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Woher Sachsen seine Energie bekommt

Sachsens Statistiker habe die erste Energiebilanz für den Freistaat errechnet. Die ist zwar von 2019, birgt aber dennoch manche Überraschung.

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Bei der Stromerzeugung dominierte 2019 in Sachsen mit großem Abstand die Braunkohle, die in Kraftwerken wie Boxberg umgewandelt wird.
Bei der Stromerzeugung dominierte 2019 in Sachsen mit großem Abstand die Braunkohle, die in Kraftwerken wie Boxberg umgewandelt wird. © SZ/Uwe Soeder

Kamenz. Der Anteil der Braunkohle als Energiebeschaffer für Sachsen ist 2019 überproportional hoch gewesen.

Zu diesem Ergebnis kommt die erste sächsische Energiebilanz, die das Statistische Landesamt am Dienstag veröffentlicht hat. Die Berechnungen seien komplex, daher könne man zunächst nur das Jahr 2019 abbilden. Das sind die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • In Sachsen wurde der Primärenergieverbrauch großteils über fossile Energieträger gedeckt. Mit einem Anteil von gut 45 Prozent oder 28 Millionen Tonnen dominierte die Braunkohle. Auf Platz zwei kam Öl mit fast 30 Prozent. Erdgas kommt auf 23 Prozent. Erneuerbare Energien liegen bei zehn Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland insgesamt war 2019 Mineralöl der wichtigste Energieträger (35 Prozent). Erdgas kam auf 25 Prozent und grüne Energie auf gut 15 Prozent. Steinkohle und Kernenergie spielten 2019 in Sachsen keine Rolle.

  • Bei der Primärnutzung der erneuerbaren Energien dominierten 2019 in Sachsen zu Zweidrittel Biogas und Biomasse. Fast gleichauf lagen mit je rund 13,5 Prozent Solar- und Windenergie.

  • In Sachsen wurden 2019 rund 36 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Fast ein Viertel davon verließ allerdings wieder den Freistaat. Braunkohle ist in Sachsen die wichtigste Quelle für die Stromversorgung. Allerdings ist allein für die Umwandlung rund die Hälfte der Kohle notwendig. Somit verlassen nur 40 Prozent der eingesetzten Energie als Strom das Kraftwerk, sieben Prozent als Fernwärme.

  • Mineralöl und Erdgas bildeten 2019 im Mix des sächsischen Endenergieverbrauchs Mineralöl und Erdgas den größten Anteil (rund 64 Prozent). Strom liegt auf Platz drei, Fernwärme auf Platz vier. Braunkohle, etwa in Form von Briketts, spielte kaum eine Rolle.

  • Primär- und Endenergieverbrauch je Einwohner sind in Sachsen von 2000 bis 2018 entgegen der bundesdurchschnittlichen Entwicklung um 21 Prozent beziehungsweise 15 Prozent angestiegen. Die Statistiker begründet das unter anderem mit einem starken Anstieg der sächsischen Wirtschaftsleistung in diesem Zeitraum.

Die Energiebilanz für 2020 erscheint nach Angaben des Statistischen Landesamtes voraussichtlich im März kommenden Jahres. (SZ)