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Wieder ein Asylheim in Seeligstadt?

Der Eigentümer brachte das Objekt erneut ins Gespräch. Ob weitere große Heime gebraucht werden, ist allerdings offen.

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© Steffen Unger

Seeligstadt. In das vor vier Jahren geschlossene Asylbewerberheim in Seeligstadt könnten wieder Flüchtlinge einziehen. Diesen Vorschlag machte der Eigentümer der Immobilie, die Max Aicher Bischofswerda GmbH, dem Landkreis Bautzen. Im November bat das Unternehmen deswegen um einen Vorvertrag mit dem Landratsamt, sagte jetzt Franziska Snelinski, Büroleiterin des Landrates, auf Anfrage. Die Kreisverwaltung sei darauf nicht eingegangen. Die Verhandlungen ruhen seitdem.

Der Landkreis prüfte, als massenweise Flüchtlinge kamen und die Plätze nicht reichten, das Angebot. Franziska Snelinski: „Das Objekt steht kurzfristig nicht zur Verfügung. Der Eigentümer benötigt nach eigenen Angaben mindestens neun Monate Bauzeit. Dies hilft dem Landkreis nicht weiter.“ Hinzu kommt die abgelegene Lage mitten im Wald und das ungelöste Abwasserproblem.

Aktuell sinken die Flüchtlingszahlen. Der Freistaat korrigierte zu Jahresbeginn seine Prognose, wie viele Asylbewerber der Landkreis Bautzen unterbringen muss. Demnach senkte der Freistaat die Zuweisungszahlen in den Kreis von 150 auf durchschnittlich 80 pro Woche. Bei Hochrechnung dieser Zahl hat der Landkreis ausreichend Plätze bis Ende Juli 2016. Ob danach neue zentrale Asylheime gebraucht werden, weiß momentan niemand. „Die Notwendigkeit weiterer großer Gemeinschaftsunterkünfte können wir derzeit nicht sicher beurteilen. Wir sind hier auf verbindliche Zahlen von Bund und Land angewiesen“, sagte Franziska Snelinski. Um flexibel zu bleiben, miete der Landkreis jetzt verstärkt Wohnungen an. Zurzeit leben 3 100 Asylbewerber im Kreis. (SZ)