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Kabinett billigt Beteiligung von Vermietern an CO2-Kosten in Gebäuden

Ab dem kommenden Jahr sollen Vermieter einen Teil des sogenannten CO2-Preises übernehmen - und zwar mehr, je weniger klimafreundlich ihr Haus ist.

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Bei Häusern mit einem sehr hohen Kohlendioxid-Ausstoß pro Quadratmeter würden Vermieter demnach 90 Prozent des CO2-Preises übernehmen, bei einem sehr geringen Ausstoß würden Mieter die Kosten alleine zahlen.
Bei Häusern mit einem sehr hohen Kohlendioxid-Ausstoß pro Quadratmeter würden Vermieter demnach 90 Prozent des CO2-Preises übernehmen, bei einem sehr geringen Ausstoß würden Mieter die Kosten alleine zahlen. © Archivfoto: Matthias Weber

Berlin. Mieterinnen und Mieter sollen künftig die CO2-Kosten in Gebäuden nicht mehr alleine tragen müssen. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch in Berlin ein Stufenmodell auf den Weg, wonach auch die Vermieter, gemessen an der Energiebilanz des Hauses, beteiligt werden.

Je schlechter also die Bilanz des Gebäudes ausfällt, desto höher ist der zu zahlende Anteil des Vermieters - er kann bis zu 90 Prozent betragen. Ziel dieses Modells mit zehn Stufen ist es, einen Anreiz für eine energetische Sanierung für Wohngebäude zu schaffen und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken. Die Regelung soll ab Januar 2023 gelten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach mit Blick auf Mieterinnen und Mieter von einer "deutlichen Verbesserung gegenüber dem Status quo". Bei Gebäuden, in denen niemand wohnt, ist vorübergehend vorgesehen, dass die CO2-Kosten je zur Hälfte zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt werden. Bis Ende 2025 soll für diesen Bereich ebenfalls ein Stufenmodell entwickelt werden.

Die Unionsfraktion hatte in der vergangenen Legislaturperiode eine Regelung gekippt, wonach Vermieter und Mieter je zur Hälfte die Zusatzkosten durch den CO2-Preis tragen sollten. Der Gebäudesektor gilt neben dem Verkehr als Problembereich, weil dort durch das Heizen noch zu viele Treibhausgase erzeugt werden.

Der CO2-Preis wird in Deutschland seit 2021 erhoben, aktuell beträgt er 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid, die beim Verbrennen von Heiz- und Kraftstoffen ausgestoßen wird. In den kommenden Jahren wird er schrittweise steigen auf bis zu 55 Euro im Jahr 2025. (epd)