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Wilsdruff: Trinkwasser ist jetzt ein knappes Gut

Bisher konnte der Eigenbetrieb "Braunsdorfer Höhe" die Bürger trotz Hitzewellen gut versorgen. Dabei hat ein Nachbar geholfen.

Von Maik Brückner
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Andreas Clausnitzer führt als Betriebsleiter den städtischen Eigenbetrieb Trinkwasserversorgung "Braunsdorfer Höhe" .
Andreas Clausnitzer führt als Betriebsleiter den städtischen Eigenbetrieb Trinkwasserversorgung "Braunsdorfer Höhe" . © Norbert Millauer

Mit den Temperaturen steigt der Wasserverbrauch - auch in und um Wilsdruff. Der städtische Eigenbetrieb Trinkwasserversorgung "Braunsdorfer Höhe" hatte bereits im letzten Jahr Probleme, den Wasserdruck konstant zu halten. Betriebsleiter Andreas Clausnitzer wandte sich damals an die Bürger mit der Bitte, auf das Füllen der Pools und das Gießen von Wiesen zu verzichten.

"Wir haben die gleiche Situation wie im vorigen Jahr, vielleicht nicht so extrem", erklärt Clausnitzer auf Nachfrage von Sächsische.de. Denn die ersten heißen Tage gab es bereits im Mai. Auch wenn es in diesem Jahr angebracht wäre, werde er auf einen Appell verzichten. Das habe nichts gebracht.

Trinkwasser ist vielen offenbar zu billig

Das Trinkwasser - eigentlich ein teures Gut - werde seiner Meinung nach offenbar zu billig abgegeben. Viele hätten keine Rücksicht auf den Eigenbetrieb genommen und trotz des Appells weiter ihre Wiesen gegossen und die Pools gefüllt. "Das Geld ist ihnen egal." Deshalb habe man in diesem Jahr andere Maßnahmen ergriffen.

Der Eigenbetrieb hat sich mit der Nachbarkommune Klipphausen auf Maßnahmen verständigt, die Wilsdruff vor Schlimmerem bewahren sollen. Die Kooperation kommt nicht von ungefähr. Klipphausen bezieht wie Wilsdruff sein Trinkwasser ebenfalls über den Trinkwasserversorger Weißeritzgruppe vom Speicher in Altfranken.

Zur Überleitung wird das Wilsdruffer Netz genutzt. "Wir haben vereinbart, dass die Klipphausener an besonders heißen Wochenenden weniger Wasser aus unserem Netz beziehen", so Clausnitzer. Der Abfluss werde dann jeweils am Freitag gedrosselt.

Die Klipphausener beziehen dann ihr Wasser aus dem Hochbehälter Hühndorfer Höhe, der in den Folgetagen wieder aufgefüllt wird. Zudem verfügt die Gemeinde noch über zwei andere Zulieferquellen, so Clausnitzer. Bisher sei die Strategie aufgegangen. Die Wasserversorgung in Wilsdruff konnte abgesichert werden.

Investition soll Versorgung sicherer machen

Clausnitzer hofft, dass die Strategie auch in den nächsten Wochen hilft, die Trinkwasserversorgung aufrechtzuerhalten. Würde man kein Wasser an Klipphausen abgeben, würden den Wilsdruffern die bisherigen eingeleiteten Wassermassen reichen - zumindest in den nächsten fünf Jahren.

Um die Wasserversorgung in Zukunft zu sichern, soll in den nächsten drei Jahren eine weitere Zuleitung ins Wilsdruffer Netz errichtet werden.