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Aus Sachsen auf alle Märkte

Studierende aus mehreren Ländern unterstützen hiesige Firmen beim digitalen Marketing. Jetzt gab es Preise für die besten Ideen.

Von Annett Kschieschan
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Wie erobert man internationale Märkte? Zuerst digital. Bei der Online Marketing Challenge wurden jetzt die besten Ideen ausgezeichnet
Wie erobert man internationale Märkte? Zuerst digital. Bei der Online Marketing Challenge wurden jetzt die besten Ideen ausgezeichnet © AdobeStock

Wie verkauft man E-Autos in Spanien? Wie vermarktet man die eigene Expertise in Sachen Umweltanalyse international? Und wie funktioniert Marktforschung in Südamerika? Fragen wie diese können vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in der Regel nicht aus dem eigenen Hintergrundwissen beantworten. Der Blick über Grenzen und der internationale Austausch sind aber in vielen Branchen unabdingbar. In Sachsen will eine Initiative helfen. Die Universität Leipzig hat gemeinsam mit der Internationalisierungsoffensive Sachsen die Online Marketing Challenge (OMC) ins Leben gerufen. Bereits zum vierten Mal entwickelten sächsische Firmen dafür gemeinsam mit Experten aus der Kreativwirtschaft und internationalen Studierenden spezielle Online-Kampagnen für Auslandsmärkte.

Die jungen Männer und Frauen konnten dabei Praxiserfahrung sammeln und quasi nebenbei Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern in Sachsen knüpfen. Die wiederum profitieren von den frischen Ideen der Studierenden, die oft auch gute Kenntnisse der Märkte in ihren Heimatländern mitbringen. Im Ergebnis sind originelle Kampagnen entstanden, von denen drei nun ausgezeichnet wurden.

Als Sieger wählte die OMC-Jury ein innovatives Medizinprodukt aus. Diafyt MedTech hat einen Algorithmus zur Berechnung der optimalen Insulindosis für Typ 1 Diabetiker entwickelt und daraus eine App gemacht. Die Forschungskooperation der TU Dresden und des Leipziger Start-up hatte zuvor bereits einen Preis im Rahmen der InnoHealth USA Kampagne der Fraunhofer-Gesellschaft und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bekommen. Für die digitale Kampagne hatte sich das Unternehmen mit Marktforschung in Mexiko beschäftigt. Der Zweitplatzierte, die ARI Motors GmbH aus Borna, verkauft E-Autos und -Transporter. Wie man die künftig auch in Spanien und Frankreich an Mann und Frau bringen kann, war Thema des Wettbewerbsbeitrags der Firma. Das Team Umweltanalytik hatte sich indes mit dem EU-weiten Marketing beschäftigt und dafür den dritten Platz belegt.

Erfolgreiches Format


„Das positive Feedback der Unternehmen und Studierenden zeigt, dass beide Seiten davon profitieren konnten. Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie hat die Relevanz digitaler Werbe- und Handelsplattformen deutlich zugenommen. Auf diesem Markt sind die beteiligten Firmen künftig besser aufgestellt und haben nunmehr neue Möglichkeiten für den Auf- und Ausbau internationaler Geschäftsbeziehungen“, so Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), die die Internationalisierungsoffensive Sachsen (IOSax) koordiniert. Auch an der Leipziger Universität sieht man das Potenzial des Wettstreits.

Mit der Online Marketing Challenge habe man ein erfolgreiches Format entwickelt. „Beide Seiten bekamen vorab praktische Einblicke in die Thematik durch unsere Trainings und waren so optimal für ihre Kampagnen vorbereitet. Besonders haben wir uns in diesem Jahr über die - trotz Corona - enge Zusammenarbeit der Teams und die daraus resultierenden guten Ergebnisse aller Teilnehmer gefreut“, so Steve Uhlig, Projekt-Koordinator der Universität Leipzig. Für die beteiligten Unternehmen öffnete die Zusammenarbeit mit den Studierenden neue Perspektiven. „Online Marketing ist herausfordernd. Die OMC hat gezeigt, dass auch Studierende eine international erfolgreiche Kampagne umsetzen können“, so diafyt-Geschäftsführer Thomas Wuttke.

www.iosax.de