Dresden. Wer am Montagabend - beziehungsweise in der Nacht - in Sachsen Sternschnuppen gucken wollte, der erlebte eine Überraschung - nicht nur die Perseiden gaben ihr jährliches Gastspiel - auch farbenfrohe Polarlichter waren in einigen Regionen zu sehen. So zum Beispiel in Dresden, Leipzig, der Sächsischen Schweiz, dem Erzgebirge oder auch über Zittau.
Fotos zeigen das magische Leuchten über dem Nachthimmel - aufgenommen zwischen 23 und 1 Uhr. Doch nicht nur in Sachsen war das bunte Phänomen zu beobachten - deutschlandweit, auch im Harz oder an der Ostsee leuchtete der Himmel in der Nacht bunt. Auch in den sozialen Netzwerken wurden zahlreiche Fotos aus ganz Deutschland unter dem Stichwort #Polarlichter gepostet.
Hinzu kam, dass die Perseiden, einer der bekanntesten Meteorströme, am Montagabend ihr Maximum erreichten. Bei optimalen Bedingungen konnte man alle zwei, drei Minuten einen Meteor erspähen.
Die Perseiden ziehen jedes Jahr um den 12. und 13. August an der Erde vorbei. Auf ihrer Umlaufbahn kreuzt die Erde eine Staubwolke, die ein Komet namens 109P/Swift-Tuttle hinterlässt. Die Teilchen treffen auf die Erdatmosphäre und verglühen – wir sehen Sternschnuppen am Himmel.
Polarlichter werden meist durch starke Sonnenstürme ausgelöst. Die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) meldete am Montagabend einen geomagnetischen Sturm der Kategorie G3.
Perfekte Wetterbedingungen in der Nacht
Polarlichter entstehen, wenn koronalen Massenauswürfe (CME) oder Sonnenstürme auf das Magnetfeld der Erde treffen. Dort erzeugen sie nicht direkt Polarlichter, sondern drücken das Magnetfeld unseres Planeten "wie einen Tropfen" zusammen, erklärt Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen. Vereinfacht gesagt stoßen die Partikel dann mit Bestandteilen der Erdatmosphäre zusammen, die sie zum Leuchten bringen.
Zum Betrachten des hierzulande seltenen Phänomens seien die Wetterbedingungen in der Nacht zum Dienstag perfekt gewesen, erklärte eine Sprecherin des DWD: "Wenn ein paar Wolken am Himmel waren, dann waren das eher dünne Schleierwolken."
In den kommenden Nächten schwinden vielerorts die Chancen darauf, am Nachthimmel weitere Sternschnuppen sichten zu können. Die nächsten Tage sollen zunehmend gewittrig werden, erklärte die Sprecherin. In der Nacht zum Mittwoch könne es vor allem im Westen und Nordwesten zu Gewittern kommen - und entsprechend vielen Wolken am Himmel. Im Nordosten sehe es aber noch gut aus. "Vielleicht ist es nicht ganz so perfekt wie die letzte Nacht", sagte sie. (SZ/fa mit dpa)