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Spendenaufruf für Unwetter-Opfer

Ganze Wohnungen hat das Unwetter am 4. Juli in Harthas Partnerstadt Fröndenberg vernichtet. Jetzt sammelt eine Bürgerstiftung Spenden für die Opfer.

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Rettungskräfte sichern einen Teich bei Fröndenberg dessen Deich durch sintflutartige Regenfällen aufgeweicht wurde und zu brechen droht.
Rettungskräfte sichern einen Teich bei Fröndenberg dessen Deich durch sintflutartige Regenfällen aufgeweicht wurde und zu brechen droht. © Markus Klümper/Sauerlandreporter/dpa

Von Marcus Land (Hellweger Anzeiger) und Erik-Holm Langhof

Fröndenberg/Hartha. Die Bürgerstiftung Fröndenberg bittet um Spenden für die besonders vom Starkregen am ersten Juli-Wochenende betroffene Menschen in Harthas Partnerstadt. Viele Haushalte haben große Teile ihres Mobiliars verloren. Auch sind Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände unbrauchbar geworden.

„Von Schäden an Häusern und am Grundstück noch gar nicht zu sprechen“, so Jochen Hänel, Vorsitzender des lokalen Beirates der Gutes-Tun-Stiftung. „Vieles kann über Versicherungen, Notgroschen und Nachbarschaftshilfe geregelt werden. Auch die Hilfsorganisationen und Verwaltungen tun, was sie können. Es gibt allerdings immer noch Betroffene, die durchs Raster fallen und unterstützt werden müssen. Hier greift die Idee einer Bürgerstiftung: Bürger helfen Bürgern“, so Hänel weiter.

Man sei in Kontakt mit der Stadtverwaltung, die derzeit die Schäden aufnimmt und den dringendsten Bedarf in den überschwemmten Häuern ermittelt, berichtet Jochen Hänel. Auch mit einem örtlichen Sozialkaufhaus wolle man sprechen.

Mehr als 55 Stunden Einsatz in Fröndenberg

Die Partnerstadt von Hartha im Ruhrgebiet hatte in der Nacht zu Montag eine Unwetter-Front erreicht. In Folge dieser wurden mehrere Straßen massiv mit Wasser überspült und in einen Fluss verwandelt. Hunderte Wohnungen und Häuser waren von der Wetterkatastrophe betroffen.

In der Nacht zum Montag hatte Landrat Mario Löhr (SPD) die Großeinsatzlage ausgerufen, nachdem sich die Situation vor Ort zugespitzt hatte. Es musste nicht nur eine Senioreneinrichtung evakuiert werden, es drohten auch Wassermassen aus einem Teich oberhalb des Fröndenberger Ostens ins Tal zu stürzen. Das konnte durch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk nach Angaben des Landkreises Unna verhindert werden.

Am Dienstagmorgen hatte sich die Lage soweit entspannt, dass die Großeinsatzlage wieder aufgehoben werden konnte. Letztlich gebannt war die Gefahr am Dienstagabend. Bereits am Mittwoch hatte die Kreisverwaltung ein Resümee zum Einsatz von Sonntagabend bis Dienstagabend gezogen. Ihr zufolge wurde die Feuerwehr rund 400 Mal zur Hilfe gerufen. Mehr als 1.300 Kräfte seien im Einsatz gewesen.

"Jahrhundert-Starkregen ohne Vorwarnung"

„Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Hilfsorganisationen, Stadtverwaltung und viele, viele weitere Helfer waren von Sonntag bis Mittwoch in Fröndenberg/Ruhr bis an ihre Grenzen gefordert“, so Landrat Mario Löhr.

Kreis-Dezernent Uwe Hasche ergänzt: „Ich danke ganz herzlich für das vorbildliche Engagement – und wir sollten uns vor Augen halten, dass die über 55 Stunden andauernde Einsatzlage in Fröndenberg ganz überwiegend von ehrenamtlichen Kräften bewältigt worden ist.“

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Fröndenbergs Bürgermeisterin Sabina Müller (SPD), die in diesen Wochen eigentlich mit Harthas Rathauschef Ronald Kunze (parteilos) das 30-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft vorbereiten wollte, koordinierte hingegen die Großeinsatzlage in Fröndenberg.

Über die Internetseite der Stadt teilte sie mit: „Wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituation. Ohne Vorwarnung traf uns ein Jahrhundert-Starkregen, unter dessen Auswirkungen viele auch heute noch zu leiden haben.“

Wenn auch Sie für die Opfer des Starkregens in Fröndenberg spenden möchten: Finanzielle Unterstützung unter dem Kennwort „Starkregen“ an die Gutes-Tun-Stiftung unter folgender IBAN-Bankverbindung: DE65 4435 0060 1415 1617 18.