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Familienkompass

Was bewegt Familien in Sachsen? 

Forscher fragen Familien nach ihren Wünschen. Machen Sie bei der Umfrage mit. Etwas Zeit zu investieren, kann sich doppelt lohnen.

Von Christian Eißner
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Haben die Umfrage konzipiert: Sozialwissenschaftler Götz Schneiderat (hinten) und Projektleiter Christian Eißner.
Haben die Umfrage konzipiert: Sozialwissenschaftler Götz Schneiderat (hinten) und Projektleiter Christian Eißner. © Daniel Krüger

Sachsens drei große Tageszeitungen – Sächsische Zeitung, Freie Presse und Leipziger Volkszeitung – wollen herausfinden, wie familienfreundlich die Städte und Gemeinden im Freistaat sind. Ein überaus spannendes Thema – und eine Herausforderung. Besonders für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung, die möglichst viele Haushalte erreichen will. Die Evangelische Hochschule Dresden hat gemeinsam mit den Redaktionen der drei Zeitungen einen Fragebogen entworfen, den ab heute jeder in Sachsen online ausfüllen kann.

>>> Helfen Sie mit, Sachsen familienfreundlicher zu machen. Hier geht es zu unserer Umfrage für den großen Familienkompass 2020. <<<

Am Anfang stand die Überlegung, wie Familienfreundlichkeit überhaupt gemessen werden kann. „Dazu haben wir Fragenkomplexe gebildet“, sagt Götz Schneiderat, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum der Evangelischen Hochschule. Ziel war, zunächst nur theoretisch Beschriebenes in direkt Beobachtbares zu übersetzen: Was meinen wir, wenn wir von „Freundlichkeit“ gegenüber Familien sprechen? Das kann die aufmerksame Nachbarschaft sein. Das kann ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr sein oder Kita-Erzieherinnen, die sich Zeit für die ihnen anvertrauten Kinder nehmen. „In unserer Befragung gibt es Fragestellungen zu sieben familienrelevanten Themen: Wohnen, Job, Freizeit, Gesundheit, Kita, Schule und Sicherheit. Jedes Teilgebiet kann einzeln bewertet werden.“

Die meisten Fragen können alle Bürger ab 18 Jahren beantworten: Zur Freundlichkeit der Nachbarschaft, medizinischer Versorgung, Verkehr, subjektivem Wohlbefinden, Arbeit und Familienpolitik. Spezielle Fragen zur Qualität von Kita oder Schule sind für Familien gedacht, deren Kinder die entsprechenden Einrichtungen besuchen. Gefragt wird ganz gezielt nach der persönlichen Meinung, denn im Familienkompass soll vor allem die gefühlte Familienfreundlichkeit sichtbar gemacht werden.

Kommunalpolitiker reagierten

Dass der Bedarf groß ist, die eigene Stadt oder Gemeinde zu bewerten, um Anstoß für Verbesserungen zu geben, das hat der Familienkompass der Sächsischen Zeitung im Jahr 2013 gezeigt. Damals fand eine ähnliche Befragung nur in Ostsachsen statt. Über 10.000 auswertbare Fragebögen bekam die Redaktion zurück, sodass praktisch zu jeder einzelnen Gemeinde Aussagen zur Familienfreundlichkeit getroffen werden konnten. 

Der große Rücklauf führte zu aussagekräftigen und belastbaren Ergebnissen – und brachte zahlreiche berichtenswerte Themen an die Öffentlichkeit. In den 19 Lokalausgaben der Sächsischen Zeitung entstanden damals insgesamt mehr als 400 redaktionelle Beiträge zum Familienkompass. Das wichtigste Ergebnis aber: Die große Teilnahme und die vielen konstruktiven Rückmeldungen von Familien beschäftigen nicht nur die Redaktionen, sondern auch die Kommunalpolitiker, die sich letztlich mit den angesprochenen Problemen auseinandersetzten und Lösungen suchten. 

So gab es aufgrund der Befragungsergebnisse unter anderem Verbesserungen bei der Essensversorgung in Schulen, Gemeinden stellten ihre Kitaplatz-Vergabe auf ein gerechteres System um oder sorgten für mehr Sicherheit auf Schulwegen.

Solche positiven Veränderungen sollen auch beim Familienkompass 2020 erreicht werden, der heute startet. Nehmen Sie sich deshalb einige Minuten Zeit, um den Online-Fragebogen auszufüllen. Am Ende des Fragebogens haben Sie Gelegenheit, eigene Gedanken zu ergänzen und als Dankeschön an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Jede Rückmeldung ist wertvoll und kann dazu beitragen, Sachsens Städte und Gemeinden noch familienfreundlicher zu machen.

Familienkompass 2020

  • Was ist der Familienkompass? Der Familienkompass ist eine sachsenweite Umfrage von Sächsische.de, LVZ und Freie Presse, wissenschaftlich begleitet von der Evangelischen Hochschule Dresden.
  • Worum geht es? Wir wollen wissen: Wie kinder- und familienfreundlich sind die einzelnen Gemeinden und Städte im Freistaat? Dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Alle Ergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und nach der Befragungsphase intensiv für unsere Leser aufbereitet.
  • Wann? Die Befragung findet bis zum 9. April 2020 statt.
  • Wie kann ich mitmachen? Den Fragebogen finden Sie unter www.sächsische.de/familienkompass
  • Was passiert mit meinen Daten? Die Daten der Befragung werden streng vertraulich behandelt und ohne Personenzuordnung wissenschaftlich ausgewertet. Und als Dankeschön für die Zeit wartet ein tolles Gewinnspiel.