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Deutsche Bank zahlt 125 Millionen Vergleich

Die Deutsche Bank hat in den USA juristische Altlasten ausgeräumt. Das ist teuer. Doch Schuldbewusstsein gibt es kaum.

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Die Zentrale der Deutschen Bank im Frankfurter Bankenviertel.
Die Zentrale der Deutschen Bank im Frankfurter Bankenviertel. © Archivbild: Arne Dedert/dpa

New York. Die Deutsche Bank hat mit einem millionenschweren Vergleich weitere juristische Altlasten in den USA ausgeräumt. Das größte deutsche Geldhaus zahlt wegen Vorwürfen der Bestechungen bei bestimmten Auslandsgeschäften und Manipulationen im Handel mit Edelmetallkontrakten über 125 Millionen Dollar (102 Millionen Euro), wie aus US-Gerichtsunterlagen vom Freitag hervorgeht. Im Gegenzug werden strafrechtliche Verfahren der US-Justizbehörden eingestellt.

"Auch wenn wir uns zu den Details der Vergleiche nicht äußern können, übernehmen wir die Verantwortung für diese Vorgänge, die sich zwischen 2008 und 2017 ereignet haben", erklärte die Deutsche Bank in einem Statement. Die Angelegenheiten seien gründlich untersucht worden, dabei habe das Unternehmen voll mit dem Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC kooperiert. Die Bank habe erhebliche Maßnahmen ergriffen und viel Geld ausgegeben, um ihre Prozesse zu verbessern.

Es geht um Manipulation

Bei den Anschuldigungen der US-Behörden geht es um Verstöße gegen das Anti-Korruptionsgesetz "Foreign Corrupt Practices Act", mit dem die USA Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen verfolgen können. Konkret wird in den Gerichtsakten etwa ein Schmiergeld-Deal im Jahr 2010 genannt, bei dem über Vermittler geschäftliche Vorteile in Abu Dhabi erlangt werden sollten. Bei der Deutschen Bank sei das Vorhaben intern "Project X" genannt worden.

Der zweite Teil des Vergleichs betrifft Preismanipulationen einiger Deutsche-Bank-Finanzprofis im Handel mit Edelmetallkontrakten. Dabei soll unter anderem eine häufig als "Spoofing" bezeichnete Praxis zum Einsatz gekommen sein, bei der Kaufaufträge am Markt nur vorgetäuscht werden, um Kurse zu manipulieren. Wegen ähnlicher Vorwürfe war vor wenigen Monaten bereits der US-Großbank JPMorgan Chase eine Strafe von 920 Millionen Dollar von US-Behörden aufgebrummt worden. (dpa)