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Sachsen will Solarenergie schneller ausbauen

Die sächsische Regierung will erneuerbare Energien schneller ausbauen. Für Solarzellen sollen mehr öffentliche Dächer in Anspruch genommen werden. Doch woher kommen die Monteure?

Von Thilo Alexe
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In Pirna gibt es eine Solarthermie-Anlage auf den Trinkwasserspeichern.
In Pirna gibt es eine Solarthermie-Anlage auf den Trinkwasserspeichern. © Karl-Ludwig Oberthür

Dresden. Die Landeskoalition aus CDU, Grünen und SPD drängt auf den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. In einem Antrag, der voraussichtlich in dieser Woche im Landtag verabschiedet wird, verlangen die drei Fraktionen mehr Anstrengungen beim Thema Sonnenenergie. "Ein beschleunigter Ausbau der Fotovoltaik und Solarthermie ist für die Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele dringend erforderlich und liegt daher im überragenden öffentlichen Interesse", heißt es zur Begründung.

So fordern sie die von ihnen getragene Regierung auf, das Potenzial für Fotovoltaik- und Solaranlagen auf Gebäudedächern, Parkplätzen und Flächen auf Liegenschaften des Freistaates zu prüfen. Zudem soll die Energieberatung gestärkt werden.

Die Fraktionen sehen in Sachsen "erhebliches Potenzial für die Nutzung von Fotovoltaik und Solarthermie auf Dach- und an Gebäudeflächen, vor allem in den Städten". Aber auch "auf geeigneten sonstigen Anlagen, insbesondere der Industrie und Landwirtschaft" sowie auf versiegelten Flächen wie etwa Parkplätzen soll Solarenergie genutzt werden können.

190.000 zusätzlich Beschäftigte werden benötigt

Sachsen hat im vergangenen Jahr ein Klimaprogramm aufgelegt, nach dem bis 2024 vier Terawattstunden an zusätzlicher Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Freistaat bezogen werden sollen. Davon soll knapp die Hälfte auf Fotovoltaik entfallen. Die Koalition will vermeiden, dass hochwertiges Ackerland genutzt wird. Zudem macht sie auf ein Problem aufmerksam, das mit dem Arbeitsmarkt zusammenhängt. "Die Energiewende und damit der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt nicht voran, wenn dafür nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen."

Bundesweit gehe das Handwerk von einem Fachkräftebedarf von 190.000 zusätzlich Beschäftigten aus. Die Fraktionen fordern von der Staatsregierung Gespräche mit den Branchen sowie "Vernetzungs- und Qualifizierungsformate".

Am vergangenen Freitag hat bereits der Bundesrat einem Entschließungsantrag zum Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie zugestimmt. Der Antrag geht laut sächsischem Energieministerium auf die Initiative des Freistaates zurück.

Mit dem Bundesratsbeschluss wird der Bund aufgefordert, der möglichen Gefährdung der Fotovoltaik-Ausbauziele aufgrund von Rohstoffmangel entgegenzuwirken, Maßnahmen für ausreichend Fachkräfte zu ergreifen und sich bei der EU gegen Preisdumping zusetzen. Allerdings enthielt sich Sachsen bei dem Punkt, die schnelle Einführung einer europäischen Solarpflicht in Deutschland zu unterstützten, da die CDU in Sachsen dies ablehnt. (mit SZ/nm)