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Wie verseucht ist die Erde?

Das Gelände eines alten Schachtes in Kleinnaundorf soll saniert werden. Doch vor dem Start gibt es Probebohrungen.

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© Archivfoto: Egbert Kamprath

Von Tobias Winzer

Freital. In Freital-Kleinnaundorf starten voraussichtlich noch in dieser Woche die ersten Untersuchungen zur geplanten Sanierung des Geländes rund um den ehemaligen Reibold-Schacht. Das teilt die Freitaler Stadtverwaltung mit. Unter anderem sind die Experten eines vom sächsischen Oberbergamt beauftragten Ingenieurbüros am Messweg, am dortigen Sportplatz und am alten Bahndamm unterwegs. Sie untersuchen den Boden auf radiologische Spuren. Dazu sind vereinzelt Bohrungen nötig.

Im Reibold-Schacht wurde von 1837 bis 1871 Steinkohle abgebaut. Das nicht brauchbare Material wurde zu einer Halde aufgeschüttet. Die belastete Erde von dort wurde schließlich in den 1920er-Jahren unter anderem zum Bau des Sportplatzes verwendet. Deshalb will das Oberbergamt nun an die Fläche ran. Die in Freiberg ansässige Behörde kümmert sich um die Hinterlassenschaften des Altbergbaus. Für die Sanierung bekommt die Behörde Geld von der EU. Ein Budget von einer Million Euro steht für die Sanierung des Schachts und des Sportplatzes zur Verfügung. Nach aktuellen Planungen sind die Bauarbeiten für 2019 vorgesehen – nach dem Ende der jetzt startenden Untersuchungen. Ende 2018 wollen Stadt und Oberbergamt die Kleinnaundorfer über die Ergebnisse der Untersuchungen informieren.

Denn das Projekt sorgt in dem Freitaler Ortsteil für Wirbel. Nach der Sanierung bietet sich theoretisch die Gelegenheit, die Sportplatzfläche zu entwickeln. Ideen gibt es bei der Stadt bereits. So könnten auf dem jetzigen Spielfeld Grundstücke zum Bau von Eigenheimen entstehen. Noch ist aber nichts entschieden, wie das Rathaus betont. Denn welchen Umfang die Sanierung haben soll, wird sich erst nach dem Ende der Untersuchungen entscheiden. Denkbar ist auch, dass der Sportplatz bleiben kann.

Dafür machen sich auch Kleinnaundorfer stark. Sie wollen die Fläche als Erholungsort erhalten. Derzeit wird der Sportplatz von den Mitgliedern der SG Kleinnaundorf genutzt. Auch zum Bolzen und Spielen ist Fläche beliebt. Der Ortschaftsrat hatte eine Umfrage gemacht und dabei 277 Unterschriften für die Wiederherstellung des Bolzplatzes an dieser Stelle nach der Sanierung gesammelt.