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DGB Sachsen: Lohnunterschied zwischen Ost und West abbauen

Der Lohnunterschied zwischen Ost und West ist immer noch groß. Sachsen ist gar bundesweites Schlusslicht bei Tarifbindung. Der DGB Sachsen fordert erneut das Lohngefälle abzubauen.

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Der DGB Sachsen fordert erneut den Abbau von ungleicher Bezahlung.
Der DGB Sachsen fordert erneut den Abbau von ungleicher Bezahlung. © Arno Burgi/dpa (Symbolfoto)

Dresden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen (DGB) hat Maßnahmen gefordert, um das Lohngefälle zwischen Ost und West abzubauen. "Es ist für die Beschäftigten vollkommen unverständlich, warum sie im Osten für die gleiche Arbeit noch immer weniger verdienen als im Westen", sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, am Sonntag.

Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) lag der sogenannte Medianlohn in Ostdeutschland Ende 2021 mit 3.007 Euro 619 Euro unter dem in Westdeutschland. Im Jahr 2020 betrug die Differenz demnach 650 Euro, 2017 lag sie noch bei 739 Euro.

Das Medianentgelt beschreibt das mittlere Entgelt über alle Vollzeitbeschäftigten hinweg. Der Medianlohn bedeutet also, dass eine Hälfte der Vollzeitarbeitnehmer mehr verdient, die andere Hälfte weniger. Ende 2021 lag das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Deutschland bei 3.516 Euro.

"Sachsen ist bundesweit Schlusslicht bei der Tarifbindung"

Allerdings hat der gesamtdeutsche Medianlohn nur begrenzt Aussagekraft, denn die regionalen Unterschiede sind groß. Die höchsten Entgelte erzielten 2021 nach den BA-Zahlen Vollzeitbeschäftigte in Hamburg (3.962 Euro), Baden-Württemberg (3.843) und Hessen (3.799 Euro). In Mecklenburg-Vorpommern (2.785 Euro), Thüringen (2.807 Euro) und Sachsen-Anhalt (2.855 Euro) war der Median am niedrigsten. In Sachsen waren es 2 857 Euro.

"Sachsen ist bundesweit das Schlusslicht bei der Tarifbindung. Nur 43 Prozent der Beschäftigten arbeiten in einem Betrieb mit Tarifvertrag, und das schlägt sich nicht nur im Portemonnaie, sondern eben auch in der Statistik nieder", betonte Kolbe. Es bestehe dringender Handlungsbedarf sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Dazu gehöre, dass die Vergabe öffentlicher Mittel ausschließlich an Unternehmen mit Tarifverträgen erfolge. (dpa)