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Mehrere Tote nach Unwetter in Italien

Massive Niederschläge innerhalb weniger Stunden haben in der italienischen Region Marken mindestens zehn Todesopfer gefordert und große Schäden angerichtet.

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Massive Niederschläge innerhalb weniger Stunden haben in der italienischen Region Marken Todesopfer gefordert und große Schäden angerichtet.
Massive Niederschläge innerhalb weniger Stunden haben in der italienischen Region Marken Todesopfer gefordert und große Schäden angerichtet. © Vigili del Fuoco

Rom. Mindestens zehn Menschen sind bei heftigen Regenfällen und Überschwemmungen an der italienischen Adriaküste ums Leben gekommen. Laut Behördenangaben wurden nach den Unwettern vom Donnerstagabend in der Region Marken auch noch vier Menschen vermisst.

Darunter seien eine Frau und deren 17 Jahre alte Tochter sowie ein achtjähriger Junge in der Ortschaft Barbara, teilte der Bürgermeister Riccardo Pasqualini laut Ansa mit.

Der Junge sei seiner Mutter von den Wassermassen aus den Armen gerissen worden, als die beiden gerade ihr Auto verlassen wollten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Die ganze Nacht über versuchten Einsatzkräfte, darunter 180 Feuerwehrleute und Helfer des Zivilschutzes, in den betroffenen Gebieten Leute in Sicherheit zu bringen. Die Einwohner der Gemeinden am Fluss Misa wurden aufgefordert, entweder ihre Häuser zu verlassen oder in höher gelegene Stockwerke zu gehen.

Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Flüsse teils meterhoch durch Ortschaften strömten. Ganze Stockwerke standen unter Wasser, Autos wurden von Fluten und Schlammmassen mitgerissen. Am Freitagmorgen boten sich vor Ort Bilder der Verwüstung.

"Wir haben hier apokalyptische Zustände", sagte Alessandro Piccini, Bürgermeister des Ortes Cantiano, in einem Radiointerview. "Gott steh uns bei", schrieb der Bürgermeister von Barbara bei Facebook. Wegen der Schäden fiel vielerorts immer wieder der Strom aus, auch das Telefon- und Mobilfunknetz brach häufig zusammen.

© Vigili del Fuoco

Die Regierung der Provinz Ancona erklärte, die Überschwemmungen seien eine Folge der anhaltenden Regenfälle vom Nachmittag. Nach Monaten der Dürre und Trockenheit war laut Meteorologen in wenigen Stunden so viel Regen gefallen wie normalerweise in einem halben Jahr. "Solche Niederschläge waren nicht vorherzusehen", sagte Stefano Aguzzi vom Zivilschutz der Region Marken.

Der Präsident der Marken, Francesco Acquaroli, schrieb auf Facebook, die "sehr ernste meteorologische Krise" in der Region gebe Anlass zu äußerster Besorgnis. Der Bürgermeister des Küstenortes Senigallia, Massimo Olivetti, ordnete an, dass Schule, Kindergärten, Sportanlagen und andere öffentliche Einrichtungen bis Samstag geschlossen bleiben. (dpa)