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Corona-Jahr 2021: Landkreis Görlitz verliert Unternehmen

Nach der jüngsten Statistik haben mehr Menschen ihr Gewerbe an der Neiße ab- als angemeldet. Entgegen des Sachsentrends.

Von Thomas Christmann
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An- und Abmeldungen gibt's vor allem im Baugewerbe.
An- und Abmeldungen gibt's vor allem im Baugewerbe. © Julian Stratenschulte/dpa

In dem von Corona-Maßnahmen geprägten Jahr 2021 haben so wenig Menschen wie seit Jahren nicht mehr im Landkreis Görlitz den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor.

Der Behörde liegen demnach 2.214 Anmeldungen für ein Gewerbe vor. Das ist ein Minus von acht Prozent zum Vorjahr. Noch schlechter sind die Zahlen zuletzt vor 2003 gewesen. Erschwerend kommen auf der anderen Seite die Gewerbeabmeldungen hinzu. Dort hat das Amt voriges Jahr 2.509 Fälle erfasst. Das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozent zu 2020. Hier allerdings fielen die Zahlen auch schon in jüngeren Jahren teilweise höher aus.

Die Entwicklung der Gewerbean- und abmeldungen im Landkreis Görlitz seit 2003.
Die Entwicklung der Gewerbean- und abmeldungen im Landkreis Görlitz seit 2003. © Statistisches Landesamt

Der Landkreis Görlitz hat sich damit entgegen dem sachsenweiten Trend entwickelt - als einziger in der Größenordnung. Nur der Vogtlandkreis hat ebenfalls mehr Ab- als Anmeldungen, wobei diese bei fast Plus-Minus 0 liegen. Im gesamten Freistaat ist die Zahl der Firmen hingegen gewachsen - trotz der Corona-Maßnahmen. Den 26.396 Anmeldungen - ein Plus von 2,6 Prozent zu 2020 - stehen 23.390 Abmeldungen - ein Minus von 5,6 Prozent - gegenüber. Rund drei Viertel der Meldungen betrafen Einzelunternehmen.

Im Landkreis Görlitz entfallen die häufigsten Anmeldungen für voriges Jahr auf das Baugewerbe (960), gefolgt vom Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen (366). An dritter Stelle rangiert die Erbringung weiterer wirtschaftlicher Dienstleistungen (186). Das Bild zeigt sich umgedreht auch bei den Abmeldungen. Dort ist ebenfalls das Baugewerbe (1.300) an der ersten Stelle. Dahinter kommen der Handel sowie die Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen (384) und die Erbringung weiterer wirtschaftlicher Dienstleistungen (146).

Die Entwicklung der Gewerbean- und abmeldungen in Sachsen für 2021.
Die Entwicklung der Gewerbean- und abmeldungen in Sachsen für 2021. © Statistisches Landesamt

Der größte Teil der Anmeldungen an der Neiße basiert 2021 auf der Neugründung eines Unternehmens. Bei allen anderen ist die Übernahme eines bereits bestehenden Betriebs der Grund durch Kauf, Erbfolge, Pacht, Rechtsformwechsel oder Gesellschaftereintritt. Die Abmeldungen für das vorige Jahr hängen fast immer mit der Aufgabe des Unternehmens zusammen. Der Fortzug steht an zweiter Stelle. Dahinter folgt die Übergabe eines bestehenden Betriebes durch die bereits genannten Möglichkeiten.