Von Sebastian Wetzel und Norbert Märcz
Der Februar teilte sich mit seinen vier Wochen in vier verschiedene Wetterabschnitte. Zunächst war es mild und feucht, dann kamen Schnee und Frost, abgelöst von Wärme aus Afrika mit Rekordtemperaturen, und am Schluss war es wieder trübe und nass.
In der ersten Februarwoche also bestimmte eine südliche Westlage mit zunehmend mildem, trübem, nassem und windigem Wetter das Geschehen. Die Tiefs zogen wie auf einer Perlenschnur über uns hinweg. Im Tiefland verschwand um den 4. die Schneedecke, während sich das Weiß im Gebirge anhäufte.
Am 6. ging der Kampf zwischen dem italienischen Tief „Tristan“ und dem skandinavischen Hoch „Gisela“ ins Finale. Die scharfe Luftmassengrenze zog allmählich nach Süden und die Kaltfront erreichte den Erdboden. Einhergehend mit dieser Staulage war ein leichtes Hochwasser der Elbe sowie lang anhaltender Schneefall vom 6. bis zum 8. Februar. Da sich in der Luft viel Saharastaub befand, färbte sich der Schnee rot/bräunlich. Am 9. waren dann im Elbtal mit circa 20 Zentimetern die größten Schneehöhen erreicht sowie am 11. mit 80 Zentimetern auf dem Kamm.
Fast 40 Grad Temperaturunterschied
Bis zum 15. stieg das Thermometer nicht mehr über die Frostgrenze. Da jedoch die trübe Witterung eine Ausstrahlung verhinderte, sanken die Temperaturen nachts nur auf -16,4 Grad Celsius (Köttewitz) bis -19,5 Grad Celsius (Dohna). An allen Stationen war der 10. der kälteste Morgen. Aber die Kältesumme reichte aus, um nach 2013 wieder einmal auf zugefrorenen Seen Eishockey spielen zu können – sogar in Dresden. Hoch „Helida“ gönnte uns ab dem 14. dazu noch Sonnenschein.
Vom 16. bis 25. Februar wehte der teils lebhafte Wind aus Südwest-Süd, und so schaffte es nordafrikanische Luft ungehindert bis zu uns. Dabei erwärmte die sogenannte Aufgleitinversion zunächst nur das Gebirge, aber ab dem 23. wurde auch im Tiefland die Kaltluft verdrängt. Der Himmel sah zunehmend milchig aus, der Saharastaub ließ die Dämmerung eher beginnen und später enden. Für einen Febraur wurde es am 23./24. geradezu heiß. Die Temperaturen erreichten mit 15 Grad Celsius in Zinnwald und mit 20,7 Grad Celsius in Bannewitz ihren Höhepunkt – Februarrekord.
Mit trüben und nassen Tagen aber normalen Temperaturen endete der Februar. Ein britisches Hoch leitete ein würdevolles Ende des meteorologischen Winters ein.
Das wohl Erstaunlichste an diesem Februar war die große Temperaturamplitude: 39,2 Kelvin wurden von der Station in Dohna gemeldet.
Die Autoren sind Mitglieder im Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld.
Mehr Nachrichten aus Dippoldiswalde und Umgebung lesen Sie hier.