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Wird das die Ortsumgehung?

Die erste Planung für eine B 182 rund um Strehla liegt vor. Für Gesprächsstoff sorgen nicht nur Kreisverkehre und Stadtnähe.

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Von Eric Weser

Strehla. In der Stadt hat die Diskussion um den Verlauf der Ortsumgehung begonnen. Grundlage ist die erste Planung, die das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) vorgelegt hat. Im Stadtrat Ende Februar ist eine ausführliche Präsentation dieser Voruntersuchung geplant. In den Ausschüssen haben die Stadträte sie vorab debattiert. Und das sind die Knackpunkte.

Landstraße mit einer Handvoll Kreisverkehre

Die Umgehung soll als acht Meter breite Landstraße ausgebaut werden und in westlicher Richtung an der Stadt vorbeiführen. Die insgesamt fünf Kreuzungen werden nach Vorstellung der Planer überall als Kreisverkehre ausgebaut – an den Ortseingängen, den zwei kreuzenden Staatsstraßen sowie der Kreisstraße. In der Stadt wird das durchaus begrüßt. „Dann wird es keine Rennstrecke“, so Heinz Schmitt (CDU). Stadtchef Jörg Jeromin (FWG) verwies auf mögliche Nachteile für den Verkehrsfluss durch die Bremswirkung der Kreisel.

Umwege für Anwohner, Nachbarn und Touristen

Die Umgehung wird vorhandene Straßen und Wege kreuzen. Angebunden werden nur die Wichtigsten. Die Straße Leckwitz-Strehla etwa soll wegfallen. Gleiches gilt den Weg Zaußwitz-Strehla. Der ist allerdings für Radler als Teil vom Elbe-Mulde-Radweg und für Pilger von Bedeutung. Diese sollen künftig Umwege fahren oder laufen. Vorgesehen ist ein Weg parallel zur neuen Bundesstraße, der in Höhe Leckwitz eine Querung ermöglicht. Hans-Jürgen Grübler (FWG) hielt das für unzumutbar und forderte eine Lösung, um die Direktverbindung zu erhalten. Gekappt werden soll auch die Kreisstraße von Großrügeln-Strehla – zumindest ab dem geplanten Kreisel soll es nur als Fuß- und Radweg weitergehen. Der geplante Kreisel soll nur ein Abbiegen auf die Umgehung ermöglichen. Das soll mehr Verkehr auf die neue Straße führen – und das wiederum als Argument für deren Bau dienen. Denn die Umgehung hat nur eine Realisierungs-Chance, wenn sie genug Verkehr ableitet. Die jetzige Verkehrsprognose geht von 1 900 bis 4 300 Fahrzeugen pro Tag bei einem Schwerlastanteil zwischen etwa 10 bis 18 Prozent auf der Umgehung aus. In ersten Gesprächen habe er positive Signale aus Großrügeln zu den Kreiselplänen bekommen, so Stadtchef Jeromin.

Streckenführung vorbei an der Stadt oder in der Nähe

Die Grafik zeigt die Vorzugsvariante des Lasuv, die eine von insgesamt vier untersuchten Varianten ist. Alle Varianten haben gemeinsam, dass sie möglichst konfliktarm in Bezug auf Umweltbelange gehalten worden sind. Unterschiede gibt es bei der Entfernung der jeweiligen Trasse zur Stadt und der Lage der Einmündungen in die „alte“ B 182. Die Einmündungen befinden sich je nach Variante im Norden teils auf Höhe des Nixenbades, mitunter aber auch nördlich des Schießplatzes. Im Süden gibt es Einmündungsvarianten zwischen Strehla und Neuoppitzsch sowie zwischen Neuoppitzsch und Forberge. Letztere fand etwa bei Reimar Kalkhof (CDU) Sympathie. „Sie würde Neuoppitzsch vom Durchgangsverkehr entlasten.“ Die unterschiedliche Lage der Einmündungen wirkt sich indes auf die Straßenlänge und Baukosten aus. Die kürzeste Variante – ähnlich jener in der Grafik, jedoch südlich näher am Strehlaer Ortseingang auf die alte B 182 abzweigend – ist nur 6,06 Kilometer lang. Geschätzte Kosten: 14,8 Millionen Euro. Die mit 7,21 Kilometern längste und am weitesten an der Stadt entfernt vorbeiführende Variante wird auf 14 Millionen Euro Baukosten geschätzt. Gerade eine weitere Entfernung von der Stadt würde manch Stadtrat begrüßen, etwa Heinz Schmitt. „So blockieren wir uns nicht. Vielleich entsteht ja irgendwann noch mal ein Baugebiet.“ Die in der Grafik zu sehende Vorzugsvariante (6,24 Kilometer) wird auf 13,3 Millionen Euro geschätzt. Je nach Variante sind außerdem unterschiedliche Kompromisse mit Landwirten und Eigentümern der Agrarflächen nötig, so Stadtchef Jeromin.

Eine ausführliche Präsentation aller Planungsvarianten inklusive ihrer Bewertung mit einer Lasuv-Verantwortlichen ist für den Stadtrat am Dienstag, 27. Februar, geplant. Die Stadtverwaltung bittet, Fragen dazu im Vorfeld ans Rathaus zu richten, damit sich das Lasuv vorbereiten und sie bereits im Stadtrat beantworten kann. Tel. 035264 95920, [email protected].