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Wilsdruffs Feuerwehr hat noch Wünsche

Der Stadtrat hat sich auf Investitionen verständigt. Es werden nicht nur Fahrzeuge gekauft.

Von Maik Brückner
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Gemeindewehrleiter Falk Arnhold ist mit dem Ausbildungsstand seiner Feuerwehrleute zufrieden. Bisher haben sie alle Situationen gut gemeistert. Dennoch bleibt einiges zu tun, um diese Stärke zu halten.
Gemeindewehrleiter Falk Arnhold ist mit dem Ausbildungsstand seiner Feuerwehrleute zufrieden. Bisher haben sie alle Situationen gut gemeistert. Dennoch bleibt einiges zu tun, um diese Stärke zu halten. © Andreas Weihs

Die Stadt Wilsdruff möchte auch in Zukunft eine schlagkräftige, gut einsatzbereite Feuerwehr haben. Deshalb hat sich die Rathausspitze mit dem Feuerwehrausschuss über dafür notwendige Investitionen verständigt und den vor zwei Jahren beschlossen Brandschutzbedarfsplan überarbeitet. Dieser wurde jüngst im Stadtrat vorgestellt. Die Sächsische Zeitung fasst die wichtigsten Punkte zusammen.

Das Personal: Mitglieder sind gut geschult

„Den Ausbildungsstand der Kameraden würde ich als sehr gut einschätzen“, sagt Gemeindewehrleiter Falk Arnhold. Bisher habe sich in allen Situationen gezeigt, dass auf seine Kameraden Verlass sei. Grund dafür ist, dass jedes aktive Mitglied mindestens 40 Ausbildungsstunden im Jahr absolvieren muss. Dazu kommen Lehrgänge, die der Kreis für die Feuerwehr organisiert.

So findet im März ein Truppführer-Lehrgang und im Mai ein Lehrgang „Technische Hilfeleistung“ für 16 Kameraden in Wilsdruff statt. Arnhold ist auch froh, Mitstreiter mit sehr großen Sachverstand in den eigenen Reihen zu haben. So ist Wilsdruff federführend bei der Ausschreibung und Sammelbeschaffung von Mannschaftstransportwagen und Atemschutztechnik im Landkreis. Besonders stolz ist man in Wilsdruff, dass es ein Feuerwehrblasorchester gibt.

Die Technik: Kontinuierliche Investitionen bleiben notwendig

Nach Einschätzung der Wehrleitung ist die technische Ausrüstung „auf einem hohen Niveau“. Das ist allerdings kein Selbstläufer. Der Fahrzeugbestand muss kontinuierlich erneuert werden. „Mittlerweile müssen auch schon wieder nach der Wende beschaffte Fahrzeuge ersetzt werden“, sagt Arnhold. Denn länger als 25 bis 30 Jahre sollten die Fahrzeuge nicht im Einsatz sein. Geräte zur technischen Hilfeleistung wie Schneider und Spreizer müssen bereits nach zehn Jahren erneuert werden, da diese höchsten Anforderungen unterliegen, erklärt der Feuerwehrchef. Er ist froh, dass der Wilsdruffer Stadtrat kontinuierlich Geld für die Feuerwehr bereitstellt. Bisher sei in jedem Jahr ein neues Fahrzeug beschafft worden.

Im Dezember 2018 erhielt die Oberhermsdorfer Wehr ein neues, mittelgroßes Löschfahrzeug. In diesem Jahr bekommen die Wehren in Wilsdruff und Grumbach je einen Mannschaftstransportwagen. 2020 soll die Wilsdruffer Wehr ein Hilfeleistungslöschfahrzeug bekommen. Außerdem ist der Kauf von Löschfahrzeugen für die Schwerpunktwehren Kesselsdorf und Mohorn und die Herzogswalder Wehr geplant. Zu den Beschaffungen bis 2022 gebe es keine Alternativen, wenn die Feuerwehr auch in Zukunft ihren Aufgaben allumfassend gerecht werden soll, so Arnhold. Durch Fahrzeugtausche wird es der Wilsdruffer Wehr demnächst gelingen, das letzte Fahrzeug aus DDR-Zeiten auszumustern.

Arnhold ist froh, dass der Freistaat die besonderen Herausforderungen der Wilsdruffer Wehr durch die A 4 honoriert. In diesem Herbst erhalte man wahrscheinlich den dringend benötigten Technikwagen. Mit diesem lassen sich Unfalleinsätze auf den Autobahnen und Bundesstraßen besser meistern.

Die Gerätehäuser: Platzproblem in Wilsdruff wird gelöst

In keinem der Gerätehäuser gibt es einen Sanierungsstau. In Wilsdruff gab es allerdings ein Platzproblem, weil der Rettungsdienst einen Teil des Gebäudes nutzt. Doch das ist bald vorbei. Bis Ende Mai entsteht neben dem Gerätehaus ein Erweiterungsbau. „Damit werden optimale Bedingungen für den Rettungsdienst geschaffen, und die Feuerwehr erhält ihren dringend benötigten Platz für Fahrzeuge und Einsatzkräfte“, sagt Arnhold. Der ist vor allem für die Drehleiter und den Einsatzleitwagen erforderlich. Langfristig soll am Standort Grumbach investiert werden.

Das Löschwasser: Zisternen bringen mehr Sicherheit als Teiche

Die Stadt arbeitet daran, die Löschwasserversorgung weiter zu verbessern. Das soll mit Zisternen gelingen, sagt Feuerwehrchef Arnhold. Diese Wasserreservoirs seien dafür besser geeignet als Löschteiche, da sie bei jeder Jahreszeit Wasser führen. Im Sommer trocknen sie nicht aus, im Winter frieren sie nicht ein. „Der größte Vorteil ist aber die Wartungsfreiheit“, so Arnhold. Löschteiche verschlammen immer wieder und müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. „Das kostet viel Geld“, so der Feuerwehrchef. Aus diesem Grund amortisieren sich geschlossene Zisternen binnen kurzer Zeit. Dennoch wird es auch in Zukunft Löschteiche geben. Zisternen werden eher an exponierten Lagen gebaut. In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits 100 Kubikmeter große Zisternen im Mohorner Wohngebiet Erzengel Michael, in der Ortsmitte von Blankenstein, am Landberg in Herzogswalde und in Obergrund errichtet. In diesem Jahr wird Wilsdruff Zisternen in der Ortsmitte von Helbigsdorf, an der Kinderkrippe in Herzogswalde, an der Grumbacher Kirche und im Oberdorf von Kaufbach errichten.

Feuerwehr in Zahlen:

Die Feuerwehr Wilsdruff hat zurzeit 519 Mitglieder in ihren zwölf Ortswehren. Davon sind 265 aktive Einsatzkräfte. Größte Wehr ist Mohorn mit 39 Aktiven, die zweitgrößte ist Wilsdruff mit 37 Aktiven.

In Wilsdruff gibt es noch ein Feuerwehrblasorchester mit 32 Mitgliedern.

Die Jugendfeuerwehren haben 104 Mitglieder, die Alters- und Ehrenabteilungen 118 Mitglieder. (SZ/mb)

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