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Wintereinbruch im Erzgebirge: Neuschnee sorgt für Verkehrsprobleme

Mit Regen, Schnee und stürmischen Böen zeigt sich der April in Sachsen am Wochenende von seiner ungemütlichen Seite, im Erzgebirge sorgte Schneefall für Probleme - unser Newsblog zur aktuellen Wetterlage.

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Zwischen Geyer und Zwönitz rutschte ein Auto in den Straßengraben.
Zwischen Geyer und Zwönitz rutschte ein Auto in den Straßengraben. © News5 / März/NEWS5/dpa

Wetter in Deutschland und Sachsen – das Wichtigste in Kürze:

14.48 Uhr: A8 südlich von München auf Grund von Blitzeis gesperrt

Wegen mehrerer Blitzeis-Unfälle ist die Autobahn 8 südlich von München am Samstag voll gesperrt worden. Am Mittag sei es auf Höhe Bernauer Berg auf beiden Fahrspuren zu Verkehrsunfällen gekommen, teilte die Polizei mit. Fahrzeuge standen den Angaben zufolge quer. Ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften war den Angaben zufolge vor Ort.

14.24 Uhr: Kälte bleibt noch mehrere Tage

Das Erzgebirge zeigt sich vielerorts noch einmal im weißen Kleid. In der Nacht zu Sonnabend habe es in der Region geschneit, sodass sich ab etwa 600 Meter Höhe eine Schneedecke gebildet habe, sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst. Binnen 24 Stunden seien am Fichtelberg und in Carlsfeld rund 20 Zentimeter Neuschnee gefallen. "Diese Mengen sind bemerkenswert für diese Jahreszeit." Kälteeinbrüche gebe es zwar immer wieder im April. Ungewöhnlich sei aber, dass das Wetter vom wärmst- zum kältestmöglichen Szenario umschlage, erklärte der Meteorologe mit Blick auf die sommerlichen Temperaturen zu Monatsbeginn.

Die Skier noch einmal vom Dachboden oder aus dem Keller zu holen, lohnt wohl kaum. Aber für einen Schneemann oder eine Schneeballschlacht reicht es allemal. Auch der Winterdienst rückte vielerorts noch einmal aus, um Straßen zu räumen.

Kommende Nacht könnte noch weiterer Schnee fallen - bis zu 5 Zentimeter, erklärte Engelmann. Zudem ist bis in tiefere Lagen Frost möglich, in den Kammlagen Dauerfrost. Wer auf höhere Temperaturen hofft, braucht Geduld. "Das wird sich noch eine Weile halten", erklärte Engelmann. Erst am nächsten Wochenende werden die Temperaturen wohl bergauf gehen.

13.30 Uhr: Massenkarambolage mit rund 20 Verletzten in Oberfranken

Rund 20 Menschen sind bei einer Massenkarambolage bei Schneeglätte auf der Autobahn 70 in Oberfranken verletzt worden. Mehr als 20 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren einer Polizeisprecherin zufolge am Samstagmorgen an dem Unfall beteiligt. Zum Unfallhergang und zur Schwere der Verletzungen konnte sie zunächst keine Angaben machen. Ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber seien im Einsatz gewesen, letzterer zur Unfallaufnahme. Die A70 wurde zwischen Schirradorf und Thurnau-West in beide Richtungen gesperrt sowie eine Umleitung eingerichtet, wie es weiter hieß.

10.30 Uhr: Wintereinbruch im Erzgebirge – Neuschnee sorgt für Verkehrsprobleme

Mit diesen Schneefällen haben selbst die Wintererprobten Erzgebirger gerechnet. In der Nacht auf Samstag gingen die Niederschläge - auch in tieferen Regionen - in Schnee über und sorgten für große Probleme auf den Straßen. Auf der Zwönitzer Straße zwischen Geyer und Zwönitz kam der Verkehr teilweise zum Erliegen - Autofahrer ohne Winterreifen kamen nicht mehr voran. Fahrzeuge stellten sich quer oder rutschten in den Straßengraben, berichtet ein Fotoreporter. Die Straßen waren spiegelglatt. Der Winterdienst ist im Einsatz, um die Straßen zu räumen.

Der schwere Schnee setzt auch der Landwirtschaft zu. So wird der Raps vom Schnee platt gedrückt. Bäume stürzen auf Grund der Schneelast um. Tulpen und andere Frühblüher werden ebenfalls vom Schnee begraben. In Oberwiesenthal wird die Schneefräse wieder aus der Garage geholt. Bis zu 20 cm Neuschnee sind hier gefallen.

Der Winterdienst ist im Erzgebirge im Dauereinsatz.
Der Winterdienst ist im Erzgebirge im Dauereinsatz. © Bernd März

10.10 Uhr: Winter im April - auch neue Woche wird kalt

Von Frühling keine Spur: Polarluft sorgt in Deutschland in den kommenden Tagen für Winter im April. Nach kräftigen Schneefällen in der Nacht auf Samstag im Thüringer Wald und im westlichen Erzgebirge mit teils 20 Zentimetern Neuschnee sagt sich auch in weiteren Regionen Flockenwirbel an, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Samstag mitteilte. Verantwortlich für das Winterwetter ist demnach ein Tief namens "Annina". Das liege derzeit über Polen und bringe kalte Luft nach Deutschland.

In der Nacht auf Sonntag erwarten die Meteorologen teils kräftige Schneefälle vor allem vom Sauerland über Nordhessen bis zum Thüringer Wald, auch in tiefen Lagen könnte sich laut DWD eine dünne Schneedecke bilden. Oberhalb von 400 bis 600 Metern seien mehr als 15 Zentimeter Neuschnee drin. Der Sonntag bringe dann vor allem dem Süden zunächst Schneeregen und Graupelschauer, ab dem Abend dürfte dann an den Alpen und im Alpenvorland kräftiger Schneefall beginnen.

"Der Winter gibt nochmal ein spätes Gastspiel", sagte Meteorologe Christian Herold. An dem laut DWD für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Wetter wird sich voraussichtlich auch in der kommenden Woche nichts ändern. Zwar lassen die Niederschläge nach, doch deutschlandweit könne es zu Nachtfrost kommen. Das wiederum könne die schon weit fortgeschrittene Vegetation schädigen, teilte der DWD mit. Zwar zeige ein grober Trend Richtung Monatsende eine allmähliche Erwärmung, von einem stabilen Hoch mit Sonne und hohen Temperaturen sei derzeit aber noch nichts zu sehen.

Samstag, 20. April, 9.10 Uhr: Erste Schäden bei Winzern nach frostigen Nächten

Die späten Fröste nach sehr früher Blüte fordern Sachsens Obstbauern in diesem Jahr besonders heraus. "Wir haben große Sorge", sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Sächsisches Obst, Udo Jentzsch, mit Blick auf die vorhergesagten Frostnächte mit örtlich bis zu vier Grad Celsius. Auch die Winzer im Elbtal rechnen mit weiteren Schäden - und schützen die Reben in gefährdeter Lage.

Laut Jentzsch blühten Obstbäume diesmal fast drei Wochen früher als normal. "So eine frühe Apfelblüte gab es noch nie." Förderlich sei auch der milde Winter ohne Frost vor allem im Boden gewesen. "Ab fünf Grad plus geht die Vegetation los." Nachtfröste von minus 5 Grad Celsius und über längere Zeit wären "katastrophal", sagte Jentzsch. "Wir hoffen, dass es nicht so schlimm kommt."

Der Deutsche Wetterdienst erwartet aufgrund von Kaltluft aus dem Norden schon am Wochenende "sehr verbreitet Frost". Es beginne in der Nacht zum Sonntag mit leichten Minusgraden, setze sich Montag mit bis zu minus 3 Grad Celsius fort, "in ungünstigen Lagen bis minus 5 Grad", sagte ein Meteorologe in Leipzig.

15.50 Uhr: Kältefront bringt neuen Schneefall auf dem Fichtelberg

Ein abrupter Wetterumschwung hat das Erzgebirge in eine Kältefront gestürzt, die das sonnige Wetter der vergangenen Tage vergessen lässt. Von hohen Temperaturen und leichten Kleidern ging es hin zu Schneestürmen und frostigen Bedingungen. Auf Sachsens höchstem Berg, dem Fichtelberg, gab es in der vergangenen Nacht Schneefall mit dicken Flocken und Frost. Dazu kommen spiegelglatte Fahrbahnen, die Autofahrern das Leben schwerer gemacht haben. Der Winterdienst ist seit Donnerstagabend wieder im Dauereinsatz.

Das Wetter der vergangenen Nacht zeigt einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Wochenende, denn auch da soll die Schneefallgrenze auf bis unter 500 Meter sinken. Erwartet werden laut Meteorologen bis zu 10 Zentimeter Neuschnee. Statt Badesee und Sonnenschein heißt es nun wieder Sofa und Kaminfeuer.

Schneegestöber auf dem Fichtelberg
Schneegestöber auf dem Fichtelberg © Bernd März

Freitag, 19. April, 9.24 Uhr: Regen und Schnee: Frühling legt in Sachsen Pause ein

Mit Regen, Schnee und stürmischen Böen zeigt sich der April in Sachsen am Wochenende von seiner ungemütlichen Seite. Wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte, können Regenschauer am Freitagnachmittag bei acht bis elf Grad teilweise gewittrig ausfallen. Am Abend schneit es im Bergland. Es weht ein frischer Wind mit stürmischen Böen, auf dem Fichtelberg mit Sturmböen. Für die Nacht werden weitere Schauer und teilweise kräftiger nasser Schneefall im Bergland prognostiziert. Die Temperaturen fallen bis auf ein Grad, im Bergland um den Gefrierpunkt.

Mit einem bewölkten Himmel sowie abziehendem Regen und Höchstwerten zwischen fünf und neun Grad geht es am Samstag weiter. Im Bergland schneit es zunächst noch kräftig. Auch am Sonntag muss der Vorhersage zufolge vereinzelt mit Regen- oder Graupelschauern sowie Schnee im Bergland gerechnet werden. Der Vorhersage zufolge klart der Himmel am Abend auf. Die Temperaturen steigen auf sieben bis zehn Grad. In der Nacht zum Montag kann es im Bergland bei bis zu minus drei Grad weiter schneien.