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Bewohner kehren in Dörfer zurück

Noch immer sind tausende Feuerwehrleute auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen im Einsatz. Für die Anwohner gibt es aber gute Nachrichten.

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Feuerwehrleute verteilen Wasser im evakuierten Ort und versuchen damit die Wege feucht zu halten.
Feuerwehrleute verteilen Wasser im evakuierten Ort und versuchen damit die Wege feucht zu halten. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

Lübtheen. Die Lage im Waldbrandgebiet bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich leicht entspannt. Die Bewohner von zwei der vier evakuierten Dörfer können im Laufe des Tages zurückkehren, wie der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim und Chef des Einsatzstabes, Stefan Sternberg (SPD), am Mittwoch mitteilte.

Die am dichtesten am Brandgebiet liegenden Orte Trebs, Jessenitz-Werk, Volzrade und Alt Jabel waren in den Vortagen vorsorglich geräumt worden. In der Gemeinde Trebs werde die Evakuierung ab 12 Uhr aufgehoben, in Jessenitz-Werk ab 18 Uhr, sagte der Landrat.

Mit vereinten Kräften wollen Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei unterdessen den verheerenden Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern jetzt auch von innen heraus bekämpfen.

Am Mittwoch werden nach Angaben des Führungsstabes erstmals Löschfahrzeuge der Feuerwehr und Wasserwerfer der Polizei in das Brandgebiet vorrücken, das wegen der hohen Munitionsbelastung nur beschränkt zugänglich ist.

"Es gibt keine neuen schlechten Nachrichten", sagte Landkreis- Sprecherin Susann Koch zur Situation in dem Gebiet am frühen Mittwochmorgen. Am Dienstag hatten Räumpanzer der Bundeswehr in ausgewählten, weniger belasteten Arealen begonnen, alte, inzwischen zugewachsene Wege wieder zugänglich zu machen. Über diese Schneisen sollen nun Löschfahrzeuge auf das Gelände vorrücken.

Ein Schild mit der Aufschrift "Lebensgefahr - Absolutes Betretungsverbot" steht auf einem Schild an einem Waldstück bei Volzrade. 
Ein Schild mit der Aufschrift "Lebensgefahr - Absolutes Betretungsverbot" steht auf einem Schild an einem Waldstück bei Volzrade.  © Bodo Marks/dpa
Ein Mann blickt von einem Aussichtsturm von Niedersachsen aus über die Elbe auf den Waldbrand auf den Waldbrand bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. 
Ein Mann blickt von einem Aussichtsturm von Niedersachsen aus über die Elbe auf den Waldbrand auf den Waldbrand bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern.  © Philipp Schulze/dpa
Rauchwolken steigen in den Himmel. 
Rauchwolken steigen in den Himmel.  © Philipp Schulze/dpa
Feuerwehrleute und Polizei sperren am Rand des brennenden Waldgebiet einen evakuierten Ort ab. 
Feuerwehrleute und Polizei sperren am Rand des brennenden Waldgebiet einen evakuierten Ort ab.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Einwohner und Urlauber beobachten einen Hubschrauber CH53 der Bundeswehr beim Aufnehmen von 5.000 Liter Löschwasser in einem See.
Einwohner und Urlauber beobachten einen Hubschrauber CH53 der Bundeswehr beim Aufnehmen von 5.000 Liter Löschwasser in einem See. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Ein Wasserwerfer der Polizei wird im evakuierten Ort mit Löschwasser aufgetankt.  
Ein Wasserwerfer der Polizei wird im evakuierten Ort mit Löschwasser aufgetankt.   © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Feuerwehrleute verteilen Wasser im evakuierten Ort und versuchen damit die Wege feucht zu halten.
Feuerwehrleute verteilen Wasser im evakuierten Ort und versuchen damit die Wege feucht zu halten. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Manuela Schwesig (SPD, r), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, geht zum Krisenzentrum. Schwesig hat ihren Urlaub unterbrochen und will sich vor Ort über die Bekämpfung des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz informieren.
Manuela Schwesig (SPD, r), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, geht zum Krisenzentrum. Schwesig hat ihren Urlaub unterbrochen und will sich vor Ort über die Bekämpfung des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz informieren. © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Das Ortsschild des evakuierten Orts Alt Jabel. Am Ortsrand werden Brandschneisen zur Eindämmung des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt. 
Das Ortsschild des evakuierten Orts Alt Jabel. Am Ortsrand werden Brandschneisen zur Eindämmung des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Die Einsatzkräfte versuchen das Übergreifen des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz auf die umliegenden Ortschaften zu verhindern. 
Die Einsatzkräfte versuchen das Übergreifen des Waldbrands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz auf die umliegenden Ortschaften zu verhindern.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB

Nach Angaben von Stefan Sternberg hatte das Feuer bis Dienstagabend insgesamt rund 1.200 Hektar erfasst. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten, 2013 von der Bundeswehr aufgegebenen Manövergebietes. Das Feuer habe sich zuletzt aber Richtung Osten bewegt, weg von den Ortschaften. Wegen der vom Feuer verursachten Hitze kommt es noch immer zu Detonationen alter Munition, weshalb Löschtrupps bislang nicht in das Brandgebiet vordringen konnten.

Die Sicherung der evakuierten Orte bleibe weiterhin wichtigste Aufgabe, doch müsse mit Blick auf die Dauer des Einsatzes auch die unmittelbare Brandbekämpfung verstärkt werden, erklärte der Landrat. Etwa 3.000 Kräfte seien über den Tag verteilt bei der Eindämmung des Brandes und der Sicherung der Ortschaften aktiv, die meisten im Ehrenamt. Nun werde alles daran gesetzt, den Brand so schnell wie möglich zu löschen. "Das Feuer muss weg", betonte Sternberg.

Die Bundeswehr hatte nach Angaben von Brigadegeneral Gerd Kropf, Chef des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, am Dienstag zehn Räumpanzer im Einsatz, will diese Zahl aber nochmals aufstocken. Zur Unterstützung der Feuerwehren sollen zudem 22 Wasserwerfer der Polizei eingesetzt werden.

Der seit Sonntag wütende Brand bei Lübtheen, knapp 60 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Schwerin, gilt als der größte Waldbrand in der Nachkriegsgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Laut Sternberg haben sich Hinweise verdichtet, dass das verheerende Feuer mit großer Wahrscheinlichkeit gelegt wurde. (dpa)