Wirtschaft
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Unternehmer-Wunsch nach Klarheit zur Energieversorgung ist berechtigt

Sachsens Unternehmer fordern Sicherheit und bezahlbare Preise für Energie. Vollständige Sicherheit gibt es freilich nie. Ein Kommentar.

Von Georg Moeritz
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Zur Energiewende gehören auch zusätzliche Leitungen - wird daran schnell genug gearbeitet?
Zur Energiewende gehören auch zusätzliche Leitungen - wird daran schnell genug gearbeitet? © Foto: dpa

Die Glaswanne in der Glashütte Freital schmilzt noch immer bei mehr als 1.500 Grad Altglas, Sand und Karbonate und macht Flaschen daraus. Kein Stahlwerk und keine Papierfabrik in Sachsen ist zwangsweise abgeschaltet worden, weil der Gas- oder Stromnachschub nicht reichte. Das befürchtete Energiechaos ist ausgeblieben – und auch die schwere Rezession, die sächsische Unternehmer noch bei der Konjunktur-Umfrage im vergangenen Herbst kommen sahen.

Sachsens Unternehmen haben inzwischen Energie gespart, zum Teil auch Geld in effizientere Technik investiert. Doch sie sehen angesichts der Inflation und des Kriegs in der Ukraine noch keinen neuen Aufschwung. Der Arbeitskräftemangel macht ihnen auch Sorgen.

Der Staat muss Pläne liefern, Bauen müssen die Betriebe

Da ist es verständlich, dass die sächsischen Wirtschaftskammern wenigstens bei der Energieversorgung Klarheit vom Staat verlangen. Sie werden ungeduldig, weil die versprochene Energiewende ihnen bisher weder Sicherheit noch niedrige Preise brachte.

Vollständige Sicherheit wird es freilich niemals geben. Die Energiewende hin zum Ökostrom sollte ursprünglich mit viel billigem Erdgas in der Übergangszeit abgesichert werden, das gibt es nun nicht mehr.

Doch die Unternehmer können vom Staat verlangen, die grundlegende Infrastruktur zu organisieren – dazu gehört Planungsrecht für Stromleitungen und Wasserstoffanlagen. Der Bund hat dankenswerterweise Flüssiggas aus Übersee organisiert, nun muss er sich weiter um den Fortschritt bei Ökostrom kümmern. Für den Bau und Betrieb sind dann wieder Unternehmen zuständig.