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Wie kommt mehr Leben in den „Checkpoint“?

Die CDU-Fraktion fordert ein Umdenken zum Waldheimer Jugendtreff. Derzeit gibt es aber noch ein ganz anderes Problem.

Von Elke Braun
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Immer wieder wird über die Zukunft des Jugendfreizeitzentrums „Checkpoint“ in Massanei diskutiert. Hauptproblem ist offenbar die dezentrale Lage der Einrichtung.
Immer wieder wird über die Zukunft des Jugendfreizeitzentrums „Checkpoint“ in Massanei diskutiert. Hauptproblem ist offenbar die dezentrale Lage der Einrichtung. © Dietmar Thomas

Waldheim. Keine Flickschusterei und kein Geradeso-am-Leben-erhalten – diese Positionen vertritt die CDU-Fraktion des Stadtrates in Bezug auf das Jugendfreizeitzentrum „Checkpoint“ in Massanei. „Sporadische Erhaltungsmaßnahmen machen das Areal nicht nutzens- und erstrebenswerter“, teilt Fraktionsvorsitzender Ricardo Baldauf mit.

Nur wenige Jugendliche nutzen derzeit das Angebot des Freizeitzentrums, dass sich am Rand der Stadt in Massanei befindet. Vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr hatte sich nicht nur die CDU, sondern auch die Linken und die Vertreter der SPD dafür ausgesprochen, den „Checkpoint“ im Zentrum der Stadt etablieren zu wollen. Der Stadtrat lehnte dies aber im vergangenen Jahr mehrheitlich ab.

Bereits im Jahr 2002 ist die Einrichtung nach der Flut in die Räumlichkeiten in Massanei gezogen. Diese gehören der Stadt. „Seitdem haben sich aber die Zielgruppe und das Freizeitverhalten der Jugendlichen verändert“, so Baldauf. Vor allem die Entfernung zur Stadt stelle eine erhebliche Hürde dar, heißt es. „Die Zahlen zeigen, dass der Checkpoint sich an dieser Stelle am Bedarf vorbei entwickelt hat“, so Baldauf.

Umdenken sei daher jetzt angesagt, meint die CDU-Fraktion. Es gelte nun, ein ganzheitliches Konzept für den Checkpoint für die nächsten zehn bis 15 Jahre zu entwickeln, wozu auch das angrenzende Stadion gehört. Familien, Vereine und Jugend sollen so im Innen- und Außenbereich optimale Bedingungen erhalten.

 „Dabei unterstützen wir beispielsweise den Ausbau des Fußballplatzes als Kunstrasenplatz genauso, wie die Planung einer Flutlichtanlage“, so Baldauf. Ebenso könne sich die Fraktion einen Umbau an den Standorten der derzeitigen Skaterbahn und des Volleyballfeldes vorstellen. 

Laufbahn, Weitsprung- und Kugelstoßbereich müssten ebenfalls erneuert werden. Eine Sanierung des Hallenfußbodens im „Checkpoint“ sowie die Schaffung ausreichender Dusch- und Umzugsmöglichkeiten stellen sich die Kommunalpolitiker ebenso vor.

Sei dies nicht möglich, müsse erneut über einen Umzug der Einrichtung nahe dem Stadtzentrum nachgedacht werden, teilt Baldauf mit. Die Fraktion denke dabei zum Beispiel an den Keller der Oberschule, für die derzeit ein Erweiterungsbau geplant wird – so wie es in Döbeln mit dem City Club am Körnerplatz schon seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert werde.

Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) will sich nicht gegen Kunstrasen und Flutlicht stellen. „Aber wir müssen das schon erstmal genau überlegen und prüfen lassen“, sagt er. Kunstrasen beispielsweise sei nicht nur sehr teuer, sondern müsse auch regelmäßig gewartet werden. 

Derzeit sei es so, dass für die Rasenpflege der Platz zeitweise gesperrt werden müsse. „Wenn ein Konzept erstellt wird, ist der Rasen sicher nicht zuerst dran, sondern es geht um ein einheitliches Konzept, bei dem die Mehrfachnutzung des Stadions etwa durch den Hundesportverein genauso Berücksichtigung findet, wie die des Jugendfreizeitzentrums“, so Ernst.

Vorstellen könnte sich der Bürgermeister aber, bei Großveranstaltungen einen Shuttlebus einzusetzen, der die Besucher nach Massanei und wieder zurückbringt. Tatsächlich sei die Einrichtung zu Fuß schlecht zu erreichen. Vom Markt bis zum Checkpoint rechnet er mit etwa 20 Minuten Fußweg. Von der Weststadt aus, wo sich auch die Oberschule befindet, ist es etwa doppelt so weit.

Verschärft wird die Situation im Checkpoint derzeit noch durch die personelle Situation. Die ehemalige Leiterin der Einrichtung, Juliane Gröhner, arbeitet seit dem 1. März im Jugendclub North Point Döbeln. „Wir mussten deshalb die Öffnungszeiten vorübergehend anpassen“, sagt Matthias Heinz, Geschäftsführer der Kindervereinigung Leipzig, die der Betreiber des „Checkpoint“ ist. 

Erzieher Justin Knop, der selbst erst seit wenigen Wochen stundenweise in der Einrichtung arbeitet, sichert montags, mittwochs und donnerstags die Öffnungszeiten ab. Außer ihm gibt es nur noch eine Praktikantin und eine ehrenamtliche Helferin. „Wir arbeiten aber mit aller Kraft daran, die Leitung des Treffs neu zu besetzen“, so der Geschäftsführer.

Vorübergehende reduzierte Öffnungszeiten im Jugendfreizeitzentrum „Checkpoint“ Waldheim: Montag und Donnerstag von 15 bis 19 Uhr, Mittwoch von 13 bis 20 Uhr, Dienstag und Freitag bleibt die Einrichtung geschlossen.