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Baut TSMC Chipfabrik in Deutschland?

Chiphersteller stecken viel Geld in den Ausbau ihrer Kapazitäten. So erwägt das taiwanische Unternehmen TSMC den Bau einer Fabrik in Deutschland. Wo, ist unklar.

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Vor dem Hintergrund des rasant wachsenden Halbleiterbedarfs denkt der taiwanische Chiphersteller TSMC über den Bau einer Fabrik in Deutschland nach.
Vor dem Hintergrund des rasant wachsenden Halbleiterbedarfs denkt der taiwanische Chiphersteller TSMC über den Bau einer Fabrik in Deutschland nach. © dpa

Hsinchu/Dresden. Der taiwanische Mikrochip-Hersteller TSMC hat bestätigt, dass er den Bau einer Fabrik in Deutschland erwägt. Damit kann sich Dresden Hoffnung machen, dass die Investitionen in seine Halbleiter-Industrie weitergehen.

TSMC-Konzernchef Mark Liu sagte am Montag auf der Hauptversammlung in Hsinchu, auch der Bau einer Chipfabrik in Japan werde geprüft. Vor zwei Wochen hatte das Branchenmedium Digitimes berichtet, dass TSMC mit Behörden über mögliche Großinvestitionen in Dresden sowie in Kumamoto in Japan spricht.

Die Dresdner Wirtschaftsförderung bestätigte nur allgemein, dass sich die Hersteller mit Erweiterungsvorhaben „Europas größten Mikroelektronikstandort genauer ansehen“. Das ist Dresden.

Die mögliche Unterstützung durch die EU mit einem Förderprogramm Ipcei 2 treibe das Thema zusätzlich voran. Auf der Hauptversammlung sagte der Konzernchef nun, für den Fall von Neubauten strebe TSMC eine Teilung der Kosten mit den Kunden oder den Ländern an. Demnach möchte der Halbleiterkonzern die nötigen Milliarden für Bauten und die Anlagen zum Belichten und Ätzen der Siliziumscheiben nicht alleine aufbringen.

Wettlauf um Subventionen

Computerchips sind derzeit in vielen Branchen Mangelware, auch weil der Bedarf in der Corona-Krise nochmals stieg. Autofabriken wie die von Volkswagen Sachsen und BMW in Leipzig mussten die Produktion unterbrechen, weil Nachschub ausblieb.

TSMC stellt Chips im Auftrag anderer Firmen her, ebenso wie der kleinere Konkurrent Globalfoundries, der im Werk Dresden 3.300 Menschen beschäftigt. Globalfoundries hat bereits angekündigt, in Dresden, in Singapur und in den USA die Produktion auszuweiten. Dabei sollen in Dresden rund 250 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Auch der US-Konzern Intel ist in Gesprächen über mögliche Großinvestitionen in Europa. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte bei einem Besuch der Dresdner Fabriken von Globalfoundries und Infineon am 1. Juli in Dresden, er habe in Gesprächen mit Intel Offenheit signalisiert.

Das neue europäische Förderprogramm Ipcei 2 könnte laut Altmaier beinahe zehn Milliarden Euro umfassen. Der Minister sagte, er wolle Europas Weltmarktanteil an der Mikrochipproduktion bei zehn Prozent stabilisieren und in Richtung 15 Prozent erweitern. Der Anteil war in den vergangenen Jahren geschrumpft. Der Branchenverband Silicon Saxony weist regelmäßig darauf hin, dass in Asien und in den USA ebenfalls hohe Subventionen für Fabrikanten locken. (dpa/SZ/mz)