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Energiepreise: Immer mehr Sachsen sparen bei Lebensmitteln

Steigende Energiepreise haben das Konsumverhalten der Sachsen teils drastisch verändert. Umfragen zeigen, wo die Menschen am meisten sparen.

Von Fabian Deicke
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Vor allem bei Lebensmitteln sparen die Menschen in Sachsen. Doch auch in anderen Bereichen hat sich das Kaufverhalten infolge steigender Energiepreise verändert.
Vor allem bei Lebensmitteln sparen die Menschen in Sachsen. Doch auch in anderen Bereichen hat sich das Kaufverhalten infolge steigender Energiepreise verändert. © Fabian Sommer/dpa

Dresden. Die gestiegenen Energiepreise haben nachhaltige Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Menschen in Sachsen. Das geht aus zwei repräsentativen Umfragen von Sächsische.de und den Meinungsforschern von Civey hervor. Beide Umfragen wurden mit exakt gleicher Formulierung bereits einmal im März durchgeführt, vergangene Woche erneut.

Beim Vergleich der Daten fällt auf: In nahezu allen Bereichen geben die Sachsen an, sparsamer geworden zu sein. Am deutlichsten ist der Unterschied bei Lebensmitteln. Während vor vier Monaten nur 16 Prozent angegeben hatten, in diesem Bereich zu sparen, sind es jetzt 33 Prozent. Ebenfalls deutlich sparsamer sind die Sachsen bei ihren Ausgaben für Bekleidung geworden: 38 Prozent sparen jetzt in diesem Bereich, 26 Prozent waren es vor vier Monaten.

Eine merkliche Veränderungen in die andere Richtung hat es beim Tanken gegeben. Im März, als die Preise nach Beginn des Krieges in der Ukraine über die 2-Euro-Marke geklettert waren, wollten 35 Prozent der Sachsen in diesem Bereich sparen, jetzt sind es nur noch 26 Prozent. Möglicherweise ein Effekt des 9-Euro-Tickets und des Tankrabats, obwohl letzterer die Preise nicht so signifikant hat fallen lassen, wie erhofft.

Mehr Sachsen sparen in diesem Jahr auch beim Urlaub

Nur eine marginale Veränderung hat es beim Punkt Heizen gegeben. 27 Prozent der Sachsen sagen, sie würden in diesem Bereich aktuell sparen. Der Wert dürfte sich in Anbetracht der drastisch gestiegenen Gaspreise spätestens im Herbst wohl verändern.

Das meiste Sparpotential sehen die Menschen in Sachsen in den Bereichen Konsumgüter (42 Prozent, zu März: 36 Prozent) und Freizeit (39 Prozent, zu März: 33 Prozent). Mit Beginn der Sommerferien an diesem Montag fällt insbesondere noch das Thema Urlaub auf. Auch hier hat es eine bemerkbare Verschiebung um sechs Prozentpunkte gegeben. 34 statt zuvor 28 Prozent der Sachsen geben inzwischen an, dass sie beim Urlaub Abstriche machen.

Die Konsumlaune der Sachsen, darauf deuten die Ergebnisse schon hin, hat sich in den vergangenen Monaten merklich getrübt. Allgemein danach gefragt, ob die Menschen ihren Konsum aufgrund der Energiepreise einschränken müssen, sagen fast zwei Drittel (62 Prozent) im Freistaat "Ja", 28 Prozent "Nein".

In dieser Umfrage ist im Vergleich zu den Zahlen im März eine leichte Veränderung zu erkennen. Damals sagten 60 Prozent "Ja" und 30 Prozent "Nein".


  • Zum Hören: Im Podcast "Politik in Sachsen" spricht Sachsens Energieminister Wolfram Günther (Grüne) über die Energie-Krise und die Folgen für den Freistaat.

Informationen zu den hier ausgewerteten Civey-Umfragen

In diesem Artikel wurden zwei Umfragen ausgewertet, die Sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey vergangene Woche durchgeführt hat.

  • Für die Umfrage zur Meinung der Menschen zu den Bereichen, in den die Menschen sparen, besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.003 Teilnehmern. Die sächsische Stichprobe wurde entsprechend der Wahlbevölkerung im Land gezogen.
  • Für die Umfrage, ob man sein Konsumverhalten geändert habe, besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.011 Teilnehmern. Die sächsische Stichprobe wurde entsprechend der Wahlbevölkerung im Land gezogen.

Sächsische.de führt regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey repräsentative Umfragen durch. Die Befragungen finden ausschließlich online statt. Wie die Umfragen mit Civey genau funktionieren, wird in diesem FAQ-Artikel erklärt.