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Wie die Ortsdurchfahrt in Langenwolmsdorf sicher werden soll

Schon länger kämpfen Anwohner für ein Piktogramm auf dem Asphalt. Jetzt keimt wieder neue Hoffnung auf.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Langenwolmsdorf. Schnurgerade zieht sich das Asphaltband durch Langenwolmsdorf. Gerade erst frisch aufgetragen, könnte es dazu verleiten, den Fuß dort nicht vom Gas zu nehmen. Und genau das sehen Anwohner als Problem. Sie schätzen die Straße als extrem gefährlich ein. Auf der Staatsstraße gelten 50 km/h – und das durch den gesamten mehrere Kilometer langen Ort. Offenbar haben spätestens in der Mitte einige Kraftfahrer vergessen, dass sie sich noch in einem Ort befinden. Besonders prekär: In Langenwolmsdorf gibt es keinen Fußweg, sodass sich Fußgänger, Radler und Kraftfahrer die Fahrbahn teilen müssen. Deshalb soll, so hoffen die Langenwolmsdorfer, die Straße sicherer werden. Und das in kleinen Schritten. „Wir können doch hier nicht warten, bis ein Fußweg gebaut wird. Es muss mit schnellen Methoden gearbeitet werden“, sagt eine Anwohnerin. Und die erste wäre, das Piktogramm 50 an mehreren Stellen auf die Straße aufzubringen. Das gab es schon einmal.

Schon länger ist der Ortschaftsrat nun wieder an dem Thema dran. Einen Durchbruch gab es auch für die Stadt noch nicht. Doch es gibt wieder neue Hoffnung. Bürgermeister Uwe Steglich (FDP) will sich wiederholt darum kümmern, weil ihn das Thema auch aufrege. Ein neues Piktogramm in Langenwolmsdorf sei seinerzeit nicht genehmigt worden. Doch was in Altendorf bei Sebnitz bald praktiziert wird, sollte doch auch in seinem Ortsteil möglich sein. „Mir geht es gegen die Hutschnur, dass man gerade beim Genehmigen von solchen Piktogrammen so engstirnig sein kann“, sagt er. Wenn es sich aus der Lage heraus ergebe, dass die Beschilderung nicht mehr eindeutig sei, dann müsse das eben mit Piktogrammen auf der Straße sichtbar werden. Und gerade in Langenwolmsdorf aufgrund der Länge der Ortsdurchfahrt sei das der Fall. Offenbar haben sowohl das Landratsamt als auch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) ihre Handhabe zu solchen Piktogrammen gelockert. Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bestätigt, dass diese keiner verkehrsrechtlichen Anordnung bedürfen, sagt Pressesprecherin Maria Ehlers. Außerdem gebe es auch keine Vorgaben oder rechtliche Grundlagen. Die Piktogramme müssten lediglich den fachtechnischen Eigenschaften entsprechen. Ob diese Zeichen aufgebracht werden, entscheidet der Straßenlastträger. In diesem Fall ist es das Lasuv.

„Das Aufbringen einer Markierung ist möglich, wenn die Geschwindigkeit häufiger missachtet wird“, sagt Pressesprecherin Nicole Wernicke. Als Grundlage dafür werden die Messprotokolle des zuständigen Ordnungsamtes, in diesem Fall der Verkehrsbehörde, gewertet. Von dort liegen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr vor. Es gab auf der Staatsstraße sechs Geschwindigkeitskontrollen. Insgesamt wurden 992 Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung registriert, sagt Maria Ehlers. Ob diese Zahlen nun ausreichen, um endlich das 50-Piktogramm auf die Straße malen zu können, müsse jetzt geprüft werden. Stolpens Bürgermeister will nun weitere Gespräche anschieben.