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Fachkräftemangel größte Herausforderung für Ostdeutschland

Über zwei Drittel der Manager in Ostdeutschland haben Probleme Arbeitskräfte zu werben und zu halten. Über 70 Prozent sehen eine Lösung des Problems im Anstieg der Gehälter.

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Die ostdeutsche Wirtschaft sieht den Fachkräftemangel als größte Herausforderung.
Die ostdeutsche Wirtschaft sieht den Fachkräftemangel als größte Herausforderung. © Sven Hoppe/dpa (Symbolfoto)

Berlin. Der Fachkräftemangel ist aus Sicht ostdeutscher Unternehmen die stärkste Herausforderung. Für 66,9 Prozent der befragten Manager und Managerinnen gilt es als größtes Problem in Ostdeutschland, Arbeitskräfte zu werben und zu halten, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Civey-Umfrage hervorgeht.

Um den Fachkräftemangel einzudämmen, müssen aus Sicht vieler Unternehmen in Ostdeutschland Löhne und Gehälter steigen. Fast 72 Prozent der Befragten stimmten dem zu. Fast 60 Prozent gaben eine gute Infrastruktur (Verkehr und Digitales) an, um Fachkräfte zu finden und zu halten.

Die Standortinitiative "Über Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Kreditbank hatten die Studie anlässlich des Ostdeutschen Wirtschaftsforums in Auftrag gegeben. Zu dieser Wirtschaftskonferenz, die vom 11. bis 13. Juni im brandenburgischen Bad Saarow veranstaltet wird, werden unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet.

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Das Potenzial der ostdeutschen Bundesländer als Wirtschaftsraum sieht mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) der Befragten "eher positiv" bis "sehr positiv". Besonders große Wachstumserwartungen sehen 47 Prozent in der "Alternativen Energiegewinnung- und speicherung".

Auf die Frage "Wie zuversichtlich sind Sie, dass der Strukturwandel in Ostdeutschland in den nächsten zehn Jahren gelingen wird?", gaben 60,2 Prozent an, sie seien nicht zuversichtlich. Der Strukturwandel und eine Neuausrichtung in der Wirtschaft ist durch den Kohleausstieg und einen Ausbau erneuerbarer Energien geprägt.

Für die Befragung nannten 11,5 Prozent der Unternehmen, dass sie die nachhaltige Transformation im Bereich Klimaschutz und Dekarbonisierung besonders vorantrieben. Bei 14,7 Prozent geht es um das Vermeiden und Verringern der Umweltverschmutzung. "Wir sehen an den Umfrageergebnissen, dass die Diskrepanz zwischen dem, was die Politik erreichen will, etwa beim Klimaschutz, und den Problemen, die die Unternehmen aktuell beschäftigen, groß ist", sagte der Geschäftsführer von "Deutschland – Land der Ideen", Philipp Mehne. (dpa)