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Wie schädlich ist das E-Dampfen wirklich?

Wie Mark Twain schon sagte:"Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft."

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© Ethan Parsa

Heutzutage verwenden viele Menschen, die versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, elektronische Zigaretten, was eine der Entwöhnungsoptionen zu sein scheint.

Aber mittlerweile hat sich herausgestellt, dass auch mit dem Konsum von Liquids gesundheitliche Risiken verbunden sind. Es lohnt sich also nicht nur das Rauchen von normalen Zigaretten zu vermeiden, sondern auch den Konsum von Liquids in E-Zigaretten einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall im Sinne der eigenen Gesundheit auf beides zu verzichten.

Schädliche Stoffe in den Liquids

Nach einigen Todesfällen und zahlreichen Lungenerkrankungen im möglichen Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten in den Vereinigten Staaten gibt es möglicherweise eine Spur. Im Zuge von Untersuchungen der betreffenden Produkte hat man einen Stoff gefunden, der vielleicht für die Probleme verantwortlich sein könnte. Bei dieser Substanz, die bei unterschiedlichen Liquidmarken zu finden ist, handelt es sich um ein Öl, welches aus dem Vitamin E hergestellt wird. Dem Bericht zufolge fand man das Vitamin-E-Azetat in Cannabisliquids, welche die Betroffenen zuvor konsumiert hatten. Vitamin E kommt auf natürlicher Basis in unterschiedlichen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor.

In den Vereinigten Staaten haben sich die Meldungen über ungeklärte Lungenerkrankungen gehäuft, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftraten. Mehr als 250 Krankheitsfälle und zwei Todesfälle waren zu verzeichnen. Die Symptome reichten von Problemen beim Atmen, Atemnot und Schmerzen in der Brust bis hin zu Magen-Darm-Krankheiten mit Erbrechen und Durchfall.

Welche Auswirkung hat der Nikotinanteil?

Auch wenn man es nicht glauben mag, die Nikotinstärke hat einen sehr großen Einfluss auf den Geschmack des Produktes, egal ob es sich dabei um herkömmliche oder E-Zigaretten handelt. Die Menge an Nikotin hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie hart oder weich sich das Gefühl in der Kehle bemerkbar macht.

Je mehr Nikotin z. B. in der Flüssigkeit enthalten ist, desto "härter" fühlt sich der Dampf bei der E-Zigarette an. Je niedriger jedoch der Anteil an Nikotin im Liquid ist, desto mehr Nuancen schmeckt der Konsument heraus. Nicht zuletzt weil man nicht damit beschäftigt ist, sich die Seele aus dem Leib zu husten. Zudem wird der Geschmack einer E-Zigarette noch von ganz anderen Faktoren beeinflusst, als dies bei dem Verbrennen von Tabak der Fall ist. Einmal natürlich das Aroma des Liquids selbst (mehr zum Thema Aroma für E-Zigaretten), die Materialien im Kopf des Verdampfers, dem Verdampfer selbst, dem Nikotingehalt, der individuellen Einstellung des Verdampfers (Leistung / Temperatur) und dem Unterschied zwischen einem Fertigverdampfer und einem Tröpfelverdampfer.

Wie schädlich sind E-Zigaretten nun wirklich?

E-Zigaretten gelten als Ausweichmöglichkeit zu herkömmlichen Tabakzigaretten. In der Bundesrepublik hat nach einer Studie schon jeder Achte einmal eine E-Zigarette ausprobiert. Zu den gesundheitlichen Resultaten des Dampfens gibt es erst wenige Studien und leider noch keine Beobachtungen auf Langzeitbasis.

Erste Studien zeigen, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich sind als Tabakzigaretten. Das bedeutet aber nicht, dass E-Zigaretten nicht schädlich sind, können aber die Schwelle zum Zigarettenrauchen reduzieren.

Weniger schädliche Stoffe als im Rauch von Tabakzigaretten

Im Tabakrauch findet man mehr als 75 unterschiedliche krebserregende Stoffe. Im Vergleich findet man im Aerosol von E-Zigaretten in der Tat nur eine kleine Anzahl an Schadstoffen, doch Achtung, diese gehören genauso zu den krebserregenden Stoffen. Das Institut für Risikoforschung und das Deutsche Krebszentrum warnen aus diesem Grund davor, die Gefährlichkeit von E-Zigaretten zu unterschätzen.

Propylenglykol kann Augen und Atemwege reizen

Die Basis von Liquid besteht zu einem großen Teil aus Propylenglykol, was Augen- und Atemwegsirritationen hervorrufen kann. Bislang ist nicht klar, welche Folgen es mit sich bringt, wenn man sich längerfristig dieser Substanz aussetzt. Mit dem Dampf kommen nämlich feine Partikel bis tief in den Bereich der Lunge und können sich dort ablagern. Denkbare Folgen können unter anderem Hustenanfälle, Entzündungen oder sogar eine dauerhaft eingeschränkte Funktion der Lunge sein.

Nikotin ist dazu in der Lage Raucher süchtig machen

Wie handelsübliche Zigaretten können auch die Liquids Nikotin enthalten, dem man das Potential der Generierung einer körperlich und psychisch basierten Abhängigkeit nachsagt. Bei Versuchen mit Tieren löst es die Arteriosklerose betreffende Veränderungen der Gefäße aus. Es wirkt fruchtschädigend und unterstützt das Wachstum von vorhandenen Tumoren.

Krebserregende Stoffe im Liquid

Beim Aufheizen von Liquid konnte laut Fraunhofer Institut[Lädt ...] keine Freisetzung von Stoffen, wie Acetaldehyd und Formaldehyd, ähnlich wie bei dem Verbrennen von Tabak nachgewiesen werden. Diese reizen die Schleimhäute, beschädigen die Atemwege und gelten als gefährlich krebserregend. Besonders beim extrem starken Aufheizen der Flüssigkeiten entstehen wesentlich höhere Dosen der beiden Stoffe. Bei einigen Modellen von E-Zigaretten kann man sogar die Spannung, mit welcher der Zünddraht aufgeheizt wird, einstellen. Eine stärkere Spannung bedeutet in weiterer Folge auch eine höhere Temperatur und mehr Dampf. Auf diese Art und Weise werden noch mehr Nikotin und mehr Schadstoffe wie z. B. Formaldehyd freigesetzt.

Entzündungen und Kontaktallergien durch den Konsum von Liquids

Zahlreiche Studien beziehen sich auf die Wirkungen der flüssigen Liquids - nicht aber auf das verdampfte Liquid. Von einigen Aromastoffen weiß man zum Beispiel, dass sich bei Einwirkung von Hitze ihre molekulare Struktur unvorteilhaft verändert. So kann das butterähnliche Diacetyl beim Einatmen Entzündungen der Atemwegen hervorrufen. Auch Duft- und Konservierungsstoffe wie Benzylalkohol und Zimtaldehyd können Kontaktallergien hervorrufen.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur H.-P. Frey.