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Sachsens Winzer entzünden zum Schutz vor Bodenfrost Feuer in Weinbergen

Der Sonnenschein wird in den kommenden Tagen in Sachsen von Wolken und Regen abgelöst. Auch die Temperaturen gehen zurück, örtlich droht Bodenfrost - unser Newsblog zur aktuellen Wetterlage.

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Frost schadet den Weinreben. Seit einigen Jahren treiben die Winzer in Sachsen die kalte Luft mit speziellen Feuern aus den Weinbergen.
Frost schadet den Weinreben. Seit einigen Jahren treiben die Winzer in Sachsen die kalte Luft mit speziellen Feuern aus den Weinbergen. ©  Robert Michael/dpa

Wetter in Deutschland und Sachsen – das Wichtigste in Kürze:

Montag, 15. April 2024, 13.15 Uhr: Schutz vor Frostschäden: Winzer entzünden Feuer in Weinbergen

Winzer auf dem Radebeuler Staatsweingut Schloss Wackerbarth (Landkreis Meißen) entzünden in der Nacht zu Donnerstag vielerorts kleine Feuer. "Dies geschieht zum Schutz der Reben vor Bodenfrost", sagte Weingutssprecher Martin Junge am Montag. Mit den kleinen Feuern soll die kalte Luft aus den Weinbergen getrieben und somit Ertragsverluste vermieden werden.

In der Nacht zu Donnerstag werden Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Daher werden auf einer Fläche von rund acht Hektar - so groß wie acht Fußballfelder - bis zu 250 spezielle Frostschutzkerzen aufgestellt. Auf den restlichen 20 Hektar werden zudem mehrere kleine Feuerstellen und Rauchfeuer entzündet. Auf den 28 Hektar stehen dem Weingut zufolge rund 100.000 Rebstöcke.

Aufgrund der zuvor warmen und sonnigen letzten Wochen hatte der Austrieb der Reben bereits Anfang April und damit im Vergleich zu den Vorjahren rund vier Wochen früher begonnen. In dieser Phase seien Reben besonders anfällig für späte Frostperioden, die Minustemperaturen bedrohten vor allem die jungen Triebe der Rebstöcke, die durch die plötzliche Kälte braun werden und absterben können, erläuterte der Sprecher.

Bei den sächsischen Obstbauern ist diese Maßnahme derzeit dagegen noch kein Thema, wie ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage sagte. "Feuer werden erst entzündet, wenn die Temperatur unter minus zwei Grad erreicht. Davon gehen wir aber im Moment noch nicht aus."

12.24 Uhr: Kaltfront in der kommenden Woche erwartet

Nach hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen wird in der kommenden Woche eine Kaltfront erwartet. Am Montag werden Höchstwerte zwischen 10 und 15 Grad erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mitteilte. Lediglich in der Südosthälfte wird es mit Maximaltemperaturen zwischen 16 und 20 Grad noch einmal mild. Südlich der Donau ist es zunächst bedeckt. Hier kommt es zu schauerartigem Regen und mitunter auch kräftigen Gewittern. Diese ziehen später an die Alpen zurück, woraufhin es auflockert. Im Nordosten regnet es bei wechselnder bis starker Bewölkung am Nachmittag stellenweise. Zum Abend kann es auch einzelne kräftige Gewitter geben. Vom Westen und Nordwesten her erwartet der DWD am Nachmittag schauerartig verstärkten Regen und einzelne Gewitter. Es sind teils schwere Sturmböen möglich.

Am Dienstag kühlt es dann noch weiter ab: Bei wiederholten Schauern und Gewittern mit Graupel werden Höchstwerte zwischen 8 und 13 Grad erwartet. Dabei bleibt es stark bewölkt. Im Bergland sind 1 bis 7 Grad möglich. Oberhalb von 800 bis 1.000 Metern kann sogar Schnee fallen. In der Nacht zum Mittwoch kommt es dann zu gebietsweise schauerartigen Niederschlägen bei Tiefstwerten zwischen 4 und 0 Grad. Im höheren Bergland ist leichter Frost möglich. In den Alpen und im Schwarzwald fällt oberhalb von 800 Metern Schnee.

Auch der Mittwoch bleibt bei 8 bis 13 Grad kühl. Von der Mitte bis in den Süden setzt sich der Trend aus Wolken, wiederholten Schauern und einzelnen Gewittern mit Graupel fort. Im höheren Bergland ist erneut Schnee zu erwarten. Im Norden bleibt es bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken überwiegend trocken. Es weht ein stark böiger Nordwestwind.

Sonntag, 14. April 2024, 10.30 Uhr: Wolken und Regen lösen Sonnenschein in Sachsen ab

Die sonnigen und warmen Tage gehen in Sachsen einem Ende entgegen. Der Sonntag wird wechselnd bis stark bewölkt, bleibt aber noch trocken, wie der Deutsche Wetterdienst am Sonntag mitteilte. Es kann den Meteorologen zufolge allerdings windig werden. Die Höchstwerte liegen zwischen 15 und 20 Grad.

In der Nacht zum Montag zieht in der zweiten Hälfte gebietsweise Regen auf und es bleibt bedeckt. Die Temperaturen sinken auf 8 bis 4 Grad. Am Montag lässt sich die Sonne nicht mehr blicken: Der Tag startet mit Regen, der Richtung Osten zieht. Später gibt es wechselnde Bewölkung mit einzelnen Schauern. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 17, im Bergland zwischen 8 und 14 Grad.

Mit Wolken und teilweise gewittrigen Schauern wird die Nacht zum Dienstag ungemütlich. Im oberen Bergland kann den Meteorologen zufolge sogar Schnee fallen. Es kühlt ab auf 5 bis 3, im oberen Bergland bis 0 Grad. Ähnlich geht es am Dienstag weiter: Der Wetterdienst kündigt Wolken, Regen- oder Graupelschauer, vereinzelte Gewitter und oberhalb von 800 Metern Höhe zeitweise Schnee an. Die Temperaturen erreichen 10 bis 13, im Bergland 5 bis 10 Grad.

Freitag, 12. April, 6.20 Uhr: Bis zu 21 Grad am Freitag in Sachsen

Auf Wolken und milde Temperaturen können sich die Menschen in Sachsen am Freitag einstellen. Tagsüber ist mit wechselhafter, teils starker Bewölkung zu rechnen, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Dabei bleibt es trocken und die Temperaturen klettern bis auf 21 Grad. Es ist leichter bis mäßiger Wind zu erwarten.

In der Nacht auf Samstag bleibt es bewölkt und trocken. Es kühlt bis auf acht Grad ab. Dazu weht ein schwacher Wind.

21.50 Uhr: Temperaturrekorde: So warm war es am Dienstag in Sachsen

Die frühsommerlichen Temperaturen haben vielen Sachsen am Dienstag erneut eingeheizt. An vielen Stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden die bisherigen Höchstwerte für einen 9. April deutlich übertroffen. So meldete beispielsweise Leipzig-Holzhausen 24,6 Grad Celsius. Bislang lag der Höchstwert für das Datum hier bei 21,7 Grad, die im Jahr 1952 gemessen wurden. Für einen neuen April-Rekord hat es aber nicht gereicht, denn am 22.04.1968 war es mit 30,4 Grad deutlich heißer.

Am wärmsten wurde es an diesem Dienstag übrigens ganz im Osten: In Bad Muskau an der deutsch-polnischen Grenze registrierte die DWD-Station 28,0 Grad. Der bisherige 9.-April-Rekord lag bei 22,7, gemessen im Jahr 2018. Allerdings wurde es auch dort im April schon heißer: Am 22.4.1968 zeigten die Thermometer in Bad Muskau 30,8 Grad an. Am "kühlsten" war es am Dienstag mit jeweils 18,7 Grad an den Stationen in Carlsfeld im Westerzgebirge und auf dem Fichtelberg. Auf Sachsens höchstem Gipfel lag der bisherige Rekord für den 9. April bislang bei 18,5 Grad (2018), wärmster Tag in den Aufzeichnungen für April bleibt aber der 29.4.2012, als an der Station 24.4 Grad gemessen wurden.

Mit dem verfrühten Sommer ist es nun aber erst einmal vorbei: Laut Prognosen wird es am Mittwoch spürbar kühler als an den Vortagen. Die Höchstwerte liegen dann bei 12 bis 14, im Bergland bei 8 bis 12 Grad.

Dienstag, 9. April, 06.12 Uhr: Rekordwerte im April in Aue

In Aue im Erzgebirge sind am Montag nach vorläufigen Zahlen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Temperaturen bis zu 28,4 Grad gemessen worden. Damit war die Stadt im Erzgebirgskreis zu Wochenbeginn Wärme-Spitzenreiter in Sachsen, gefolgt von Klipphausen-Garsebach bei Meißen mit 28,1 Grad. Auch in vielen anderen Orten wurden nach dem sommerlichen Wochenende wohl erneut Temperaturrekorde gebrochen. Vielerorts waren es demnach mehr als 27 Grad. Die vorläufigen Werte veröffentlichte der DWD am Montagabend. In Aue lag der bisherige Rekord an einem 8. April bei 22,3 Grad, in Klipphausen-Garsebach bei 22,6 Grad - beides im Jahr 2020.

In Leipzig-Holzhausen, Nossen (Landkreis Meißen) und Oschatz wurden am Montag 27,9 Grad gemessen. In Bad Muskau in der Oberlausitz waren es den vorläufigen Angaben zufolge 27,7 Grad. In Klitzschen bei Torgau stieg das Quecksilber auf 27,6 Grad, in Chemnitz auf 27,4 und in Geringswalde-Altgeringswalde in Mittelsachsen auf 27,3 Grad. Am Flughafen Leipzig-Halle wurden 27,2 Grad registriert, ebenso in Hoyerswerda und Lichtentanne (Landkreis Zwickau).

Schon am Wochenende waren in Sachsen nach vorläufigen Zahlen des DWD fast flächendeckend Temperaturrekorde gebrochen worden. Verantwortlich für das ungewöhnlich warme Wetter sind laut Wetterdienst Hoch "Olli" und Sturmtief "Timea". Beide zusammen pumpten subtropische Warmluft von Südwesten Richtung Deutschland. Das sorgt auch dafür, dass die Natur viel zu früh in voller Blüte steht. In vielen Teilen Sachsens blühen die Rapsfelder bereits strahlend gelb. "Die Rapsblüte hat in diesem Jahr deutlich früher als in der Vergangenheit begonnen", sagte Andreas Jahnel, Referatsleiter im sächsischen Landesbauernverband, der dpa. Sollten die Temperaturen sich jetzt doch noch einmal deutlich abkühlen und es zu Frost in der Nacht kommen, könnte das für die Pflanzen sehr problematisch werden. Laut Deutschem Wetterdienst ist das zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich. Zur Wochenmitte soll es sich der Prognose zufolge in weiten Teilen Deutschlands wieder etwas abkühlen.