Dresden
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Wie sich Dresden für die Fluten wappnet

Die mobilen Hochwassertore wurden getestet. Dabei stießen die Arbeiter auf ein Problem.

Von Andreas Weller
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Die Mitarbeiter vom Regiebetrieb Zentrale Technische Dienstleistungen der Stadt schauen genau, ob das Flutschutztor an der Weißeritzstraße problemlos ausgefahren werden kann.
Die Mitarbeiter vom Regiebetrieb Zentrale Technische Dienstleistungen der Stadt schauen genau, ob das Flutschutztor an der Weißeritzstraße problemlos ausgefahren werden kann. © Marion Döring

Wer am Sonntag um 6.30 Uhr mit der Arbeit anfängt, muss eine wirklich wichtige Aufgabe zu erledigen haben. Die Mitarbeiter von Matthias Kolitsch vom Regiebetrieb der Stadt inspizierten an diesem Sonntag die Flutschutztore für Altstadt und Friedrichstadt. Diese Aufgabe zog sich bis 14 Uhr. In der Zeit wurden die Tore am Ostra-Ufer und der Weißeritzstraße für den jährlichen Test vorbereitet.

56 große Schrauben müssen pro Tor gelöst werden. Dann können die Abdeckplatten entfernt und gereinigt werden. „Das größte Problem bereitet uns der Dreck und Schlamm, der sich innerhalb eines Jahres ansammelt“, erklärt Kolitsch. Der muss komplett entfernt werden. Auch die Schrauben benötigen Spezialfett, damit sie sich leicht lösen und wieder festschrauben lassen. Die Schienen, auf denen die Tore ein- und ausgefahren werden, müssen abgeschliffen werden und erhalten Rostschutz. Erst dann können die Tore ausgefahren werden. Das funktioniert elektrisch und dauert nur fünf bis zehn Minuten.

Nachdem die Tore wieder eingefahren waren, mussten die Arbeiter noch kleinere Instandsetzungen erledigen. „Wir sind gerüstet“, meldet Kolitsch, der seit 2006 für die Flutschutzanlagen der Stadt zuständig ist. Bei der Flut 2013 hatten die Tore gezeigt, wie gut sie Altstadt und Friedrichstadt schützen. Vor einer Woche hatten Kolitsch und seine Kollegen die Flutschutzwand am Italienischen Dörfchen zur Probe aufgebaut. Auch die Anlage funktioniert. Dazu kommen die Anlagen in Pieschen, Stetzsch, Gohlis und Cossebaude.

„Für Übigau, Laubegast und die Leipziger Vorstadt werden noch Hochwasserschutzanlagen geplant“, erklärt Kolitsch. Aber dafür sei nicht er, sondern die Stadt und die Landestalsperrenverwaltung zuständig. Wenn die Anlagen fertig sind, würden aber Kolitsch und seine Kollegen sich selbstverständlich um die Wartung kümmern. Für dieses Jahr stehen dafür 250 000 Euro zu Verfügung.

Sollte irgendwann wieder eine Flut Dresden heimsuchen, braucht Kolitsch sechs Mann pro Fluttor, um den Schutz innerhalb von drei Stunden aufzubauen. „In der Regel haben wir 60 Stunden Vorwarnzeit. Das reicht.“ Denn durch eine Kooperation mit Behörden aus Tschechien wird Dresden frühzeitig informiert, wenn ein Hochwasser kommt. Das ist eine der Lehren aus der Flut 2002.