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Bekommt Wilsdruff ein Schülerradio?

Der Technikverein würde das gern aufbauen. Erste Gespräche dazu gab es auch. Allerdings müssten die fortgesetzt werden.

Von Maik Brückner
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Jürgen Juhrig, Vorsitzender des Technikvereins Wilsdruff, steht vor einer historischen Sende- und Empfängereinheit, die reaktiviert werden könnte.
Jürgen Juhrig, Vorsitzender des Technikvereins Wilsdruff, steht vor einer historischen Sende- und Empfängereinheit, die reaktiviert werden könnte. © Daniel Schäfer

Technik, wohin man schaut. Mittendrin steht Jürgen Juhrig. Der Kesselsdorfer leitet den Technikverein Wilsdruff und möchte gern junge Leute für diese Technik insbesondere die Radiotechnik begeistern. Am liebsten in einer Arbeitsgemeinschaft Schülerradio.

So etwas in Wilsdruff zu etablieren, drängt sich förmlich auf. Schließlich stand hier einer der größten Mittelwellensender der früheren DDR. Ein Großteil der Technik ist noch vorhanden und die Riesenantenne ist immer noch weit über die Stadtgrenzen sichtbar. Und es gibt hier Leute, die Radiofans sind. Sie erweckten den Sender vor zwei Jahren beim Radiotag für kurze Zeit zum Leben - und konnten dafür auch den Moderator und Wettermann Jörg Kachelmann sowie den früheren Aktuelle-Kamera-Frontmann Klaus Feldmann gewinnen.

Was fehlt, ist die AG Schülerradio. Diese würde Jürgen Juhrig gern zusammen mit der Schulleitung und interessierten Schülern des Gymnasiums gründen. Die Wilsdruffer wären nicht die Ersten. In Cham in der Oberpfalz gibt es bereits ein vergleichbares Projekt, sagt Juhrig. Er ist überzeugt, dass so etwas in Wilsdruff funktionieren könnte.

Schüler zu Reportern ausbilden

Inzwischen hat Jürgen Juhrig zwei Lehrer für das Projekt gewinnen können. Durch Corona konnten geplante Treffen aber noch nicht stattfinden. Der Vereinschef hat auch eine erste Konzeption erarbeitet, die weiter präzisiert werden müsste. "Wir haben auch Leute, die die Schüler als Reporter ausbilden könnten." Seine Vorstellungen hat Jürgen Juhrig bereits der Schulleitung erläutert.

Die Gespräche haben vor längerer Zeit stattgefunden, sagt Schulleiterin Katja Laetsch. Damals sei man aber auseinandergegangen, ohne etwas Konkretes zu vereinbaren. Deshalb habe ihr Gymnasium noch nicht die Schüler befragt, wie groß das Interesse an einer AG Schülerradio ist. Auch das Vorbild Cham habe sie sich noch nicht genauer angeschaut. Sollte es aber zu einer Gründung des Schülerradios kommen, werde man den Kontakt zu anderen Schulen suchen, um von den Erfahrungen zu profitieren.

Schule braucht nicht nur ein Tonstudio

Generell würde die Schulleiterin die Gründung einer AG Schülerradio unterstützen. "Mir gefällt diese Idee sehr", sagt sie. Eine AG würde es interessierten Kindern ermöglichen, Einblicke in die technischen Aspekte beim Produzieren eines Radiobeitrages, das Senden und bei der Erstellung von Podcasts zu erhalten.

Gleichzeitig würden sich die Schüler beim Vorbereiten inhaltlich mit aktuellen oder regionalen Themen auseinandersetzen. "Das passt sehr gut zur regionalen Profilierung unseres Gymnasiums".

Um ein Schülerradio zu etablieren, müssten die Gespräche mit dem Technikverein fortgeführt und einiges vorbereitet werden. Die Schule braucht nicht nur ein Tonstudio, das finanziert und langfristig gewartet werden müsste, sagt die Schulleiterin. Ihre Schule bräuchte vor allem Experten, die über Fachwissen sowie über jede Menge Lust und Zeit verfügen, um die Schüler anleiten zu können.

Es gibt bereits gute Ideen

"Dafür gibt es bereits gute Ideen, aber noch keine Lösung", so die Schulleiterin. Der Verein müsste die Experten stellen, die im Rahmen der Förderung von Ganztagsunterricht auch honoriert werden könnten. Konkrete Hilfe der Stadt sei nicht notwendig. Denn als Schulträger stellte die Stadt der Schule bereits Räume mit modernen Lehr- und Lernmitteln zur Verfügung.

Generell unterstütze die Stadt auch Arbeitsgemeinschaften, erklärt Bürgermeister Ralf Rother (CDU) auf Nachfrage. Diese verbinden Lerninhalte mit der Praxis. Und das sei zu begrüßen. Sollte das Gymnasium Unterstützung für Projekte benötigen, könne es gern auf die Stadt zukommen. Das Schülerradio könnte zum Beispiel im Rahmen der Ganztagsangeboten Hilfe bekommen.

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