Inflation, Ukrainekrieg, Klimawandel und Umweltzerstörung sowie die Energiesicherheit machen den Deutschen derzeit die größten Sorgen. Das ergab der Finanzkompass Deutschland 2023, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Dafür haben das Institut für Generationenforschung und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zwischen Mai 2022 und Mai 2023 insgesamt 3.878 Bürger zwischen 16 und 84 Jahren online befragt. Mehr als der Hälfte macht die Inflation stark zu schaffen, insbesondere die hohen Lebensmittelpreise (66 Prozent).
Die steigenden Energiekosten belasten 63 Prozent. Die Frage, ob sie sich die Miete oder den Kredit für die eigene Immobilie weiterhin leisten können, treibt 37 Prozent um. Von den Geldsorgen sind am meisten die Angehörigen der Nachkriegsgeneration (73 Prozent) und die Generation der Babyboomer (70 Prozent) betroffen, die zwischen 1950 und 1964 geboren wurden. Doch auch in den nachfolgenden Generationen machen sich durchschnittlich 63 Prozent darüber Gedanken.
Auch die Angst vor Altersarmut bewegt viele. 56 Prozent gehen davon aus, dass die Altersvorsorge in Zukunft nicht ausreichen wird – „und zwar über alle Generationen hinweg“, sagte Ralf Temporale von Ernst & Young. „Bemerkenswert für uns war auch, dass jeder Fünfte der Politik nicht zutraut, gute Lösungen für die aktuellen Probleme finden zu können“, sagte Generationenforscher Rüdiger Maas. Diese Frage besorgt damit mehr Menschen als die Angst vor einer Krankheit (14 Prozent) oder um den Arbeitsplatz (vier Prozent).