symbolbild/pexels.com

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