Freital
Merken

Wilsdruff hat einen Wegewart

Bisher kümmerten sich der Bauhof, Vereine und der Kreiswegewart um die Wanderwege. Jetzt gibt es einen neuen Ansprechpartner in der Stadt.

Von Maik Brückner
 3 Min.
Teilen
Folgen
Der Grumbacher Stefan Kubasch wandert gern. Seit 2022 ist er der neue Ortswegewart in Wilsdruff.
Der Grumbacher Stefan Kubasch wandert gern. Seit 2022 ist er der neue Ortswegewart in Wilsdruff. © Karl-Ludwig Oberthür

Um den Erhalt und die Pflege von Wanderwegen kümmern sich vielerorts Ehrenamtliche. In den meisten Gemeinden sind dafür Wegewarte verantwortlich, so wie zum Beispiel Kreischa. Der Stadt Glashütte ist es in den letzten Jahren sogar gelungen, für fast jeden Ortsteil einen Wegewart zu bestellen. Gleich zehn sind hier aktiv.

Nun zieht Wilsdruff nach. Zum Ende des Jahres wurde Stefan Kubasch zum ehrenamtlichen Ortswegewart der Stadt berufen. Kubasch hatte sich 2022 über das Ehrenamtsportal des Freistaates Sachsen beim Verkehrs- und Verschönerungsverein Tharandter Wald gemeldet. Sein Ziel: "Ich habe nach einer Tätigkeit gesucht, die sowohl sinnstiftend ist als auch meine Interessen widerspiegelt", begründet der 32-Jährige seine Initiative. André Kaiser, der Chef des Verkehrs- und Verschönerungsvereins und Kreiswegewart ist, vermittelte den Kontakt zu Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU). Dieser zeigte sich begeistert, und schlug vor, Kubasch als Wegewart zu berufen. Der Grumbacher willigte ein, denn Wandern ist seine Leidenschaft.

Kubasch, der in Freital-Hainsberg aufwuchs, seit 1997 in Grumbach wohnt und in einem Zeithainer Betonfertigteilwerk im technischen Vorverkauf arbeitet, geht im Monat drei-, viermal wandern, gern mit Freunden oder seiner Frau. "Aber auch alleine macht mir das Wandern Spaß." Dabei legt er Strecken zwischen zehn und 50 Kilometern zurück. Eine Lieblingsstrecke hat Stefan Kubasch nicht. "Für mich geht es beim Wandern darum, immer wieder neue Wege, Orte und Landschaften zu entdecken." Wenn er nur wenig Zeit hat, erkundet er die Gegend um die Struth, den Wilsdruffer Stadtwald.

Als Wegewart betritt Stefan Kubasch in Wilsdruff Neuland. Denn bisher gab es hier keinen Ortswegewart. "Ansprechpartner war der städtische Bauhofleiter", sagt Kaiser, der als Kreiswegewart für die überregionalen Wanderwege in Dorfhain, Tharandt und auch in Wilsdruff zuständig ist. In Wilsdruff sind das die Pilgerwege Jakobsweg und Heiliger Weg sowie die Wanderwege mit den Markierungen roter Punkt beziehungsweise gelber Strich zwischen Tharandter Wald und Meißen.

"Insbesondere die internationalen Pilgerwege und die überregionalen Wanderwege haben eine große Bedeutung für den Landkreis", sagt Kaiser. Um die örtlichen Wege im Wilsdruffer Stadtgebiet kümmerten sich bisher Vereine und die Ortschaftsräte. So wurde zu Pfingsten eine neue Wandertafel am Bahndamm der früheren Kleinbahnstrecke bei Kesselsdorf eingeweiht - initiiert vom Ortschaftsrat.


Nach Einschätzung von André Kaiser lag in Wilsdruff aufgrund des geringen Waldanteils das Hauptaugenmerk bisher bei den Radwegen und deren überregionalen Anbindungen. Hier sei die Stadt sehr gut aufgestellt. Daneben gibt es örtliche Rundwanderwege, wie den Bergbaulehrpfad Oberhermsdorf-Kesselsdorf-Braunsdorf-Kleinopitz.

Die Pilgerwege und der Wanderweg gelber Strich befinden sich in einem guten Zustand. Letzterer ist barrierefrei und konnte 2022 mithilfe von Förderungen, Eigenmitteln der Stadt und Ehrenamtlern und neu markiert werden. Die Arbeiten dazu sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Nun wird sich Kubasch um das Wanderwegnetz in Wilsdruff kümmern. Er möchte zunächst Kontakt zu denen aufnehmen, die sich bisher um die Wege kümmerten, den Bestand der Wege erfassen und deren Zustand beurteilen. Zudem wird er die Wegweiser und Informationstafeln kontrollieren. Einen Schwerpunkt von Kubaschs Arbeit sieht Kaiser beim Wanderweg roter Punkt im Triebischtal. Hier klärt die Stadt Wilsdruff gerade in einem Verfahren den Wegverlauf, so Kaiser. Steht dieser fest, müsse die Beschilderung dort erneuert werden.

Zu erreichen ist Stefan Kubasch telefonisch 0173 5622687 und über eine E-Mail der Stadt Wilsdruff: [email protected].