Merken

Wie der „Märchenwald“ sicherer werden soll

Die Kindertagesstätte in Walddorf wird dieses Jahr umfangreich saniert. Dabei will die Gemeinde einige Baumängel beseitigen.

Teilen
Folgen
© Matthias Weber

Von Romy Altmann-Kühr

Walddorf. Die Spielgeräte sind verwaist, die Kinder der Kita „Märchenwald“ in Walddorf genießen ihren Mittagsschlaf. Oft ist aber ganz schön was los auf der Spielfläche. Denn die Kinder sind viel an der frischen Luft. Die Einrichtung nutzt auch die Nähe zum Kottmarwald und bezieht die Natur in die Arbeit mit den Kindern ein. Trotzdem sie sich viel in der Natur aufhalten, brauchen die Jüngsten natürlich auch ein schönes, sicheres Haus. Deshalb plant die Gemeinde Kottmar jetzt umfangreiche Bauarbeiten an dem Flachbau, der 1987 als Kindereinrichtung eröffnet wurde. Eigentlich sollte „nur“ der Brandschutz auf Vordermann gebracht werden. Dafür hatte die Gemeinde Geld beantragt aus dem Programm „Vitale Dorfkerne“. Nach und nach stellte sich heraus, dass mehr zu tun ist, um das Kinderhaus am Waldrand auf den neuesten Stand zu bringen. „Die baulichen Mängel können nicht weiter aufgeschoben werden“, erklärt Bauamtsleiter Maik Wildner. Inzwischen sind die Kosten der Sanierung auf rund 650 000 Euro angewachsen. „Das ist wesentlich mehr als geplant“, so Bürgermeister Michael Görke (parteilos). Doch die Finanzierung ist gesichert. Das Fördergeld für den kompletten Umbau ist zugesagt. Was alles zu tun ist, erklärt der Bauamtsleiter der Gemeinde.

Projekt 1: Brandschutz verbessern und Elektrik erneuern

In erster Linie sollen Mängel beim Brandschutz behoben werden. Im Zuge der Arbeiten am Brandschutz bietet es sich außerdem an, die zum Teil noch alte Elektrik aus DDR-Zeiten an den Stand der Technik anzupassen. „Das schafft zusätzliche Sicherheit“, so Wildner. Auch die Heizungsanlage ist nicht mehr taufrisch. Der bestehende Gaskessel läuft seit 23 Jahren, schildert der Bauamtsleiter. Damit habe er die übliche Nutzungsdauer bereits überschritten. Eine neue Gastherme soll installiert werden, die auch effizienter und umweltschonender arbeitet als die alte Anlage. Heizungs- und Wasserleitungen werden ausgetauscht und die teilweise 30 Jahre alten Heizkörper verkleidet, damit sie keine Gefahrenquelle für die Kinder bilden.

Projekt 2: Mauerwerk trockenlegen und Fußböden erneuern

An den Kita-Flachbau ist nach dem Bau des Ursprungsgebäudes eine Erweiterung angebaut worden. In diesem Bereich gibt es Feuchtigkeitsschäden. Mit einer vertikalen Abdichtung will die Gemeinde dieses Problem beheben, damit es in der Folge nicht zu Schimmelbefall am Gebäude kommt. Und noch mehr soll „unten herum“ erneuert werden. In den Räumen der Kindertagesstätte sollen die Fußbodenbeläge ausgetauscht werden, sieht der Plan der Gemeinde vor. Das Kriterium dabei: Sie müssen gut zu reinigen sein.

Projekt 3: Außenanlagen verbessern und Parkplätze erweitern

Zurzeit gibt es an der Kindertagesstätte „Märchenwald“ lediglich drei ausgewiesene Parkplätze. Zu den hauptsächlichen Abhol- und Bringezeiten, wenn viele Eltern zur Kita kommen, reicht das nicht aus, schildert Bauamtsleiter Wildner. Immerhin werden in der Einrichtung 88 Kinder betreut. Zu den Stoßzeiten herrsche Verkehrschaos auf der Schulstraße, an der die Kita liegt. Die Gemeinde will sechs zusätzliche Stellflächen schaffen und so die Lage entschärfen. Im Zuge der Bauarbeiten will die Gemeinde auch die Außenanlage noch verbessern. Der Maschendrahtzaun um die Anlage ist genau so alt wie die Kita selbst und mittlerweile nicht mehr intakt. Er soll erneuert werden. Auch ein Verkehrsgarten ist geplant. Einen barrierefreien Zugang sieht die Gemeinde ebenfalls vor.

Projekt 4: Kinder müssen umziehen, bevor es losgehen kann

Ein Problem, das nun noch zu lösen ist: Wo werden die Kinder während der Bauzeit betreut? Denn bei laufendem Betrieb wird der Umbau nicht möglich sein, so Bürgermeister Görke. Er liebäugelt damit, das Gebäude des privaten Kindergartens in Neueibau zu nutzen. Denn die Einrichtung hat zum Jahresbeginn geschlossen, berichtet der Bürgermeister. Den Platz würde die Gemeinde gern nutzen, denn das Gebäude ist ja als Kita gebaut worden und erfüllt somit die Bedingungen für die Kinderbetreuung. Über die Nutzung müsste sich die Gemeinde mit dem Eigentümer einigen. Für alle Kinder aus der Walddorfer Einrichtung wird dort aber nicht genügend Platz sein. „Weitere Kinder müssten dann auf die anderen Einrichtungen in unserer Gemeinde verteilt werden“, erklärt Michael Görke. Er geht davon aus, dass alle Kinder gut untergebracht werden können. Das werde aber alles noch mit den Erziehern und Eltern besprochen.