Dresden
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Wie ein Mord vom Kopf ins Buch kommt

Victoria Krebs schreibt Krimis. Warum die ausschließlich in Dresden spielen und wie sie entstehen, erzählt die Autorin in Johannas Grünem Salon.

Von Kay Haufe
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Victoria Krebs ist Lehrerin in Dresden - und schreibt nebenbei knallharte Krimis mit Dresden als Handlungsort.
Victoria Krebs ist Lehrerin in Dresden - und schreibt nebenbei knallharte Krimis mit Dresden als Handlungsort. © Sven Ellger

Seit wenigen Tagen ist er auf dem Markt, der dritte Dresden-Krimi von Victoria Krebs. Kommissarin Maria Wagenried klärt darin den Mord an einem kleinen Mädchen auf, das erdrosselt und vergewaltigt in der Neustadt gefunden wird. Ein schockierendes Thema, das emotional berührt. Wie kam die Autorin auf diese Idee? "Ich habe einen Artikel über Kinderprostitution in Tschechien gelesen, der mich extrem beschäftigt hat. Er beschrieb das Leben drogensüchtiger Mütter, die ihre Babys Zuhältern angeboten haben. Da habe ich für mich beschlossen, dieses Thema anzugehen", sagt die 61-Jährige. Beim Schreiben hat sie tatsächlich einige Tränen vergossen, was ihr nie zuvor passiert ist, sagt sie. 

Die Autorin, die hauptberuflich Englischlehrerin ist, arbeitet sehr systematisch an ihren Büchern. Am unterrichtsfreien Tag der Woche sitzt sie am Schreibtisch und arbeitet am jeweils aktuellen Exemplar. Selbst am Wochenende steht sie zeitig auf, um zu schreiben. Durchschnittlich ein Jahr dauert es, bis ein neuer Krimi fertig ist.  "Ich wollte von Anfang an Dresden-Krimis schreiben. Ich finde den Widerspruch spannend, dass sich in der wunderbaren barocken Kulisse schreckliche Ereignisse zutragen." Und sie sehe sich selbst auch als Dresden-Botschafterin. Denn immer wieder wird sie auch in anderen Städten zu Lesungen eingeladen, wie vor wenigen Tagen in eine Ortschaft bei Oldenburg.     

Wie produktiv Victoria Krebs ist, zeigt die Tatsache, dass ihr viertes Buch bereits beim Verlag DDV Edition eingereicht hat. "Ich bekomme Entzugserscheinungen, wenn ich nicht schreiben kann", sagt sie. Viel Zeit verbringt sie aber auch für die Recherche der Themen. Für den dritten Fall  ihrer Kommissarin Wagenried hat sie sich über Isotopenanalysen informiert, mit deren Hilfe es möglich ist zu bestimmen, wo Menschen gelebt haben. Für den ersten und zweiten Krimi stand ihr ein Psychiater beratend zur Seite. Für die Beschreibung der Sektionen in der Pathologie hat sie Videos angesehen, um im Buch keine Fehler zu machen. "Und obwohl ich Dresden gut kennen, muss ich bestimmte Orte auch aufsuchen, um sie gut  beschreiben zu können", sagt Krebs.

Wer noch mehr darüber erfahren möchte, wie die Ideen zu Victoria Krebs' Krimis entstehen und wie sie ein Buch gedanklich vorbereitet, sollte am 25. Februar um 19. 39 Uhr in Johannas Grünen Salon auf dem Neumarkt 14 gehen. Victoria Krebs spricht dort über "Vom Kopf ins Buchregal. Wie ein guter Krimi entsteht." Der Eintritt ist frei.  

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