Gohrischheide/Wilsdruff: "Dort sind Menschen um ihr Leben gelaufen"

Falk Arnhold hat in seinen 41 Jahren als Feuerwehrmann schon einiges gesehen. Aber so einen Waldbrand wie in der Gohrischheide bei Großenhain hat der Wilsdruffer Stadtwehrleiter noch nicht erlebt. Dort waren die Wilsdruffer Wehren zusammen mit den Wehren aus Klipphausen, Rabenau und Freital im Einsatz. Schon bei der Anfahrt hatte Arnhold ein mulmiges Gefühl. "Dort sind Rauchwolken aus dem Wald aufgestiegen, von denen Du Dir keine Vorstellung machst", sagt er noch Tage danach sichtlich bewegt. In der Gegend waren Ortschaften massiv bedroht. "So etwas habe ich noch nicht gesehen."

Eigentlich seien die Wilsdruffer und Klipphausener nur als strategische Tankerreserve in das Waldbrandgebiet bestellt worden. Doch dabei bleib es nicht. 15 Minuten, nachdem die Wilsdruffer und Klipphausener vor Ort waren, mussten sie ihre Formation auflösen und sich der Einsatzleitung unterstellen, um beim Löschen mitzuhelfen. Danach sei man rund um die Uhr in Zwölf-Stunden-Schichten im Einsatz gewesen.
"Das Feuer war so heftig, dass es selbst über 50 Meter breite Schneisen übersprang. Dort sind Menschen um ihr Leben gelaufen." Es sind mit Wasser gefüllte B-Schläuche verbrannt, berichtet Arnhold. Die Feuerwehren mussten Fahrzeuge in Sicherheit bringen, damit diese nicht von den Flammen erfasst wurden. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass die Einsatzleitung ihren Standort aufgeben und umsetzen musste.
Glücklicherweise gab es im Waldgebiet eine mit Wasser gefüllte ehemalige Kiesgrube. Dort wurden die Tanklöschfahrzeuge im Eiltempo aufgefüllt. Im Einsatz war auch ein Polizeihubschrauber mit Löschtank. Doch nach Arnholds Einschätzung konnte dieser kaum etwas ausrichten, weil der Tank angesichts des riesigen Brandherdes viel zu klein war.
Angefordert wurden die Wilsdruffer Wehren vom Landkreis Meißen. Die Wilsdruffer waren mit 72 Kameraden an vier Tagen rund um die Uhr im Einsatz. Arnhold selbst war zwei Tage vor Ort.