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Wilsdruffer Filetstück wird neu gestaltet

Das Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe soll erweitert werden. Nun gibt es erste Ideen, wie diese Fläche gestaltet werden soll.

Von Maik Brückner
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Unterhalb von Eberspächer soll das Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe erweitert werden.
Unterhalb von Eberspächer soll das Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe erweitert werden. © André Wirsig

Das Wilsdruffer Gewerbegebiet "Hühndorfer Höhe" ist schon sehr gut ausgelastet. Hier arbeiten unter anderem der Logistiker Wackler, der Discounter Aldi, der Paketdienst Hermes und der Automobilzulieferer Eberspächer. Wilsdruff möchte, dass sich hier in Autobahnnähe noch weitere Firmen ansiedeln.

Um ihnen Flächen anbieten zu können, soll das Gewerbegebiet im Süden erweitert werden. Die Fläche umfasst im Wesentlichen die Grundstücke südlich und südwestlich des Betriebssitzes von Eberspächer. Sie zieht sich in Richtung Westen, wo sie eines der Filetstücke der Stadt einschließt.

Dabei handelt es sich um eine Anhöhe, von der man einen guten Blick auf die Kleinstadt hat. Hier befindet sich schon jetzt ein kleiner Aussichtspunkt mit Bank. Und dieser soll erhalten und aufgewertet werden, erklärte Planer Hans-Joachim Bothe, der den Vorentwurf für die Erweiterung in der jüngsten Stadtratssitzung vorstellte.

So sieht das Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe noch zurzeit aus. Oben ist die Autobahn zu sehen, links befindet sich die Stadt Wilsdruff.
So sieht das Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe noch zurzeit aus. Oben ist die Autobahn zu sehen, links befindet sich die Stadt Wilsdruff. © [M] Google Maps/SZ

Die nun geplante Erweiterung des Gewerbegebietes habe man aus dem verbindlichen Flächennutzungsplan heraus entwickelt, erklärte er vorab. Von der rund 14,5 Hektar großen Fläche werden nur 8,9 Hektar als reine Gewerbefläche ausgewiesen, das sind 65 Prozent. Die restlichen Flächen sind für andere Nutzungen vorgesehen.

Auf der Erweiterungsfläche sind zwei größeren Gewerbeflächen geplant, die südlich und südwestlich der Firma Eberspächer entstehen sollen. Eine kleine, angrenzende Fläche soll für den Bau eines Trinkwasserspeichers reserviert werden. Die dritte, rund 7.000 Quadratmeter große Gewerbefläche entsteht oberhalb der Hühndorfer Straße unweit des jetzigen Aussichtspunktes. Hier plant ein privater Investor ein Veranstaltungszentrum. Weitere Einzelheiten wollte Bothe nicht nennen.

Auf der westlichen Seite des Gewerbegebietes soll eine Ausgleichsfläche entstehen. Hier soll auch ein Teich als Regenrückhaltebecken errichtet werden. Eine andere Fläche, auf der es zurzeit noch Kleingärten gibt, könnte perspektivisch ein Park werden, so Bothe. Eine besondere Bedeutung kommt einer kleinen Fläche unmittelbar neben dem Aussichtspunkt zu. Hier soll der Erinnerungsort für die 2021 umgelegte Riesenantenne entstehen. Der Förderverein Funkturm möchte hier den verbliebenen zehn Meter langen Stumpf der Antenne zur Erinnerung errichten.

© SZ Grafik

Im Stadtrat gab es für die vorgestellte Pläne hauptsächlich Zustimmung. Bürgermeister Ralf Rother (CDU) erinnerte daran, dass die Idee vom Stadtpark aus den Reihen des Stadtrates kam. "Darauf hätten wir schon eher kommen können."

Matthias Schönvogt (Freie Wähler) erklärte, dass das Gewerbegebiet den Platz umschließt, von dem man den schönsten Blick auf die Gegend habe. Deshalb habe er Bedenken gehabt, als dieser in ein Gewerbegebiet einbezogen werden sollte. Die nun vorgelegten Pläne haben ihn überrascht: "Es ist viel Positives geworden. Das werden uns künftige Generation danken".

Kritik übte er am Regenauffangbecken. Das sei als viereckiger Kasten "lieblos" eingefügt worden. Dazu Bothe: "Wir sind am Anfang der Planung. Jetzt werden sich die Fachbehörden dazu äußern." Danach werde feinjustiert. Eingetragen habe er nur die Flächengröße, die notwendig ist. Eine andere Ufergestaltung sei möglich.

Peter Mickan (CDU) schlug indes vor, den Teich außerhalb der Erweiterungsfläche in eine Senke zu legen. Dorthin würde er landschaftlich besser passen. Planer Bothe versprach, diesen Vorschlag zu prüfen. Bürgermeister Rother gab zu bedenken, dass man prüfen müsse, ob man dieses Grundstück auch nutzen könne.

Ronny Haupt (Grüne) hakte zum Thema Ausgleichsmaßnahmen nach. Derzeit sei man bei 82 Prozent. Geht da mehr?, wollte er wissen. Dazu Bothe: "82 Prozent Ausgleich sind ein guter Wert." Bei Ausgleichsmaßnahmen komme es nicht nur auf diesen Wert an, sondern auch auf die Maßnahmen an sich. "Sie müssen Sinn ergeben und eine Aufwertung darstellen." Das könne man mitunter auch mit 75 Prozent erreichen.

Bothe wies zudem noch darauf hin, dass man entlang der Hühndorfer Straße Sträucher und vor allem Bäume pflanzen wolle, die durchaus bis zu 20 Meter hoch werden und die Gebäude im Gewerbegebiet später verdecken werden.

Letztlich stimmte der Stadtrat mehrheitlich für den Vorentwurf, der jetzt den Behörden, Verbänden und Ämtern vorgelegt wird, um sie frühzeitig am Verfahren zu beteiligen.