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E-Autos im Osten weniger gefragt

Immer mehr E-Autos werden in Deutschland verkauft, doch nur wenige in den neuen Bundesländer. Das Einkommen spielt eine große Rolle.

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E-Autos kommen weit, beschleunigen schnell und lassen sich an immer mehr Steckdosen laden.
E-Autos kommen weit, beschleunigen schnell und lassen sich an immer mehr Steckdosen laden. © Jan Woitas/dpa

Berlin. Autokäufer in weiten Teilen Ostdeutschlands entscheiden sich vergleichsweise selten für ein Elektroauto. Zwar sind die Zulassungszahlen für alternative Antriebe 2020 flächendeckend gestiegen. Kunden im Osten sind klassischen Verbrennern aber noch relativ treu, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts hervorgeht.

In Sachsen-Anhalt hatten 8,8 Prozent der im vergangenen Jahr neu zugelassenen Pkw entweder ausschließlich einen Batterieantrieb oder zusätzlich zum Verbrenner einen Elektromotor mit Stecker. In Mecklenburg-Vorpommern waren es 9,3 Prozent, in Thüringen und Sachsen 9,8 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 13,5 Prozent.

Elektroautos spielen eine Schlüsselrolle in der deutschen Klimapolitik. Nachdem die Nachfrage jahrelang nur schleppend zulegte, kam sie vergangenes Jahr in Gang - mithilfe millionenschwerer Förderung. Bund und Hersteller gewähren beim Kauf eines Elektroautos Prämien von bis zu 9000 Euro, bei Plug-in-Hybriden sind es bis zu 6750 Euro.

40.000 Stromtankstellen

Dennoch sind die Fahrzeuge für die Käufer oft noch teurer als konventionelle Antriebe. Einkommen und Vermögen der Menschen sind im Osten nach Angaben des Statistischen Bundesamts durchschnittlich geringer als in Westdeutschland.

In Berlin und Brandenburg wurden jedoch relativ viele Elektroautos gekauft. Etwa jeder sechste Neuwagen fiel in die Kategorie. Mit einem Anteil von 16,5 Prozent lag Berlin mit Schleswig-Holstein bundesweit vorn, Brandenburg folgte mit 16,1 Prozent.

Vielerorts hat die Zahl der Ladesäulen zuletzt zugenommen. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft gibt es inzwischen rund 40.000 öffentliche Stromtankstellen für E-Autos.

Hybride ohne Stecker sind von den Kaufprämien ausgenommen. Rechnet man sie hinzu, hatte bundesweit etwa jedes vierte Auto, das 2020 neu auf die Straßen kam, einen alternativen Antrieb. Dabei fallen gasbetriebene Fahrzeuge mit einem Marktanteil von etwa einem halben Prozent kaum ins Gewicht. (dpa)