Dresden/Chemnitz. Schneefälle und Glätte haben am Freitagmorgen vielerorts in Sachsen den Verkehr blockiert. Vor allem im Westen des Freistaats kam es zu einem regelrechten Verkehrschaos. Hier stellten sich aufgrund von Neuschnee mehrere Laster quer, mancherorts kam es zu Glätteunfällen.

Betroffen war davon auch die viel befahrene Autobahn 4 in Richtung Frankfurt. Ab der Ausfahrt Hohenstein-Ernstthal ging dort am Morgen gar nichts mehr. Auf den drei A4-Fahrspuren staute sich der Verkehr kilometerweit, nachdem sich ein Lastkraftwagen quergestellt hatte.

Ersten Informationen eines Reporters vor Ort zufolge soll der Fahrer seine Fahrweise nicht den Witterungsbedingungen angepasst haben und trotz des Neuschnees zu schnell unterwegs gewesen sein.

Um das Fahrzeug wieder auf die Straße zu bringen, musste ein Bergeunternehmen den querstehenden Laster aus dem Straßengraben ziehen. Zuvor war allerdings der Winterdienst gefragt: Um die Bergung durchzuführen, mussten die Einsatzkräfte zunächst die Fahrbahn räumen. Nach gut zwei Stunden wurde der Lkw geborgen, verletzt wurde niemand.

Insgesamt verzeichne die Polizeidirektion Zwickau nach Angaben einer Sprecherin seit dem frühen Morgen eine Häufung von Unfällen. Mehrere Laster seien bei Glätte von der Fahrbahn abgekommen oder hätten sich quer gestellt.

Auch ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz kann ein "minimal erhöhtes Aufkommen" am Vormittag bestätigen. Im Chemnitzer Ortsteil Wittgensdorf ist gegen 8 Uhr eine 19-jährige Frau mit ihrem Auto von der Burgstädter Straße abgekommen und hat sich überschlagen. Das Auto blieb auf dem Dach liegen, Rettungskräfte befreiten die Frau schließlich. Nach ersten Angaben blieb sie unverletzt, an ihrem Auto entstand jedoch Sachschaden von rund 5.000 Euro.

Nach Angaben des Verkehrswarndienstes herrschte gegen Mittag auf den Autobahnen weitgehend freie Fahrt. Die Lage sei entspannt, sagte ein Sprecher.

Verspätungen am Flughafen Leipzig/Halle

Kräftiger Schneefall hat am Morgen auch zu Verspätungen am Flughafen Leipzig/Halle geführt. Grund waren der Wintereinsatz der Räumfahrzeuge und das Enteisen der Flugzeuge, sagte Uwe Schuhart, Sprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG. Flugausfälle habe es bis zum Vormittag aber nicht gegeben. Am Airport Dresden sei es nicht so winterlich gewesen, daher gab es dort keine Beeinträchtigungen im Flugplan.

"Wir waren auf den Schneefall vorbereitet schließlich beobachtet der flughafeneigene Winterdienst das Wettergeschehen rund um die Uhr", betonte Schuhart. Alleine am Airport Leipzig/Halle stehen seinen Angaben zufolge mehr als 70 Winterdienstfahrzeuge bereit.

Auch die Leipziger Stadtreinigung ist bereits seit dem Donnerstagabend im Einsatz. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, seien 15 große und sieben kleine Streufahrzeuge sowie 22 Transporter unterwegs, um Schnee zu räumen. Die Zahl der eingesetzten Mitarbeiter sei am Freitag aus weit über 100 aufgestockt worden, so die Angaben.

Auch am Samstag Schnee in Sachsen erwartet

Im Westsachsen schneite es in der Nacht und am Freitagvormittag recht kräftig, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. "In Leipzig liegen etwa acht Zentimeter Schnee, am Flughafen in Schkeuditz zehn Zentimeter", sagte ein Sprecher.

In der Landeshauptstadt reiche es dagegen nicht für eine Schneedecke - dort seien bislang nur einzelne Flocken zu sehen. Die Temperaturen bewegten sich den Angaben zufolge rund um den Gefrierpunkt. "Das Höchste der Gefühle ist ein Grad." Demnach lassen die leichten Schneefälle in Westsachsen im Laufe des Freitags langsam nach.

Mit Schneefall, Glätte und Frost gibt der Winter am Wochenende dann ein weiteres Gastspiel. In der Nacht zum Samstag kommt von Süden her erneut leichter Schneefall auf. Und auch während des Tages fällt bei Temperaturen um null Grad, im Bergland zwischen minus drei und null Grad, hin und wieder etwas Schnee.

Der Sonntag wird der Vorhersage zufolge trüb, es bleibt aber niederschlagsfrei. Die Temperaturen steigen wieder auf drei bis fünf Grad, im Bergland auf null bis drei Grad. Im Bergland weht ein mäßiger Wind mit einzelne starken Böen in den Kammlagen. (mit dpa)