Von Annett Heyse
Wilsdruff. Lange wurde gestritten, Gerichte wurden bemüht, jetzt soll alles ganz schnell gehen: Die Stadt Wilsdruff will in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Gymnasiums beginnen. Das sagte Bürgermeister Ralf Rother (CDU) im Gespräch mit der Sächsischen Zeitung. „Das Gymnasium muss zum Schuljahresbeginn 2018/19 so weit fertig sein, dass dort die fünften Klassen einziehen können“, sagte er.
Denn in dem Sommer wechseln allein 134 Kinder aus den Grundschulen Wilsdruff, Oberhermsdorf und Mohorn in die fünfte Klasse. Das ist fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren.
Davon wird voraussichtlich etwa die Hälfte auf ein Gymnasium gehen. Weil die Schülerzahlen in der gesamten Region steigen, kommt das Freitaler Weißeritzgymnasium an seine Kapazitätsgrenze. Dort kann man bis zu 168 Schüler pro Schuljahr aufnehmen. Erwartet werden im Sommer 2018 aber 181 Mädchen und Jungen. „Diese Zahlen können aufgrund der geplanten Änderungen zur Bildungsempfehlung noch ansteigen“, heißt es aus dem Landratsamt Pirna. Wilsdruff soll das Weißeritzgymnasium entlasten.
In der Wilsdruffer Stadtverwaltung rechnet man mit Baukosten von bis zu 20 Millionen Euro. Die Finanzierung solle über Fördermittel und eine Kreditaufnahme erfolgen, erklärte Rother. Geplant ist ein Bau in Etappen. Entstehen soll bis 2018 zunächst eine Schule für drei fünfte Klassen, dazu eine Turnhalle. Schrittweise wird anschließend weitergebaut. Der Betrieb wird Jahr für Jahr um drei neue fünfte Klassen erweitert, sodass die Schule erst nach acht Jahren voll belegt ist. Ein Termin für den Baustart steht noch nicht fest. Jedoch hat die Stadt mehrmals eine Bauzeit von 450 Tagen genannt, sodass spätestens im Frühjahr dieses Jahres mit den Arbeiten begonnen werden müsste.
Die Schulneugründung wurde Anfang 2014 vom Kreistag das Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beschlossen und als Standort Wilsdruff ausgewählt. Das Kultusministerium bestätigte den Schulnetzplan im August 2014. Ziel war es zunächst, das Gymnasium zum Schuljahr 2016 fertig zu haben. Doch es kam zu großen Verzögerungen.
Denn im Meißner Landratsamt wird befürchtet, dass es Schüler aus dem Raum Nossen und Klipphausen nach Wilsdruff zieht. Das könnte sogar eine Schließung des Nossener Gymnasiums zur Folge haben, sagt der Meißner Landrat Arndt Steinbach (CDU). Der Landkreis reichte Klage ein. Das Verwaltungsgericht Dresden bestätigte jedoch die Wilsdruffer Pläne in einem Sofortentscheid. Somit kann gebaut werden, obwohl noch eine weitere Klage läuft. Lokales