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Wie geht`s zum Traumberuf?

46 Firmen präsentieren sich am 9. März in der Andert-Oberschule Ebersbach – allen Schülern in der ganzen Region.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Ebersbach. Was soll bloß aus mir werden? Diese Frage stellen sich mit dem Halbjahreszeugnis in der Hand derzeit viele Schüler in der Region. Dass man nicht zeitig genug damit starten kann, die Weichen für das Berufsleben zu stellen, weiß auch der Elternrat der Andert-Oberschule in Ebersbach. Er hatte deshalb schon im Vorjahr den Tag der Unternehmen initiiert und mit viel Unterstützung auf die Beine gestellt. In diesem Jahr gibt es eine Wiederholung. Der Tag der Unternehmen an der Andert-Oberschule findet am 9. März statt. 46 Betriebe und Einrichtungen, die zwischen Zittau und Sohland tätig sind, stellen sich an diesem Tag in der Schule vor und informieren über ihre Ausbildungsangebote. Schüler der 7. bis 10. Klassen sind eingeladen, mit den Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen. „Die Einladung richtet sich nicht nur an Schüler und interessierte Eltern aus der Andert-Oberschule, sondern an alle Schüler aus der ganzen Region“, betont Roberto Lochowski vom Elternrat. Unterstützung geben neben dem Elternrat der Förderverein der Schule, die Stadt Ebersbach-Neugersdorf, der Europäische Sozialfonds und die Arbeitsagentur.


Tag der Unternehmen am 9. März, 14 bis 17 Uhr in der Andert-Oberschule Ebersbach, Sachsenstraße 41, weitere Informationen unter www.andert-mittelschule.de

Vier Wege zum Traumberuf

Unternehmen arbeiten eng mit Oberschulen zusammen


OKA Büromöbel aus Neugersdorf sucht Holzmechaniker. „Wir bilden für unseren eigenen Bedarf aus, das heißt, bei einem guten Abschluss der Lehre steht der Übernahme in ein Arbeitsverhältnis nichts im Wege“, berichtet Antje Lorenz aus dem Personalwesen der Firma. Es sei schwer, passende Lehrlinge zu finden. Interessenten mit künftigem Realschulabschluss könnten am 9. März gleich eine Bewerbung mitbringen. Für OKA Büromöbel ist es nicht das erste Zusammentreffen mit der Andert-Oberschule. „Wir haben eine Partnerschaft“, erläutert Frau Lorenz. Der Betrieb unterstützt Schüler zum Beispiel mit Bewerbungstrainings und informiert in Elternabenden, worauf es bei der Berufswahl besonders ankommt. Antje Lorenz begrüßt es, dass an diesem Tag auch Schüler und Eltern aus der ganzen Region eingeladen sind. Das helfe den Firmen, ihre Kräfte bei der Suche nach Azubis zu bündeln.

Die Unterstützung der Eltern ist bei der Berufswahl sehr wichtig


Der Dachdeckermeister Bernd Hilse aus Ebersbach war früher selbst Andert-Schüler. Der 36-Jährige will sozusagen an der Wurzel Schüler für den Dachdeckerberuf begeistern und vor Ort erläutern, was sich dahinter verbirgt. Werkzeug und Material nimmt er dafür in die Schule mit. Für Bernd Hilse ist es wichtig, dass das Elternhaus dem Schüler bei der Entscheidung zu einem Beruf hilft. „Für die Meinungsbildung kann das aber gut oder schlecht sein“, schränkt er ein. Hilse hatte einen Lehrling, der das Abitur abgebrochen hat, weil er partout Dachdecker werden wollte. Seine Eltern waren darüber weniger begeistert. Der junge Mann war dann der beste Lehrling der Branche im Kammerbezirk Dresden und macht demnächst seinen Meister.

Firmen erwarten von künftigen Azubis, dass sie sich umfassend informieren


Frottana aus Großschönau sucht Schüler, die Fachlagerist oder Maschinen- und Anlagenführer in den Fachrichtungen Veredlung und Weberei werden wollen. Die Berufsinhalte und die Produkte des Unternehmens stellen Frottana-Mitarbeiter vor. „Wir erwarten, dass viele Schüler, auch schon Siebtklässler, sich informieren“, unterstreicht Antje Stegner. Die Mitarbeiterin im Personalwesen ist auch für die kaufmännische Ausbildung im Betrieb verantwortlich. Sie sagt, dass es hilfreich ist, wenn Eltern und Schüler sich gemeinsam am Berufetag umschauen. „Die Mutti denkt zum Beispiel an manches, was für Schüler nicht sehr relevant ist“, sagt Frau Stegner. Andererseits trauen sich manchmal Schüler in Gegenwart ihrer Eltern nicht, Bestimmtes zu erfragen. „Dann schicken wir die Eltern kurzerhand schon mal an den Nachbarstand“, erzählt Frau Stegner.

Auszubildende geben ihre Erfahrungen an Schüler weiter


Die Fortbildungsakademie der Wirtschaft hat Bettina Kintzel an die Andert-Schule entsandt. Dort unterstützt sie als Praxisberaterin Schüler bei Berufswahl und Berufsfindung. Dafür nutzt sie ihr Netzwerk, das sie mit Firmen in der Region geknüpft hat. „Ich empfehle Schülern, sich im Vorfeld zu überlegen, was man die Firmenvertreter fragt und Stift und Zettel dabei zu haben“, sagt sie. Gut findet sie, dass oft Azubis der Firmen dabei sind und mit Schülern sozusagen auf Augenhöhe kommunizieren. Schüler der Klassen 9 und 10 sollten ihre Bewerbungsmappen mitbringen.

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