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Wie Zittau Kulturhauptstadt werden will

Das Motto für die Bewerbung der Stadt und der rote Faden für das Titeljahr  2025 stehen fest. Das Bewerbungsbuch ist so gut wie fertig. Es gibt auch schon einen Trailer.

Von Jana Ulbrich
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Das Team: Schauspielintendantin Dorotty Szalma, Projektchef Kai Grebasch, Jenny Böttcher, Viktoria Ruhl und Sandra Scheel vom Kulturhauptstadtbüro, OB Thomas Zenker und die Marketingfachleute Axel Krüger und Martinus van Paridon (v.l.)
Das Team: Schauspielintendantin Dorotty Szalma, Projektchef Kai Grebasch, Jenny Böttcher, Viktoria Ruhl und Sandra Scheel vom Kulturhauptstadtbüro, OB Thomas Zenker und die Marketingfachleute Axel Krüger und Martinus van Paridon (v.l.) © Foto: Rafael Sampedro

365° Leben - unter diesem Motto, wird sich die Stadt Zittau gemeinsam mit der Region und dem Dreiländereck um den Kulturhauptstadt-Titel 2025 bewerben. Das hat Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) am Mittwoch bekannt gegeben. „Das Motto passt perfekt auf unsere regionale Bewerbung,“ erklärt er. „Es symbolisiert 360° europäisches Leben an 365 Tagen im Jahr."

Den Kreis als Symbol findet der OB sehr passend. Er sei vor allem für die Region ein Symbol, sagt er. "Wir wollen deutlich machen, dass wir eben nicht am Rande, am Ende oder irgendwo in der hintersten Ecke liegen." 365° Leben soll auch symbolisieren, sich in Zittau gemeinsam mit allen Nachbarn, über Grenzen hinweg auf den Weg zu machen, um einen wirtschaftlich gesunden, kulturvollen Kreis voller Lebenslust, Ausstrahlung und Anziehungskraft zu bilden. Es gehe eben nicht in erster darum, ein Kulturhauptstadtjahr mit vielen Veranstaltungen zu füllen, betont Thomas Zenker. Er sehe die Bewerbung in allererster Linie als ein großes Projekt und einen Prozess zur Stadt- und Regionalentwicklung.

Der OB ist überzeugt davon, dass Zittau im Wettbewerb mit den anderen, viel größeren Bewerberstädten die besten Chancen hat: Nirgendwo sei Europa deutlicher zu erleben wie hier im Dreiländereck. Das findet auch Schauspielintendantin Dorotty Szalma, die die künstlerische Leitung im Bewerberteam übernommen hat: "Was wir gut können, ist Europa leben." sagt sie. "Das können wir besser, als die EU sich das nur wünschen kann." 

Dorotty Szalma hat maßgeblich am Programm für das Titeljahr mitgearbeitet. Auch dessen roter Faden ist seit Mittwochmittag offiziell - und ebenfalls der Mathematik entlehnt:  "12 Monate + 12 Länder + 12 Themenfelder = 365°Programm". Weil die Idee der europäischen Kulturhauptstadt 2025 ihren 40. Geburtstag feiert, könne das Kulturhauptstadtjahr in diesem Jahr nicht nur ein Zittauer sein, sondern müsse ein echtes europäisches werden, erklärt sie. Es ist deshalb vorgesehen, 2025 jeden Monat einem europäischen Nachbarland Deutschlands zu widmen. Zu den neun Nachbarstaaten kommen noch Slowenien als Ausrichterland der zweiten Europäischen Kulturhauptstadt 2025, Georgien als Vertreter der möglichen kommenden EU-Mitglieder und Deutschland selbst. "Wir wollen die Länder einladen, bei uns zu Gast zu sein, jeden Monat ein anderes Gastland", sagt Dorotty Szalma. "Das wird ganz Europa zu uns bringen und wir werden viel voneinander lernen."

Das alles und noch viel mehr steht bereits im so genannten Bid Book, dem 60 Seiten dicken Bewerbungsbuch, das Zittau und die anderen Städte bis zum 30. September bei der internationalen Jury abgeben müssen. Insgesamt 38 Fragen in sechs Themenkomplexen müssen darin beantwortet werden. Sie reichen von einer Erklärung, wie die Stadt das alles finanzieren will, über Zahlen und Fakten zu Infrastruktur und Hotelkapazitäten bis hin zur Frage, wie die Bürger einbezogen werden.

Grundsätzlich sind die 38 Fragen schon beantwortet. Der aus Görlitz stammende Werbetexter Axel Krüger ist gerade dabei, aus dem Rohmaterial eine Geschichte formen. "Ich stelle mir das vor wie ein Geschichtenerzähler auf dem Marktplatz, eine Person, die die Jurymitglieder mit ihren Erzählungen fesselt und ihnen die Einzigartigkeit der Bewerbung nahe bringen kann", sagt er. „Das Bewerbungsbuch muss Lust machen und die Jury davon überzeugen, dass es sich lohnt, mehr von uns und unserer Region zu erfahren."

Einen kurzen Trailer, der Lust auf die Region macht, gibt es bereits.

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