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Heizungsarten und Heizsysteme im Überblick

In den kalten Monaten kommt der Heizung eine tragende Rolle zu, wenn es um den Wohlfühlfaktor in den eigenen vier Wänden geht.

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© PR: pixabay/ Michal Jamoluk

Nicht ohne Grund also sollte die Wahl des passenden Heizsystems gut überlegt sein. Die Auswahl heutzutage ist groß, da kann der Überblick schnell verloren gehen. Daher finden Sie im Folgenden als kleine Hilfestellung die gängigsten verfügbaren Heizsysteme inklusive der entsprechenden Vor- und Nachteile.

Gasheizung

Den Anfang in unserem Vergleich macht der Klassiker unter den Heizsystemen: die Gasheizung. Mit rund 7 Millionen Gasheizungen im Jahr 2019 ist sie die am weitesten verbreitete Heizungsart Deutschlands. Allerdings werden neue Entwicklungen am Heizungsmarkt immer konkurrenzfähiger. Der generelle Trend in Richtung mehr Nachhaltigkeit und weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sorgt dafür, dass sich immer mehr Menschen gegen eine Gasheizung entscheiden.

Dabei hat eine Gasheizung einige Vorteile vorzuweisen. Denn hierbei handelt es sich um ein erprobtes System, bei dem über die Jahre Makel und Risikoquellen vermindert wurden. Sie heizt nicht nur die Wohnung auf, sondern ebenso das Wasser. Außerdem verwerten insbesondere neuere Modelle bis zu 98 % der eingesetzten Brennstoffe, was den Nachhaltigkeitsfaktor erhöht. Die Gastherme kann an beliebigen Stellen platziert werden – vorausgesetzt es gibt einen Gasanschluss.

Was die Kosten betrifft, hängen diese stark von Faktoren wie der Region, dem Hersteller, dem Dienstleister oder dem Heizsystem ab. Grundsätzlich sind die Anschaffungskosten aber als relativ niedrig einzustufen. Die laufenden Kosten variieren mancherorts stark und werden vom gewählten Gasanbieter sowie der weltweiten Gaspreisentwicklung beeinflusst.

Hinsichtlich der Umweltbilanz ist Erdgas als fossiler Brennstoff nicht nachhaltig und endlich. Der Umstieg auf Bio-Gas-Alternativen macht die Gasheizung zwar umweltfreundlicher. Dennoch kommt es auch hier zu hohen CO2-Ausstößen.

Ölheizung

Obwohl die Ölheizung auf lange Sicht keine Zukunft hat, darf man sie in einem Vergleich wie diesem nicht vergessen. Immerhin wurden 2019 noch knapp 4,8 Millionen deutsche Haushalte damit beheizt.

Einen Vorteil bietet der Heizöl-Import aus über 30 Ländern, wodurch man nicht direkt von einzelnen Lieferanten abhängig ist. Zusätzlich bleibt einem selbst die Entscheidungsfreiheit, wann und zu welchem Preis man neues Öl kaufen möchte, da es keine feste Bindung an Lieferverträge gibt.

Einen der wohl wichtigsten Nachteile stellt das Verbot von Ölheizungen ab 2026 dar. So dürfen in Deutschland ab 2026 keine reinen Ölheizungen mehr in Neubauten eingebaut werden. Lediglich die Kombination einer Öl-Brennwertheizung mit erneuerbaren Energien, wie etwa einer Wärmepumpe, wird dann erlaubt sein.

Dieses Verbot liegt darin begründet, dass die Verwendung fossiler Brennstoffe verringert werden soll. Vor allem ältere Modelle weisen einen hohen Schadstoffausstoß bei der Verbrennung des Erdöls auf und schaden damit der Umwelt.

Elektroheizung

Die Anschaffung einer Elektroheizung ist im Vergleich zu anderen Heizsystemen besonders günstig. Die Geräte selbst kosten nämlich nicht viel und in den meisten Fällen ist weder eine professionelle Montage noch eine regelmäßige Wartung erforderlich.

Des Weiteren kann aus einer Vielfalt an Modellen ausgewählt werden. Ein Spezialfall ist die Infrarotheizung. Beim Einsatz einer Infrarotheizung werden alle festen Gegenstände direkt erwärmt, was zu einer gleichmäßigen Wärmeverteilung im Raum führt. Neben der Vermeidung von Schimmelbildung und einem schnellen Wärmegefühl bietet diese Heizmethode ebenso gesundheitliche Vorteile:

Infrarotwärme hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit.
Infrarotwärme hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit. © PR: https://www.heatness.de

Was beim Heizen mit Infrarot zum Nachteil werden kann, sind die Stromkosten. Unnötig hohe Stromkosten entstehen bei Infrarotheizungen vor allem dann, wenn die Isolierung des Hauses schlecht ist oder die Heizpaneele falsch platziert wurde (wenn sie z.B. von Gegenständen verdeckt wird).

Tipp: Eine Elektroheizung eignet sich aufgrund der flexiblen Einsatzmöglichkeiten ideal als Zusatzheizung und/oder für kleine, wenig genutzte Räume ohne Anschluss an das zentrale Heizsystem.