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Wilsdruffs Rathaus wird größer

Neben der Stadtverwaltung wird ein Anbau errichtet. In dem werden später viele ein- und ausgehen.

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© Andreas Weihs

Von Maik Brückner

Wilsdruff. Nicht nur auf der Großbaustelle am neuen Wilsdruffer Gymnasium drehen sich die Baukrane. Auch neben der Stadtverwaltung an der Nossener Straße wird seit mehreren Wochen gewerkelt. Hier baut die Verwaltung in eigener Sache. Seit Anfang März wird an einem modernen Neubau mit gläsernem Zwischenbau gearbeitet. Mit diesem Anbau schafft die Stadt einen zweiten Rettungsweg, den es im Rathaus derzeit nicht gibt und der gesetzlich gefordert wird. Außerdem bekommt die Verwaltung einen behindertengerechten beziehungsweise barrierearmen Zugang. Denn im Zwischenbau wird neben dem Treppenhaus ein Fahrstuhl installiert.

Auf der Zeichnung ist er schon fertig.
Auf der Zeichnung ist er schon fertig. © A. Weihs

Ursprünglich sollte der Anbau ohne Kellergeschoss errichtet werden. Doch bei den Baugrunduntersuchungen habe man festgestellt, dass ein aufwendiger Aushub notwendig ist. Deshalb habe man beschlossen, den Neubau zu unterkellern, sagt Baumatsleiter André Börner. Die zusätzlich geschaffene Fläche könne man gut gebrauchen. Hier entsteht ein Raum, in dem die Computertechnik der Verwaltung untergebracht wird. Außerdem wird ein kleiner Beratungsraum geschaffen.

Im Erdgeschoss werden künftig die Bürger ein- und ausgehen. Denn hier wird das neue Bürgerbüro eingerichtet. Es ist barrierefrei zu erreichen, sagt Börner. Im ersten Obergeschoss entsteht ein großer Beratungsraum, in dem 40 Leute Platz finden werden. „Hier könnte der Stadtrat tagen“, sagt Börner. Allerdings sei ein Umzug derzeit nicht geplant. Der Stadtrat werde wohl weiter im historischen Ratssaal am Markt tagen. Der neue Saal biete aber genügend Platz für Anhörungen oder größere Beratungsrunden.

Im zweiten Obergeschoss werden fünf Büros entstehen. Diese werden – so der Plan – von Mitarbeitern der Verwaltung sowie des Kindergarten- und des Musikschulvereins genutzt, sagt Bürgermeister Ralf Rother (CDU). Diese werden sich hier aber nicht zu dritt ein Zimmer teilen müssen. Im Neubau wird auch Platz sein, um Auszubildende und Praktikanten angemessene Arbeitsplätze anbieten zu können.

Vor dem Baubeginn hatte die Verwaltung andere Möglichkeiten geprüft, sagt Rother. So wurden die Nutzung und der Umbau des Hauses geprüft, das sich hinter dem Rathausparkplatz befindet. Dort befinden sich allerdings Wohnungen. „Es war schwer, für die Mieter Ersatzwohnungen zu finden. Deshalb wurde die Idee verworfen“, sagt Börner. Auch ein separater Neubau im Innenhof wurde in Erwägung gezogen. Dadurch würden Parkplätze verloren gehen. Gegen beide Varianten sprach aber auch, dass man trotzdem am Rathaus hätte bauen müssen, um dort einen zweiten Rettungsweg zu schaffen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz habe man sich für den modernen Neubau entschieden, der sich optisch vom Rathaus abhebt.

Der allein kostet schon viel Geld. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 1,34 Millionen Euro. Den größten Teil dieser Summe bringe man selbst auf, sagt Rother. Etwas mehr als eine halbe Million Euro hat die Stadt über das Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“ erhalten. Rother geht davon aus, dass die Arbeiten am Anbau im kommenden Juli abgeschlossen werden können. Eigentlich wollte man früher fertig werden, sagt Börner. Doch gleich zu Beginn der Arbeiten kam es zu einer Bauverzögerung von zehn Wochen. Diese Zeit wurde gebraucht, um das Fundament des Altbaus zu stabilisieren.